
„Too Good To Go“ bedeutet übersetzt in etwa „zu gut, um zu gehen“. Das Unternehmen wurde 2015 in Kopenhagen gegründet und richtet sich gegen Lebensmittelverschwendung.
Der Artikel im Überblick:
- Die Idee des Unternehmens
- Kritik am To good to go
- So läuft es in Bad Kissingen
- Diese Unternehmen machen mit in Bad Kissingen
Die Idee
Das Ziel des Unternehmens ist, dass übrig gebliebene Lebensmittel am Abend doch noch verkauft werden. Kundinnen und Kunden können Lebensmittel beispielsweise kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in einem Supermarkt per App zu einem vergünstigten Preis kaufen. Oder Backwaren für ein paar Euro abends in der Bäckerei abholen. Theoretisch ein Gewinn für alle: Die Kunden haben Lebensmittel für einen Bruchteil des Originalpreises. Der Laden, der verkauft, macht keinen Verlust – und der Umwelt zuliebe wird nichts weggeschmissen. Laut Eigenauskunft des Unternehmens konnten so schon mehr als 400 Millionen Mahlzeiten vor der Verschwendung gerettet werden (Stand März 2025).
Zu gut, um wahr zu sein?
Ein Reporterteam der Süddeutschen Zeitung hatte sich „Too Good To Go“ näher angeschaut und äußerte Kritik. „Too Good To Go“ sei vor allem ein Wirtschaftsunternehmen und damit zuallererst profitorientiert. Mit einer einfachen Logik: Je größer die Partner und je zahlreicher deren Verkaufsstätten, desto wahrscheinlicher sei es, dass „Too Good To Go“ mitverdient und wächst. Die Kooperation mit Lebensmittelkonzernen oder Restaurantketten läge aus Start-up-Sicht daher nahe. Daher stünden nicht nur kleine, inhabergeführte Betriebe auf der Liste der Partner, sondern zunehmend auch Konzerne wie Netto, Edeka , Shell , Nordsee, Starbucks oder Rewe .
Auch die Umweltorganisation WWF sieht „Too Good To Go“ kritisch. Mariella Meyer vom WWF äußerte sich dazu gegenüber der Schweizer Tageszeitung Blick. Sie hält dem Unternehmen zugute, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Aber „Too Good To Go“ mache aus der Verteilung der Überproduktion ein Geschäft.
Denn: Früher war es unerwünscht, am Ende des Tages noch volle Regale zu haben, weil übrige Produkte Verlust bedeuteten. Mit „Too Good To Go“ können Händler diese Produkte noch gewinnbringend verkaufen. Das könnte sie dazu ermutigen, mehr zu produzieren, um bis zum Ladenschluss eine große Auswahl anzubieten. Dadurch könnte „Too Good To Go“ seinen Zweck verfehlen und stattdessen die Überproduktion von Lebensmitteln fördern, anstatt sie zu verringern.
Wie läuft To good to go in Bad Kissingen?
Holger Scheit, Inhaber des Cafés Kaffeefleck in Bad Kissingen, kann diese Kritik nicht bestätigen. Das Café beteiligt sich seit etwa einem Jahr an „Too Good To Go“. Er sagt: „Wir machen das, um Lebensmittel zu retten. Wir verdienen damit nichts.“
1,15 Euro pro Tüte, die über die App abgegeben wird, muss das Café an das Unternehmen hinter der App zahlen, erklärt Scheit. „Den Preis, für den wir unsere Sachen am Abend abgeben, bestimmen wir selbst. Wir haben ihn so berechnet, dass wir damit die Abgabe an ´Too Good To Go´ und unseren Einkauf zahlen können.“ sagt Scheit. Der Preis sei also genauso hoch, dass kein Verlust entstehe, aber eben auch kein Gewinn.
„Es funktioniert super, die Leute, die über die App bestellen, kommen sehr zuverlässig und auch die Zusammenarbeit mit TGTG ist unkompliziert und professionell“, erklärt Scheit.
