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Hammelburg
Herrenmühle Hammelburg: Mäusebaron lebt im Papiertheater
Caroline Sell interessiert sich für eine besondere Form des Theaters. Zum internationalen Museumstag führte sie ein Stück über Schloss Greifenstein auf. Es geht um einen armen Baron, eine Maus und eine Kette, die verschwinden sollte.
Caroline Sell spielte das von ihr geschriebene Papiertheater-Stück 'Der Mäusebaron' auf der Museumsinsel.       -  Caroline Sell spielte das von ihr geschriebene Papiertheater-Stück 'Der Mäusebaron' auf der Museumsinsel.
Foto: Hilmar Ruppert | Caroline Sell spielte das von ihr geschriebene Papiertheater-Stück "Der Mäusebaron" auf der Museumsinsel.
Hilmar Ruppert
 |  aktualisiert: 12.11.2022 12:40 Uhr

Hammelburg Am Internationalen Tag des Museums lautete das Motto für die Herrenmühle "Museum mit Freude entdecken". An diesem Tag fanden in dem Stadtmuseum zwei Führungen statt und Carolin Sell spielte mit ihrem Papiertheater auf der Museumsinsel gleich zwei Mal. Schon in ihrer Studentenzeit sei sie in einer Papiertheater-Gruppe gewesen und habe auch Handpuppenauftritte gemacht, erzählt sie. Am Papiertheater - auch Goethes Fernseher genannt - fasziniere sie besonders der 3D-Effekt. Es sei ihr ein Anliegen, diese aussterbende Gattung wiederzubeleben.

Die Idee für das Stück "Der Mäusebaron" kam ihr bei einer Unterhaltung mit Museumsleiterin Elli Böck über die Sonderausstellung Schloss Greifenstein . Kurzerhand habe sie das Thema aufgegriffen und rund um die Anekdote um die Perlenkette ein Stück geschrieben.

Die historischen Figuren des Stückes stammen aus den Jahren um 1890, die Kulisse wurde während der Aufführung von Sell immer wieder umgebaut, um bessere Wirkungen zu erzielen. Zur Vorbereitung auf das Schreiben habe sie Bücher gelesen und auch das Schloss Greifenstein besichtigt. Carolin Sells Mann, Matthias Sell, fungierte als Bühnentechniker und kümmerte sich um die Ausleuchtung.

Zur Geschichte: Auf Schloss Greifenstein hat es ein Fest gegeben, auf dem die Gäste äußerst hungrig waren und die Musikkapelle viel Durst hatte. Um die Rechnungen bezahlen zu können, überredete der letzte Schlossherr Alexander von Gleichen-Rußwurm kurzerhand seine Frau, ihre Perlenkette von einem Juwelier in München kürzen zu lassen. Von den übrigen Perlen gedachte er das Fest zu zahlen, erzählte er seiner Gattin. In Wirklichkeit aber wollte er die Versicherungssumme in Höhe von 65 000 Reichsmark kassieren. So verschickte er statt der Perlenkette eine Maus, in der Hoffnung, diese würde sich durch die Verpackung knabbern und die Kette gelte dann als vermisst. Das ganze ging schief und die tote Maus kam beim Juwelier an.

Die Sonderausstellung um Schloss Greifenstein ist noch bis Ende Mai in der Herrenmühle zu sehen, danach folgt die Ausstellung "Synagogen in Franken".

 
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