Droll wurde 1947 in Höchberg geboren. Der Kunsterzieher studierte in Amsterdam und Würzburg, ist seit 1968 künstlerisch tätig und veröffentlichte auch literarische Arbeiten.
Die Würzburger Kunsthistorikerin Dr. Gisela Wohlfromm interpretierte Drolls von der Jury ausgezeichnete Zeichnung "Wieder ein neuer Tag" (Tusche und Rost auf Karton): Der exakte Blick des Künstlers auf Alltägliches verdeutliche Erfahrungen. Eigens für den Kunstpreis "Zeit-Lupe" habe Droll ein Werk zum Thema des langsamen Verfalls schaffen wollen und sei dabei entgegen seiner üblichen Schaffensweise von vornherein auf die Technik Zeichnung festgelegt gewesen. Dazu habe er als Motiv das Detail einer alten Scheunentüre in Euerdorf gewählt. Aus den von Metallband und Querholz mühsam zusammengehaltenen verrottenden Brettern werde als Zeit-Lupen-Standbild Verfall und Auflösung deutlich.
Technisch exzellent gelöst, scheine jedoch in den Fugen ein unbestimmter gleißender Hintergrund hindurch. Das Tor werde so zum Schutz vor dem Unbekannten oder zum Gefängnis, das die Neugier auf das Verborgene unterdrücke. Das Licht hinter der Türe interpretierte Wohlfromm als die Hoffnung auf das Positive im Prozess des Verfalls. Drolls hintergründiges Werk "Wieder ein neuer Tag" sei eine Darstellung des Werdens und Vergehens, dessen Qualität die Jury beeindruckt habe.
Beim Publikumentscheid landete Droll mit seinem Werk auf Platz zwei hinter Helmut Kunkel aus Aschaffenburg, der 130 Stimmen - knapp 17 Prozent - für sein Werk erhielt. Auf Drolls Werk entfielen 76 Stimmen. Von den 1340 Besuchern der Ausstellung hatten sich 773 an dieser Wahl beteiligt.