Münnerstadt
Helfen, aber auch dann feiern
Die Kolpingsfamilie Münnerstadt beging ihr 70-jähriges Gründungsjubiläum.
Die Kolpingsfamilie Münnerstadt feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Am Samstag, 7. Oktober, findet um 18.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche ein Gottesdienst für verstorbene Präsides und Mitglieder statt. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums steigt im Anschluss daran im Foyer des Jugendzentrums für alle Kolpingmitglieder und Freunde der Kolpingsfamilie ein Oktoberfest mit passenden Speisen und Getränken.
Nach dem Ende des Dritten Reiches wurden die Kirchen wieder Anlaufstelle für viele, die neue Orientierung suchten. Besonders der Jugend fehlten verlässliche Leitlinien. So scharte bereits 1946 der damalige Kaplan und spätere Stadtpfarrer P. Wolfram Rosenkranz OSA sieben junge Männer um sich und schlug ihnen vor, in Münnerstadt eine Kolpingsfamilie zu gründen. Offiziell erfolgte die Gründung der Kolpingsfamilie am 16. Oktober 1947 im damaligen Pfarramt in den Räumen des Augustinerklosters.
Die Gründungsmitglieder waren Kurt Früh, Paul Früh, Karl Köth, Josef Mangold, Paul Scheuplein, Otto Seim und Ernst Seufert. Karl Köth wurde 1948 zum Vorsitzenden, der Senior hieß, gewählt. Die Kolpingsfamilie erhielt rasch großen Zulauf, nicht nur von der männlichen Jugend, sondern auch von erwachsenen Männern. Getreu des Kolpingwortes "Schön reden tut's nicht, sondern die Tat ziert den Mann", machten sich die Münnerstädter Kolpingssöhne daran, das durch die Wirren der Kriegszeit stark herunter gekommene Burschenheim wieder herzurichten und umzubauen.
Paul Früh, der von Anfang an dabei war, war einer der eifrigsten und geschicktesten. So wurde er 1952 zum Senior gewählt und war viele Jahre in der Vorstandschaft aktiv. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Das Kolpingheim konnte 1952 eingeweiht werden. Hier trafen sich die Mitglieder wöchentlich zum geselligem Beisammensein mit verschiedenen Programmen. Ab 1961 veranstaltete die Kolpingsfamilie auch Mehrtagesfahrten. Auf der Burschenwiese errichtete bis 1963 die Kolpingsfamilie in 446 ehrenamtlichen Arbeitsstunden den ersten öffentlichen Spielplatz in Münnerstadt. 1968 musste die Kolpingsfamilie von ihrem Präses P. Wolfram Abschied nehmen, da er nach Regensburg versetzt wurde. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum Ehrenpräses ernannt. Sein Nachfolger wurde P. Hugolin Landvogt, der sich nur Bruder Hugolin nennen ließ. Ab 1970 übernahm Franz Beck 24 Jahre lang die Leitung der Kolpingsfamilie. Innerhalb von acht Jahren setzte P. Hugolin mit tatkräftiger Unterstützung der Kolpingsfamilie folgende Projekte um: Bau eines Jugendzentrums und eines Kindergartens auf der ehemaligen Burschenwiese, ein neues Pfarrhaus mit Pfarrsaal neben der Stadtpfarrkirche, die umfassend renoviert wurde. 1978 verstarb Br. Hugolin überraschend. Es folgten daraufhin als Präsides P. Alois Seseke fünf Jahre lang, P. Rainer Nörthen acht Jahre lang. Von 1991 bis 2006 war P. Edelbert Paul Präses, ihm folgte für kurze Zeit P. Jakob Olschewski. Der aktuelle Präses ist P. Winfried Pfeuffer.
Durch ihre vielfältigen Angebote konnte die Kolpingsfamilie immer neue Mitglieder gewinnen. Besonders die großen Reisen unter der Regie von Franz Beck und Otto Kiesel sind bis heute unvergessen. Sie führten in europäische Hauptstädte, es gab vier Flugreisen nach Israel und eine Mittelmeerkreuzfahrt. In diesem Jahr stand ein mehrtägiger Berlinbesuch auf dem Programm. Ursprünglich war die Kolpingsfamilie nur für männliche Mitglieder gedacht, jedoch in den 1970er Jahren wandelte sich die Kolpingsfamilie vom Gesellenverein zur familienhaften Gemeinschaft. Der Kolpingsfamilie Münnerstadt gehören aktuell 71 männliche und 68 weibliche Mitglieder an. Dem trägt die Zusammensetzung der Vorstandschaft Rechnung. Seit 1994 ist Vorsitzender Albert Laudensack und seine Stellvertreterin Anneliese Albert. 1972 hat Franz Beck, der damalige Vorsitzende, die Organisation von Faschingssitzungen von der Katholischen Jugend übernommen. Er bildete einen Elferrat und war 20 Jahre lang ein unermüdlicher und einfallsreicher Motor des Kolpingfaschings.
Seine Nachfolger als Sitzungspräsidenten waren Eugen Albert, Gerd Michel und Thomas Kersten. Nun steuert bereits fünf Jahre Andreas Albert das Narrenschiff. Der Kolpingfasching ist vor allem für seinen Lokalkolorit bekannt. Außerdem ist ihm die Jugendarbeit wichtig. Insgesamt trainieren das Jahr über drei Garden für die Faschingssitzungen. Nach der Schließung des Jugendhauses am Dicken Turm, in dessen Saal ab 1985 die Faschingssitzungen stattfanden, zieht der Elferrat im nächsten Jahr in die Alte Aula um.
In der Pfarrei waren immer wieder Mitglieder der Kolpingsfamilie engagiert im Pfarrgemeinderat, in der Kirchenverwaltung und bei Bautätigkeiten. Seit 1981 organisierte die Kolpingsfamilie 33 Hilfsaktionen nach Polen und insgesamt 55 nach Rumänien. Der leider zu früh verstorbene Otto Kiesel, Ehrenmitglied der Kolpingsfamilie, war der wesentliche Motor, der alle Transporte selbst organisierte mit wechselnden Begleitern. Die Kolpingsfamilie ist froh, dass Burkhard Schodorf (Seubrigshausen) diese Aktionen mit einem Helferteam weiterführt. Seit vielen Jahren fertigen weibliche Kolpingsmitglieder unter Leitung von Traudl Laudensack und Theresia Kiesel Stricksachen für rumänische Kolpingsfamilien, Waisenhäuser und Kindergärten. Der verstorbene Kolpingbruder Hubert Breitenbach organisierte Bastelabende zum Anfertigen von Holzspielsachen. Vor einigen Jahren gründete sich auch eine Gruppe junger Familien, die für sich und ihre Kinder ein eigenes Programm anbietet. Ansprechpartner ist hier für interessierte junge Familien Margit Gessner. Der an jedem letzten Montagabend eines Monats im Kolpingraum des Jugendzentrums stattfindende "Kolpingtreff" steht allen Interessierten offen.
Nach dem Ende des Dritten Reiches wurden die Kirchen wieder Anlaufstelle für viele, die neue Orientierung suchten. Besonders der Jugend fehlten verlässliche Leitlinien. So scharte bereits 1946 der damalige Kaplan und spätere Stadtpfarrer P. Wolfram Rosenkranz OSA sieben junge Männer um sich und schlug ihnen vor, in Münnerstadt eine Kolpingsfamilie zu gründen. Offiziell erfolgte die Gründung der Kolpingsfamilie am 16. Oktober 1947 im damaligen Pfarramt in den Räumen des Augustinerklosters.
Die Gründungsmitglieder waren Kurt Früh, Paul Früh, Karl Köth, Josef Mangold, Paul Scheuplein, Otto Seim und Ernst Seufert. Karl Köth wurde 1948 zum Vorsitzenden, der Senior hieß, gewählt. Die Kolpingsfamilie erhielt rasch großen Zulauf, nicht nur von der männlichen Jugend, sondern auch von erwachsenen Männern. Getreu des Kolpingwortes "Schön reden tut's nicht, sondern die Tat ziert den Mann", machten sich die Münnerstädter Kolpingssöhne daran, das durch die Wirren der Kriegszeit stark herunter gekommene Burschenheim wieder herzurichten und umzubauen.
Viele ehrenamtliche Arbeitsstunden
Paul Früh, der von Anfang an dabei war, war einer der eifrigsten und geschicktesten. So wurde er 1952 zum Senior gewählt und war viele Jahre in der Vorstandschaft aktiv. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Das Kolpingheim konnte 1952 eingeweiht werden. Hier trafen sich die Mitglieder wöchentlich zum geselligem Beisammensein mit verschiedenen Programmen. Ab 1961 veranstaltete die Kolpingsfamilie auch Mehrtagesfahrten. Auf der Burschenwiese errichtete bis 1963 die Kolpingsfamilie in 446 ehrenamtlichen Arbeitsstunden den ersten öffentlichen Spielplatz in Münnerstadt. 1968 musste die Kolpingsfamilie von ihrem Präses P. Wolfram Abschied nehmen, da er nach Regensburg versetzt wurde. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum Ehrenpräses ernannt. Sein Nachfolger wurde P. Hugolin Landvogt, der sich nur Bruder Hugolin nennen ließ. Ab 1970 übernahm Franz Beck 24 Jahre lang die Leitung der Kolpingsfamilie. Innerhalb von acht Jahren setzte P. Hugolin mit tatkräftiger Unterstützung der Kolpingsfamilie folgende Projekte um: Bau eines Jugendzentrums und eines Kindergartens auf der ehemaligen Burschenwiese, ein neues Pfarrhaus mit Pfarrsaal neben der Stadtpfarrkirche, die umfassend renoviert wurde. 1978 verstarb Br. Hugolin überraschend. Es folgten daraufhin als Präsides P. Alois Seseke fünf Jahre lang, P. Rainer Nörthen acht Jahre lang. Von 1991 bis 2006 war P. Edelbert Paul Präses, ihm folgte für kurze Zeit P. Jakob Olschewski. Der aktuelle Präses ist P. Winfried Pfeuffer.
Durch ihre vielfältigen Angebote konnte die Kolpingsfamilie immer neue Mitglieder gewinnen. Besonders die großen Reisen unter der Regie von Franz Beck und Otto Kiesel sind bis heute unvergessen. Sie führten in europäische Hauptstädte, es gab vier Flugreisen nach Israel und eine Mittelmeerkreuzfahrt. In diesem Jahr stand ein mehrtägiger Berlinbesuch auf dem Programm. Ursprünglich war die Kolpingsfamilie nur für männliche Mitglieder gedacht, jedoch in den 1970er Jahren wandelte sich die Kolpingsfamilie vom Gesellenverein zur familienhaften Gemeinschaft. Der Kolpingsfamilie Münnerstadt gehören aktuell 71 männliche und 68 weibliche Mitglieder an. Dem trägt die Zusammensetzung der Vorstandschaft Rechnung. Seit 1994 ist Vorsitzender Albert Laudensack und seine Stellvertreterin Anneliese Albert. 1972 hat Franz Beck, der damalige Vorsitzende, die Organisation von Faschingssitzungen von der Katholischen Jugend übernommen. Er bildete einen Elferrat und war 20 Jahre lang ein unermüdlicher und einfallsreicher Motor des Kolpingfaschings.
Seine Nachfolger als Sitzungspräsidenten waren Eugen Albert, Gerd Michel und Thomas Kersten. Nun steuert bereits fünf Jahre Andreas Albert das Narrenschiff. Der Kolpingfasching ist vor allem für seinen Lokalkolorit bekannt. Außerdem ist ihm die Jugendarbeit wichtig. Insgesamt trainieren das Jahr über drei Garden für die Faschingssitzungen. Nach der Schließung des Jugendhauses am Dicken Turm, in dessen Saal ab 1985 die Faschingssitzungen stattfanden, zieht der Elferrat im nächsten Jahr in die Alte Aula um.
In der Pfarrei waren immer wieder Mitglieder der Kolpingsfamilie engagiert im Pfarrgemeinderat, in der Kirchenverwaltung und bei Bautätigkeiten. Seit 1981 organisierte die Kolpingsfamilie 33 Hilfsaktionen nach Polen und insgesamt 55 nach Rumänien. Der leider zu früh verstorbene Otto Kiesel, Ehrenmitglied der Kolpingsfamilie, war der wesentliche Motor, der alle Transporte selbst organisierte mit wechselnden Begleitern. Die Kolpingsfamilie ist froh, dass Burkhard Schodorf (Seubrigshausen) diese Aktionen mit einem Helferteam weiterführt. Seit vielen Jahren fertigen weibliche Kolpingsmitglieder unter Leitung von Traudl Laudensack und Theresia Kiesel Stricksachen für rumänische Kolpingsfamilien, Waisenhäuser und Kindergärten. Der verstorbene Kolpingbruder Hubert Breitenbach organisierte Bastelabende zum Anfertigen von Holzspielsachen. Vor einigen Jahren gründete sich auch eine Gruppe junger Familien, die für sich und ihre Kinder ein eigenes Programm anbietet. Ansprechpartner ist hier für interessierte junge Familien Margit Gessner. Der an jedem letzten Montagabend eines Monats im Kolpingraum des Jugendzentrums stattfindende "Kolpingtreff" steht allen Interessierten offen.
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