Bad Brückenau
Heimspiel für SaxSonique in Bad Brückenau
"Mit dem Saxophon durch vier Jahrhunderte" hieß es in Bad Brückenaus "Galerie Form und Farbe" mit dem Duo SaxSonique.
Caroline Klug-Schäfer unterrichtet an der August-Kömpel-Musikschule Bad Brückenau und bietet dort mit Christine Heim als Duo SaxSonique regelmäßig Workshops an. Nun begeisterte das Duo mit dem Programm "Mit dem Saxophon durch vier Jahrhunderte" bei einem Konzert in der "Galerie Form und Farbe".
Mit einer kleinen Einführung in die Geschichte des Saxophones begrüßte Karin Ott vom Vorstand des Kunsthaus e.V. die Zuhörer. Der Belgier Adolphe Sax wollte mit dem Saxophon ein Holzblasinstrument kreieren, dessen Klang zwischen dem warmen Sound der Klarinette und dem näselnden der Oboe liegt. Allerdings kann sich das Saxophon bis heute in der Klassik nicht ansatzweise so wie im Jazz behaupten, wo es lange nach seiner Erfindung den eigentlichen Siegeszug antrat. Da es 1840 als klassisches Musikinstrument recht spät entwickelt wurde, ist das Repertoire an klassischen Originalkompositionen vergleichsweise klein, so muss häufig auf Bearbeitungen zurückgegriffen werden. Carolin Klug-Schäfer bedauerte, dass "die Komponisten des Barock leider zu früh tätig waren - sie hätten sonst für das wunderbare Instrument sicher viel mehr komponiert". Dennoch gelang es den beiden Musikerinnen - unter anderem auch durch Einsatz der beinahe ganzen Saxophonfamilie, dem Tenor-, Bariton-, Sopran- und Altsaxophon - das begeisterte Publikum, künstlerisch souverän und mit spritziger Moderation unterlegt, durch vier Jahrhunderte Musikgeschichte zu führen.
So hörte man zu Beginn nicht nur die Werke des französischen Barock-Komponisten Jean-Marie Leclair, sondern auch, dass er zunächst als Ballett-Tänzer Karriere machte, bevor er sehr erfolgreich komponierte, und man erfuhr von seinem mysteriösen Ableben. Bearbeitungen von Telemann und Beethoven zeigten die Wandlungsfähigkeit des Saxophones, das "nicht nur Sax kann, sondern auch Flöte, Violine, Fagott und Klarinette". Vor der Pause war unter dem schlichten Titel "Duo pour Saxophones" die erste Originalkomposition für Saxophon an diesem Abend zu hören - von J.N. Savari, einem Freund des Saxophon-Erfinders, der zu den ersten gehörte, der überhaupt für Saxophon schrieb.
Der zweite Teil führte in die Moderne, zu den ursprünglich für Violine komponierten Tänzen des österreichisch-ungarischen Komponisten Bela Bartok und zu Paul Hindemith, an dessen Konzertstück für zwei Altsaxophone "kein Saxophonduo vorbeikommt". Die Tango-Etüden des argentinischen Begründers des Tango Nuevo, Astor Piazzolla, der "den Tango von der Straße geholt und konzertfähig gemacht hat", kommentierte Christine Heim gefühlvoll : "Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann."
Mit drei Kompositionen von Christoph Enzel - Arrangeur beim Saxophonquartett "clair-obscur", bewiesen die beiden jungen Musikerinnen endgültig ihre bewundernswert professionelle Vielseitigkeit an ihrem Instrument und vollendeten mit dieser Minimal Music, bei der kleinste Klangeinheiten nur wenig variiert oft wiederholt werden, ganz perfekt den Spannungsbogen des Programmes vom Barock in die Moderne.
Ein Ausflug in die Klezmer-Musik rundete die Reise durch vier Jahrhunderte ab - ein abwechslungsreiches und spannendes Programm, das die Besucher in den Bann zog. "Wir können so sehr stolz drauf sein, solche Talente hier bei uns zu haben und in der Galerie hören zu können", war das einhellige Urteil der Zuhörer.
Christine Heim, geboren in Aschaffenburg, studierte in Würzburg klassisches Saxophon und beendete nach ihrem Abschluss als Diplommusiklehrerin und Diplommusikerin 2012 ihr Studium erfolgreich mit dem Konzertdiplom. Sie tritt kammermusikalisch auch mit "SaxArt" und dem Klavier-Saxophon-Duo "Les Philous" auf. Seit 2011 hat sie einen Lehrauftrag für Saxophon an der Hochschule für Musik Würzburg. Sie gastierte u.a. im Philharmonischen Orchester Würzburg, in der Staatsphilharmonie Nürnberg und am Pfalztheater in Kaiserslautern
Carolin Klug-Schäfer, in Hammelburg geboren, schloss 2011 an der Akademie für Tonkunst Darmstadt ihr Studium ab, tritt regelmäßig bei den "Tagen für Neue Musik" Darmstadt auf und war beim "Hochschulpodium" sowie Konzerten des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau dabei. Für Gershwin's "An American in Paris" wurde sie vom Landesjugendsinfonieorchester Hessen engagiert und wirkte bei der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker unter Leitung des Dirigenten Sir Simon Rattle mit. Neben ihrer Lehrtätigkeit dirigiert sie die Musikkapelle Schönderling und die Revivalband Schondra.
Gemeinsam musizieren sie seit ihrer Zeit an der Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl auch im Ava-Saxophonquartett und waren bereits beim Mozartfest Würzburg, Saxophonfestival Seligenstadt und bei Klassik am See Nürnberg zu hören. Beide sind als Musiklehrerinnen und Dozentinnen an Musikschulen sowie freiberuflich tätig. Karin Ott
Mit einer kleinen Einführung in die Geschichte des Saxophones begrüßte Karin Ott vom Vorstand des Kunsthaus e.V. die Zuhörer. Der Belgier Adolphe Sax wollte mit dem Saxophon ein Holzblasinstrument kreieren, dessen Klang zwischen dem warmen Sound der Klarinette und dem näselnden der Oboe liegt. Allerdings kann sich das Saxophon bis heute in der Klassik nicht ansatzweise so wie im Jazz behaupten, wo es lange nach seiner Erfindung den eigentlichen Siegeszug antrat. Da es 1840 als klassisches Musikinstrument recht spät entwickelt wurde, ist das Repertoire an klassischen Originalkompositionen vergleichsweise klein, so muss häufig auf Bearbeitungen zurückgegriffen werden. Carolin Klug-Schäfer bedauerte, dass "die Komponisten des Barock leider zu früh tätig waren - sie hätten sonst für das wunderbare Instrument sicher viel mehr komponiert". Dennoch gelang es den beiden Musikerinnen - unter anderem auch durch Einsatz der beinahe ganzen Saxophonfamilie, dem Tenor-, Bariton-, Sopran- und Altsaxophon - das begeisterte Publikum, künstlerisch souverän und mit spritziger Moderation unterlegt, durch vier Jahrhunderte Musikgeschichte zu führen.
Hintergründiges
So hörte man zu Beginn nicht nur die Werke des französischen Barock-Komponisten Jean-Marie Leclair, sondern auch, dass er zunächst als Ballett-Tänzer Karriere machte, bevor er sehr erfolgreich komponierte, und man erfuhr von seinem mysteriösen Ableben. Bearbeitungen von Telemann und Beethoven zeigten die Wandlungsfähigkeit des Saxophones, das "nicht nur Sax kann, sondern auch Flöte, Violine, Fagott und Klarinette". Vor der Pause war unter dem schlichten Titel "Duo pour Saxophones" die erste Originalkomposition für Saxophon an diesem Abend zu hören - von J.N. Savari, einem Freund des Saxophon-Erfinders, der zu den ersten gehörte, der überhaupt für Saxophon schrieb.
In die Moderne
Der zweite Teil führte in die Moderne, zu den ursprünglich für Violine komponierten Tänzen des österreichisch-ungarischen Komponisten Bela Bartok und zu Paul Hindemith, an dessen Konzertstück für zwei Altsaxophone "kein Saxophonduo vorbeikommt". Die Tango-Etüden des argentinischen Begründers des Tango Nuevo, Astor Piazzolla, der "den Tango von der Straße geholt und konzertfähig gemacht hat", kommentierte Christine Heim gefühlvoll : "Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann."
Mit drei Kompositionen von Christoph Enzel - Arrangeur beim Saxophonquartett "clair-obscur", bewiesen die beiden jungen Musikerinnen endgültig ihre bewundernswert professionelle Vielseitigkeit an ihrem Instrument und vollendeten mit dieser Minimal Music, bei der kleinste Klangeinheiten nur wenig variiert oft wiederholt werden, ganz perfekt den Spannungsbogen des Programmes vom Barock in die Moderne.
Ein Ausflug in die Klezmer-Musik rundete die Reise durch vier Jahrhunderte ab - ein abwechslungsreiches und spannendes Programm, das die Besucher in den Bann zog. "Wir können so sehr stolz drauf sein, solche Talente hier bei uns zu haben und in der Galerie hören zu können", war das einhellige Urteil der Zuhörer.
Die Akteurinnen
Christine Heim, geboren in Aschaffenburg, studierte in Würzburg klassisches Saxophon und beendete nach ihrem Abschluss als Diplommusiklehrerin und Diplommusikerin 2012 ihr Studium erfolgreich mit dem Konzertdiplom. Sie tritt kammermusikalisch auch mit "SaxArt" und dem Klavier-Saxophon-Duo "Les Philous" auf. Seit 2011 hat sie einen Lehrauftrag für Saxophon an der Hochschule für Musik Würzburg. Sie gastierte u.a. im Philharmonischen Orchester Würzburg, in der Staatsphilharmonie Nürnberg und am Pfalztheater in Kaiserslautern
Carolin Klug-Schäfer, in Hammelburg geboren, schloss 2011 an der Akademie für Tonkunst Darmstadt ihr Studium ab, tritt regelmäßig bei den "Tagen für Neue Musik" Darmstadt auf und war beim "Hochschulpodium" sowie Konzerten des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau dabei. Für Gershwin's "An American in Paris" wurde sie vom Landesjugendsinfonieorchester Hessen engagiert und wirkte bei der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker unter Leitung des Dirigenten Sir Simon Rattle mit. Neben ihrer Lehrtätigkeit dirigiert sie die Musikkapelle Schönderling und die Revivalband Schondra.
Gemeinsam musizieren sie seit ihrer Zeit an der Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl auch im Ava-Saxophonquartett und waren bereits beim Mozartfest Würzburg, Saxophonfestival Seligenstadt und bei Klassik am See Nürnberg zu hören. Beide sind als Musiklehrerinnen und Dozentinnen an Musikschulen sowie freiberuflich tätig. Karin Ott
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