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Fuchsstadt
Was macht Fuchsstadt so sexy?
Die Gemeinde hat bei der Heimatmonitor-Umfrage die besten Werte erreicht. Wir haben mit Bürgermeister René Gerner darüber gesprochen, wie er sich die Zufriedenheit erklärt.
Bürgermeister René Gerner freut sich über das gute Abschneiden seiner Gemeinde bei der Heimatmonitor-Umfrage der Saale-Zeitung.       -  Bürgermeister René Gerner freut sich über das gute Abschneiden seiner Gemeinde bei der Heimatmonitor-Umfrage der Saale-Zeitung.
Foto: Ralf Ruppert | Bürgermeister René Gerner freut sich über das gute Abschneiden seiner Gemeinde bei der Heimatmonitor-Umfrage der Saale-Zeitung.
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 14.06.2024 11:10 Uhr

Sauberkeit, sein Bauhof , die Vereine und der Zusammenhalt sind Bürgermeister René Gerner (ZAG) besonders wichtig. Im Gespräch mit der Redaktion geht er auf die Ergebnisse des Heimatmonitors ein.

Herr Gerner, beim Heimatmonitor schneidet Fuchsstadt am besten ab: Haben Sie die Ergebnisse verfolgt?

René Gerner: Ja, natürlich und ich werde auch immer wieder darauf angesprochen. Das haben viele Leute gelesen. Ich bin ein bescheidener Mensch, deshalb ist mir das ja eher etwas peinlich. Am Wochenende war es wieder so, dass ich mich fast dafür entschuldigt habe. Aber ich habe das ja nicht verbrochen.

Auch wir haben betont, dass die Umfrage nicht repräsentativ war, in Fuchsstadt haben nur 27 Bürger teilgenommen. Passt das Ergebnis aus Ihrer Sicht trotzdem?

Auch einige meiner Bürgermeisterkollegen haben mich darauf hingewiesen, dass insgesamt ja nur 1500 Leute mitgemacht haben. Die wollen das natürlich gerne relativieren. Aber ich freue mich über die Rückmeldung und denke, das hat seine Berechtigung.

Hand aufs Herz: Haben Sie versucht, Einfluss zu nehmen?

Gar nicht, ich habe gar nicht gewusst, dass es die Umfrage gibt. Ich selbst habe nicht mitgemacht, und ich kenne auch bis heute niemanden, der sich an der Umfrage beteiligt hat. Bei mir hat sich niemand gemeldet. Ich habe zum ersten Mal davon gehört, als Sie mich angerufen haben.

Was macht denn nun Fuchsstadt so sexy?

Ein wichtiger Punkt ist sicherlich, dass wir als Gemeinde nur einen Ort haben. Die Identifikation ist da einfach höher. Jeder in Fuchsstadt will, dass der Ort schön aussieht, das wächst dann. Und trotzdem haben wir die Masse: Bei 2000 Einwohnern sind einfach mehr Macher dabei.

Eine der vier Kategorien, in denen Fuchsstadt Platz 1 einnimmt, ist die Sauberkeit: Wie kommt’s?

Da lege ich auch persönlich viel Wert drauf. Ich wurde früher auf meiner alten Dienststelle bei der Polizei schon immer aufgezogen, weil ich im Hubschrauber mal gesagt habe: So fliegen wir nicht rum. Sauberkeit und der Bauhof insgesamt sind meine Steckenpferde.

Berlin hat den Slogan „Arm, aber sexy“, Sie schaffen es sogar, schuldenfrei gute Bewertungen zu kriegen…

Und Geld macht sogar noch sexyier, oder? (lacht) Ja, Fuchsstadt steht gut da, aber wir haben auch große Projekte vor uns, mit dem Kindergarten, der auf uns zurumpelt, diversen Straßen, die gemacht werden müssen. Wir haben zwar ein großes Förderprogramm, aber eine Straße kostet trotzdem 4,5 Millionen Euro . Da brauchen wir viel Geld.

Die Schuldenfreiheit ist also nicht immer gewährleistet?

Irgendwann werden wir Geld aufnehmen müssen, wir wollen ja auch unsere Wasserversorgung umstellen und die neuen Quellen anschließen. Das kostet auch richtig Geld.

In der aktuellen Woche steht unter anderem der Klimaschutz im Fokus. Da ist Fuchsstadt ganz weit vorne. Sind Sie beim Strom mittlerweile autark?

Genau ausgerechnet habe ich es noch nicht, aber wir produzieren vor allem durch die Windräder richtig viel Strom. Man darf allerdings nicht vergessen, dass alleine die Erdfunkstelle, soweit ich weiß, bis zu 9,5 Megawatt braucht. Das Dorf braucht vielleicht vier Megawatt. Das ist schon verrückt, aber auch das gleichen wir aus. Die jetzt gebauten Windräder waren damals eine Riesenaktion von meinem Vorgänger Peter Hart . Zu der Zeit war das noch kein so großes Thema. Auch mit unserem PV-Park haben wir vor rund drei Jahren begonnen, damals haben Landwirte und Jäger noch Ärger gemacht.

Sie gehen aber nicht nur beim Strom voran, sondern auch bei der Wärme, indem Sie ein Nahwärmenetz bauen wollen. Wie weit ist die Planung?

Wir hatten letzte Woche wieder Genossenschaftssitzung: Wir hoffen, dass die Machbarkeitsstudie im September fertig wird. Dann muss das wieder bei der Förderstelle eingereicht werden, damit wir unsere Förderung bekommen. Betrieben werden soll das Nahwärmenetz mit Hackschnitzel und Solarthermie.

Und wie viele machen mit?

Es haben sich rund 260 von 850 Haushalten gemeldet. Wir wollen auch vielleicht noch ein Baugebiet erweitern, da sind wir noch in Grundstücksverhandlungen. Dazu muss man auch wissen, dass schon 70 Häuser ein eigenes Nahwärmenetz haben.

Und wann geht’s los?

Wenn es gut läuft, könnten 2026 die ersten Häuser ans Netz gehen.

Kommende Woche sind Vereine Thema, wie viele haben Sie eigentlich?

21 müssten es derzeit sein, die großen sind Fußball, Feuerwehr, Musik, Faschingsclub. Selbst der Sechsämter-Club wirbt neue Mitglieder. Die Reservisten suchen aktuell einen neuen Vorstand, die waren schon bei mir.

Fuchsstadt hat zudem viele Neubürger, wie werden die integriert?

Oft geht das über Kindergarten und Schule ganz automatisch, da muss die Gemeinde gar nicht viel machen. Auch die Vereinskultur spricht viele an.

Welche Rolle spielt da das große Heimatfest alle zehn Jahre?

Eine große natürlich, bei solchen Festen packen alle mit an. Unser Dorf-Wettbewerb im vergangenen Jahr war ja fast schon ein Heimatfest light, das hat viele motiviert, und wenn sie nur das Unkraut vor dem Haus gezupft haben. Im kommenden Jahr beginnen wir schon wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Heimatfest im Jahr 2027.

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