Die blau-weißen Flecken auf dem Asphalt: Beim Pinklauf am 3. Oktober fielen sie kaum jemanden auf. Läuferinnen und Läufer sprangen achtlos drüber hinweg, einige vertraten sich gar darauf die Beine. Britta Heim von der städtischen Tourist-Information hofft, dass die "Blubberblasen" bald mehr beachtet werden. Sind sie doch erste sichtbare Zeichen des neuen Heilwasserweg-Konzeptes, das den in die Jahre gekommenen Stadtspaziergang ablösen soll. Mit ihnen muss man aber den Kopf anstrengen.
Die Sprudelblasen stehen sinnbildlich für die Kohlensäure, die - wenn auch in nicht allzu hoher Konzentration - in Bad Brückenauer Heilwasserquellen enthalten ist. Verteilt sind sie auf fünf Standorte in der Stadt, und zwar in der Ernst-Putz-Straße nahe der Georgi-Halle, in der Ludwigstraße 4, auf dem Marktplatz, an der Umgehungsstraße zwischen Stadtwerken und Rhöncenter sowie im Siebener-Park.
Über QR-Code zu Fragen zu den Heilquellen
Jeweils eine von ihnen trägt einen QR-Code. Wer diesen übers Handy scannt, gelangt auf die Bad Brückenauer Internetseite. Dort erwarten den Nutzer Fragen zu den Heilquellen in Stadt und Staatsbad, pro Station eine. Man muss in der Anmeldemaske nur seine Email-Adresse eintragen und los geht's. Wer alle fünf Fragen richtig beantwortet, kann alle Vierteljahre in einer Verlosung auf eine Pflegeserie inklusive Bad Brückenauer Heilwasser hoffen.
Das Quiz ist so angelegt, dass Teilnehmer für jede Frage einen neuen Code an einer der fünf Stationen scannen müssen. Sie müssen also in der Stadt herum- beziehungsweise am Wasser-Rundweg, der unter anderem entlang der Sinn und durch die Ludwigstraße führt, entlanggehen. Was laut Britta Heim ja Sinn der Sache ist: "Mit dem Heilwasserweg wollen wir die Gäste animieren, durch die schöne Stadt zu streifen und sie sich anzuschauen."
Neuer Stadtplan für Touristen in Planung
Dies solle ein zusätzlicher Anreiz sein und ein Spaßfaktor. Überhaupt bekommen Gäste des Rhönstädtchens bald einen neuen "Stadtplan" im A3-Format an die Hand. Darin verzeichnet neben den fünf Stationen des Heilquellen-Quizzes auch wie bisher die Bad Brückenauer Sehenswürdigkeiten. 25 sind es derzeit; laut der Leiterin der Tourist-Info kann es aber sein, dass es noch mehr werden. "Bad Brückenau hat viel zu zeigen und zu bieten. Man muss es den Leuten nur nahebringen", so Heim. Auch lasse sich der Heilwasserweg problemlos bis ins Staatsbad oder nach Römershag erweitern.
Ersonnen und designt hat das Blubberblasen-Design das Büro Toponeo – Engel & Schneider Landschaftsarchitekten aus Burgsinn (Landkreis Main-Spessart). Es war auch für die Gestaltung des Bahnradwegs durch das Sinntal und den sogenannten Gleispark in Rupboden verantwortlich. Das Programmieren des Heilquellen-Quizzes übernahm die Digitalagentur "web://contact" aus dem baden-württembergischen Pfinzweiler-Straubenhardt.
Kleinprojekt der Brückenauer Rhönallianz
Die blauen und weißen Punkte sowie den QR-Code brachte der städtische Bauhof an zwei Vormittagen Mitte September mittels Schablone und Spezialmarkierfarbe auf den Asphalt auf. Angeordnet sind die Kreise durchaus unterschiedlich - vom Halbkreis in der Ludwigstraße über Zickzack- oder Schlangenlinien bis zur S-Form im Siebener-Park. Finanziert hat das Vorhaben die Brückenauer Rhönallianz über ihr Budget für sogenannte Kleinprojekte.