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Staatsbad Brückenau
Heilmittel aus der Natur: Sieben Gartenkräuter, die dem Körper gut tun
Kräuterführerin Jutta Vogt aus Detter stellt sieben heilsame Gartenkräuter vor, die nicht nur gesund sind, sondern auch beim Kochen für einen gewissen Pep sorgen.
Kräuterführerin Jutta Vogt am Schnittlauch-Beet im Kräutergarten des Staatsbades Brückenau. Die lila Blüten eignen sich als essbare Dekoration. Foto: Rebecca Vogt       -  Kräuterführerin Jutta Vogt am Schnittlauch-Beet im Kräutergarten des Staatsbades Brückenau. Die lila Blüten eignen sich als essbare Dekoration. Foto: Rebecca Vogt
| Kräuterführerin Jutta Vogt am Schnittlauch-Beet im Kräutergarten des Staatsbades Brückenau. Die lila Blüten eignen sich als essbare Dekoration. Foto: Rebecca Vogt
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 17.08.2022 07:55 Uhr

Die Bienen fliegen emsig um den blühenden Schnittlauch im Kräutergarten des Staatsbades. " Kräuter sind auch immer eine tolle Nahrungsquelle für Insekten", sagt Kräuterführerin Jutta Vogt. 2006 hat sie sich hierzu ausbilden lassen. Für unsere Redaktion hat die Fachfrau sieben Gartenkräuter zusammengestellt.

"Was Gartenkräuter für mich so interessant macht, ist, dass sie den Speiseplan bereichern und gleichzeitig als Heilmittel einsetzbar sind", sagt Vogt. Ihre Tipps rund um die sieben Gartenkräuter , die sich nicht nur im Garten, sondern zum Beispiel auch in einem Kübel pflanzen und auf Balkon oder Terrasse stellen lassen:

Thymian

In der Küche eignet sich Thymian sowohl frisch als auch getrocknet für den Einsatz in Eintöpfen , Gemüsesuppen , Soßen, weiteren Gemüse- sowie Tomatengerichten . Auch in Marinaden und in Kombination mit Hülsenfrüchten kann Thymian verwendet werden, wie Vogt berichtet. Bei Erkältungen hilft Thymian frisch oder getrocknet als Tee. Seine ätherischen Öle wirken schleimlösend. "Quasi ein natürlicher Hustensaft", erklärt die Kräuterführerin. "Den Tee aufbrühen, abdecken und etwa zehn Minuten ziehen lassen." Wer frischen Thymian verwendet, sollte im Vergleich zu getrocknetem Thymian die doppelte Menge verwenden, rät Vogt, um denselben Anteil wirksamer Inhaltsstoffe zu bekommen. Da der Thymian ein mediterranes Kraut ist, mag er es gerne warm. Angebaut werden sollte er daher nach Möglichkeit immer auf der Südseite.

Oregano

Oregano eignet sich frisch oder getrocknet als Beigabe in Suppen , Soßen, Fleisch- und Fisch- sowie Tomaten- und Kartoffelgerichten . Auch Brotaufstriche und Salate lassen sich mit diesem Gartenkraut verfeinern. Ebenso passt es zu Gemüse wie Auberginen oder Zucchini. "Oregano entfaltet einen intensiveren Geschmack, wenn er mitgekocht wird", erklärt Vogt. Aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung lässt sich Oregano - ebenso wie Thymian - als Erkältungstee einsetzen. Auch zum Inhalieren über einem Dampfbad eignet sich das Kraut. "Das geht auch bis in die Nebenhöhlen, wo viele Nasensprays gar nicht mehr hinkommen." Ebenso wie Thymian zählt Oregano zu den mediterranen Kräutern .

Rosmarin

Ein weiteres Kraut aus dem Mittelmeerraum ist der Rosmarin. Beim Kochen lässt dieser sich frisch oder getrocknet mit Gemüse wie Zucchini oder Paprika kombinieren. Auch Fleisch- und Tomatengerichte kann man mit ihm verfeinern. Rosmarin eignet sich aber, wie Vogt berichtet, auch für Süßspeisen und zum Aromatisieren von Essig und Öl. Er ist frisch und getrocknet als Tee verwendbar. "Rosmarin ist ein anregendes Kraut. Seinen ätherischen Ölen wird eine verdauungsfördernde und krampflösende Wirkung nachgesagt", erklärt die Kräuterführerin. Speisen macht der Rosmarin bekömmlicher. Für Nicht-Kaffeetrinker eignet er sich, um morgens den Kreislauf in Schwung zu bringen. Einen ähnlichen Effekt haben Rosmarin-Duschlotionen. Das mediterrane Gartenkraut mag es ebenfalls warm und sollte geschützt an der Hauswand gepflanzt werden. Überwintern fällt dem Rosmarin in unseren Gefilden allerdings eher schwer.

Salbei

Junge Salbeiblätter lassen sich frisch oder getrocknet in Salaten, Soßen und auch in Kräuteressigen verwenden. Die Blüten dieses Gartenkrauts bieten sich als essbare Dekoration auf Süßspeisen, Salaten oder in Getränken an, wie Vogt erklärt. Salbei kann frisch oder getrocknet auch als Tee getrunken werden. Heiß fördert er das Schwitzen, während er kalt getrunken genau dem entgegenwirkt. "Frauen in den Wechseljahren kann das bei Schweißausbrüchen helfen", sagt Vogt. Salbei gilt insgesamt als verdauungsfördernd und wirkt entzündungshemmend. "Wenn ich Halsschmerzen habe, rolle ich ein Salbeiblatt und nehme es in den Mund zum Lutschen. Das ist wie ein Bonbon, nur ohne Zucker", berichtet die Kräuterfachfrau. Zu beachten ist, dass Salbei ein starkes Aroma sowie einen hohen Anteil an ätherischen Ölen hat - und deswegen sparsam verwendet werden sollte.

Zitronenmelisse

Kräuterbutter, Kräuterquark, Salate und Suppen lassen sich mit jungen Blättern der Zitronenmelisse anreichern. Ebenso eignen diese sich für Süßspeisen und Getränke. Der zitronige Geschmack verleiht den Speisen und Getränken eine angenehme Frische, wie Vogt berichtet. Auch Tee lässt sich aus frischer oder getrockneter Zitronenmelisse zubereiten. Die ätherischen Öle dieses Gartenkrauts haben eine entspannende und beruhigende Wirkung. "Wer einen nervösen Magen hat oder allgemein angespannt ist, für den ist die Zitronenmelisse die Pflanze der Wahl", sagt die Kräuterexpertin. Als Badezusatz in der Wanne oder im Fußbad kann die Zitronenmelisse ebenfalls eingesetzt werden. Die Zubereitung erfolgt wie beim Tee. Um die ätherischen Öle mit dem Badewasser zu verbinden, sollte dann noch etwas süße Sahne oder gehaltvolle Milch hinzugegeben werden, wie Vogt erklärt. Aber Vorsicht, an Badewannen kann dabei ein Teerand entstehen.

Schnittlauch

Mit frischem Schnittlauch lassen sich Suppen und Salate oder auch Eierspeisen verfeinern. Auf dem Butterbrot oder in Kräuterquark, -butter oder -dips kann man sich dieses Gartenkraut ebenfalls schmecken lassen. Die lila Blüten (siehe Foto) des Schnittlauchs eignen sich als essbare Dekoration. "Die Blüten schmecken fast besser als das Grüne", sagt Vogt. Da der Schnittlauch empfindlich auf hohe Temperaturen reagiert, sollte er nicht beim Kochen, sondern erst am Ende vor dem Servieren hinzugegeben werden. Das Gartenkraut treibt im zeitigen Frühjahr und ist somit eines der Ersten, die man ernten kann. Schnittlauch enthält Vitamin C und Lauchöle, denen eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben wird.

Rucola

Ähnlich wie der Schnittlauch lässt sich Rucola in Suppen , Salaten und Eierspeisen verwenden, ebenso auf Butterbroten und in Kräuterdips, -butter oder -quark. Das Gartenkraut sollte stets frisch verwendet werden. Es hat einen hohen Gehalt an Senfölen, wie Vogt erklärt. Rucola wird daher eine antibakterielle und eine das Immunsystem unterstützende Wirkung nachgesagt.

Achtung: "In der Schwangerschaft sollte man mit Kräutern vorsichtig sein und manche Kräuter auch komplett meiden", rät die Kräuterexpertin. Das gilt gleichermaßen für die Anwendung von Kräutern bei Babys und Kleinkindern. "Wichtig ist natürlich auch, dass man nicht allergisch gegen die Kräuter ist", ergänzt Vogt.

 
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