Zur Vernissage der Ausstellung „Grenzenlose Leichtigkeit“ hatte der Verein „erLebenskunst“ in Ramsthal als Start der Feiern seines zehnjährigen Jubiläums eingeladen und eine stolze Anzahl von Gästen war in den Hof des „Haus erLebenskunst“ gekommen. Sie zeigten ihr Interesse und ihre Verbundenheit mit der Vereinsarbeit .
Der Vereinsvorsitzende Bernhard Gößmann-Schmitt erinnerte an die Ausgangsvoraussetzungen bei der Vereinsgründung. Man wollte damals das ehemalige Schulhaus erhalten und eine Möglichkeit für alle, als Zusammenkunft einer lebendigen Gemeinschaft, schaffen. Es ging den Initiatoren darum eine breite Palette von Angeboten für die Mitglieder und Bewohner der Region zu schaffen.
Große Erfolge mit Kunstwoche
Rund 300 Veranstaltungen unterschiedlichster Art finden jährlich im Haus „erLebenskunst“ statt. Die bereits mehrfach veranstaltete Kunstwoche und das damit verbundene Bildhauersymposium waren große Erfolge und haben viele Besucher und Künstler ins Weindorf gebracht.
2019 wurde dann ein Kunstweg geschaffen, der Wanderer für Kunst begeistern und interessieren soll. In der nächsten Ausbaustufe soll dieser Weg am Haus „erLebenskunst“ beginnen und enden. Ziel soll es sein, dass Kunst im Weinort repräsentiert ist. Der Vorsitzende kann sich vorstellen, dass dieser Weg zukünftig von Ramsthal durch Euerdorf nach Aura führen wird und vielleicht später bis nach Hammelburg.
Viele Unterstützer in der Politik
Sein Dank galt allen, die dazu beigetragen haben, dass der Verein sich so entwickeln konnte. Besonders nannte er die Bürgermeister und Gemeinderäte, die den Verein unterstützten.
Um die Besucher in das Jubiläum einzubinden, hat sich die Vereinsleitung etwas einfallen lassen.
Bei der Kunstwoche 2019 hat der Aktionskünstler Orlando Li Sanchez hunderte Gipsabdrücke der Besucherfüße gemacht und diese vom Dorfplatz zur Kirche aufgereiht. Diese Abdrücke sind noch im Haus „erLebenskunst“ vorhanden und sollen, nachdem sie gegen eine Spende bunt bemalt wurden, Wände und Decken der Räume zieren.
Ideen für Bierkästen sind gefragt
Als weiteres Projekt ist die Nutzung von 300 braunen unbeschrifteten Bierkästen einer inzwischen wieder aufgelösten Ramsthaler Kleinbrauerei im Rahmen der Kunstwoche 2024 geplant. Hier werden Ideen vom Verein gerne entgegengenommen.
Für den Landkreis überbrachte die stellvertretende Landrätin Brigitte Meyerdierks die Glückwünsche und Grüße. Sie gratulierte den Bürgermeistern zu den Aktivitäten des Vereins und zur Nutzung des ehemaligen Schulhauses . „Kunst ist keine freiwillige Leistung der Kommunen, sondern gehört zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“, stellte sie fest.
Mutige Ideen umsetzen
Bürgermeister Rainer Morper erinnerte an die Ausgangssituation von Schulhaus und Verein. Es galt „mutige Ideen umzusetzen“, meinte er. Die Frau der ersten Stunde für das Projekt war Thea Kessler, die bereits ein Atelier im Schulhaus nutzte. Die Frage, die sich der Gemeinde stellte, war: „Was können wir mit diesem Haus machen“? 650 Quadratmeter mussten renoviert und instand gehalten werden. Der Verein mietete die alte Schule und nannte sie „Haus erLebenskunst“. Durch den gemeinsamen Einsatz von Verein und Gemeinde wurde das Gebäude in den jetzigen guten Zustand gebracht.
Seminare, Kurse, Schulungen und das Spendencafé bringen regelmäßig Gäste und Ramsthaler ins Haus. Morper dankte allen, die zum Erfolg von Verein und Haus beigetragen haben.
Auch die Ramsthaler Weinprinzessin Linda Keller grüßte die Besucher. Sie erinnere sich noch gut an ihre Schulzeit im Gebäude, meinte sie lächelnd. Auch ihr Dank galt den Aktiven im Verein.