An der westlichen Landkreisgrenze, nämlich in Waizenbach , hat in diesem Jahr die Haupttagung der Feldgeschworenen des Altlandkreises Hammelburg stattgefunden. Angeführt von der Musikkapelle aus Wartmannsroth führte der Festzug bei herrlichem Sonnenschein zur Kirche, wo die neuen Feldgeschworenen bei einem Festgottesdienst vereidigt wurden. Pfarrer Thomas Kohl bezeichnete die Arbeit der Feldgeschworenen als sehr wichtig, denn sie sorgten für geordnete Grenzverhältnisse.
Viel neue Technik
Stellvertretender Landrat Emil Müller lobte im Namen des Landkreises das Ehrenamt der Feldgeschworenen. Es gewinne sogar noch an Bedeutung und sei eine Stütze der Gesellschaft, unentbehrlich und unersetzlich. Besonders im technischen Bereich habe sich unendlich viel getan, sagte Müller. Feldgeschworener zu sein sei ein Ehrenamt auf Lebenszeit, das mit dem Amtseid besiegelt werde.Unmittelbar nach dem Gottesdienst nahm er den sechs neu bestellten Siebenern den Eid ab. Neu verpflichtet wurden Bernhard Graf und Julian Schneider (beide Obereschenbach), Martin Zeller (Völkersleier), Christian Keßler und Matthias Schmidt (beide Waizenbach ) sowie Marcel Heim ( Schwärzelbach ).
Blumen am Denkmal niedergelegt
Kreisobmann Peter Hart verlas, so wie es Tradition ist, die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen Siebener und legte Blumen am Denkmal nieder. Er lobte Stefanie Keßler, die mit zwei Vorträgen zur Bereicherung des Gottesdienstes beigetragen habe.
„Der Festgottesdienst hat eingestimmt auf den Tag“, sagte Hart, als er die Gäste im Anschluss im Gemeinschaftshaus von Waizenbach begrüßte. Verena Schneider trug ein Gedicht vor, abgestimmt auf den Austragungsort Waizenbach .
Wartmannsroths stellvertretender Bürgermeister Markus Koberstein ist bei seinen Recherchen auf die Anfänge der Feldgeschworenen im 13. Jahrhundert gestoßen und stellte den Ort Waizenbach vor.
Fortschritt und Tradition
Der Besuch der Waizenbacher Kirche sei für ihn eine Premiere gewesen, sagte Emil Müller . In dieser Runde treffe man sich nur einmal im Jahr, und es gebe immer angeregte Tischgespräche. Fortschritt und Tradition gehörten hier zusammen, sagte er.
Ehrungen
Schließlich ehrte Emil Müller zusammen mit Andres Koch vom Vermessungsamt Feldgeschworene für langjährige Dienstzeiten, und zwar für 25 Jahre Helmut Albert, Siegbert Schlereth, Karl Häusler, Herbert Häusler und Gottfried Vogler, für 40 Jahre Edgar Emmert und Helmut Heim sowie für 50 Jahre August Koch, Josef Merz, Erwin Blum, Günter Schneider und Gottfried Schießer.
Sandro Kirchner , Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Kreisrat und CSU-Kreisvorsitzender in Bad Kissingen, sagte, die Übernahme dieses Ehrenamtes geschehe nicht aus einer Laune heraus und sei ein Amt auf Lebenszeit.
Es werde derzeit wieder verstärkt über Grenzen gesprochen. Dabei bezog er sich auf die aktuellen Grenzverletzungen in der Ukraine. Den neu verpflichteten Feldgeschworenen wünschte er, den Mut und die Motivation nicht zu verlieren.
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