Bad Kissingen
Harry G. gab sich die Ehre
Markus Stoll hat Harry G. als zweites Ich in einem YouTube Kanal bekannt und erfolgreich gemacht. Jetzt stand er auf der Bühne des Max-Littmann-Saals.
Wir könnten ja mal Mäuschen spielen bei Harry G.s nächstem Auftritt: Ob er dann " das Tor zur Hölle" in Bad Kissingen gefunden haben will? Dort, wo die die Currywurst direkt von der Pappe in den Mund geschoben wird, um dieselbe dann zur Gesichtsreinigung zu benutzen, quasi als Wellnessersatz? Menschen im schlapprigen Jogging-Outfit , das viel Masse verdecken muss , gibt es nach Harrys Aussage nur in Duisburg, eben der Stadt, wo in Deutschland die "Hölle" sein soll.
Viele der rund 500 Besucher im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus hätten ihm aus eigener Erfahrung andere Beispiele nennen können, doch darum geht es nicht. Die Kunstfigur "Harry G" gab Bad Kissingen "die "Ehre", natürlich mit " #."
Markus Stoll hat Harry G. als zweites Ich in einem YouTube Kanal bekannt und erfolgreich werden lassen. Seit einigen Jahren findet er seine Fans auch in der analogen Welt der Theaterbühnen.
Er lässt erst gar keine Monitor- Atmosphäre aufkommen, fasst sich die Herzen einiger ausgewählter Besucher und jongliert mit ihren ehrlichen Antworten. Jan und Daniela waren es diesmal, auch andere wurden zu Antworten aufgefordert, und die fanden beim Publikum die entsprechenden Lacher.
Das rund 100- minütige Programm zog seinen roten Faden dort, wo die Welt heute zu Hause ist, nämlich im Netz. In den Wahnsinnsmöglichkeiten der sozialen Medien, die mindestens genauso viele Missverständnisse produzieren wie die analoge Alternative bei Mutter, Vater oder den Geschwistern.
Geht es nach Harry, hilfbereiter Sohn einer technisch naiven Mutter, ist die Generation 50 plus mit der Beschäftigung mit der Hardware wie mit der Software überfordert, während natürlich alle unter 40 sich wenigstens mal über die Folgen ihres Nutzerprofils im Klaren werden sollten. Harry G. findet den richtigen Slang zur passenden Figur, er lebt und spielt den Münchner in seinem bekannten Singsang, er hat Spaß an den Dialekten, die er seinen Protagonisten verpasst.
"Alfons", sein Kumpel, hat viele Talente, doch eine Schwäche: Das Rauchen. Das hat ihm so die Stimme verhagelt, dass nur noch ein Röhren hörbar wird. Selbst als Medizinisch-Psychologischer Untersuchungs-Mitarbeiter lässt "Alfons" nicht vom Stengel, sondern fragt den Klienten nach dessen Sucht und zeigt seine als Solidarpakt. Bestanden!
Im Netz und im Alltag findet Harry G. seine Themen. Sehr ausführlich wird der Gruppenwahn in WhatsApp beschrieben. Wer mit Wem und Wie und Warum und Weshalb überhaupt! Dem Publikum merkt man es an, sie sind dabei, sie waren schon mal in den beschriebenen Situationen.
Haben sie auch ihre Instagram Profile aufgehübscht? Das Publikum kennt Dating Portale und lässt sich beim Wischen in der Tinder App von Harry über die Schulter schauen. Dabei ist eine Art russisches Roulette ganz im Sinne des Erfinders, die Chance einen Treffer zu landen ist 50:50.
Harry G. powert sich aus, immer in Bewegung auf der Bühne, jeder Spruch eine Brücke zum nächsten Gag. Die markierten Personen werden durch Situationskomik portraitiert, wie der Bodybuilder "Patrick", als Coach in der "Muckibude", dessen eigenes Schönheitsideal vom Kopf abwärts wenig auf seine Kunden abfärbt.
Wer lieber joggt, für den hat Harry nur Spott übrig: " Joggen ist die schlimmste Sportart der Welt!" Hier musste Daniela aus dem Saal ran, denn ihre Antwort auf Harry´s Frage : "Was gefällt dir am Joggen?" war "Weils danach schön ist!". Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen des Comedian, der sofort einen Gag nach dem anderen herausposaunt.
Lustig findet er so manches Männerbeinkleid, denn "diese kurzen Marathonhöserln" reizen so manche weibliche Hand zum "kitzeln". Zwischenmenschliches ist Bühnenalltag, auch im Kabarett. Harry G. macht da keine Ausnahme. Die Anzüglichkeiten über Stärken und Schwächen von Frauen und Männern sind jedoch meist sehr nett im Dialekt und in verschwurbelten Wendungen verpackt. Und dem Publikum gefällt's.
Insgesamt jedoch erweisen sich die Besucher als sehr disziplinierte Theaterbesucher denn als ausgeflipptes Comedian-Publikum. Harry G.s Abgang nach einer selbst auferlegten Zugabe: " Ich bleib' gleich da, da müsst' mi net rausklatschen" war wohl im Sinne der Zuhörer. Denn der Applaus war kurz, und nicht wenige waren gleich nach Ende der Show schon wieder in ihrer WhatsApp-Familie unterwegs - oder haben sich ein Harry G. Video angeschaut, die Netz-Generation halt. Analog hat seinen Preis. Es kostet Kraft und schafft Ausdauer.
Viele der rund 500 Besucher im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus hätten ihm aus eigener Erfahrung andere Beispiele nennen können, doch darum geht es nicht. Die Kunstfigur "Harry G" gab Bad Kissingen "die "Ehre", natürlich mit " #."
Markus Stoll hat Harry G. als zweites Ich in einem YouTube Kanal bekannt und erfolgreich werden lassen. Seit einigen Jahren findet er seine Fans auch in der analogen Welt der Theaterbühnen.
Er lässt erst gar keine Monitor- Atmosphäre aufkommen, fasst sich die Herzen einiger ausgewählter Besucher und jongliert mit ihren ehrlichen Antworten. Jan und Daniela waren es diesmal, auch andere wurden zu Antworten aufgefordert, und die fanden beim Publikum die entsprechenden Lacher.
Das rund 100- minütige Programm zog seinen roten Faden dort, wo die Welt heute zu Hause ist, nämlich im Netz. In den Wahnsinnsmöglichkeiten der sozialen Medien, die mindestens genauso viele Missverständnisse produzieren wie die analoge Alternative bei Mutter, Vater oder den Geschwistern.
Geht es nach Harry, hilfbereiter Sohn einer technisch naiven Mutter, ist die Generation 50 plus mit der Beschäftigung mit der Hardware wie mit der Software überfordert, während natürlich alle unter 40 sich wenigstens mal über die Folgen ihres Nutzerprofils im Klaren werden sollten. Harry G. findet den richtigen Slang zur passenden Figur, er lebt und spielt den Münchner in seinem bekannten Singsang, er hat Spaß an den Dialekten, die er seinen Protagonisten verpasst.
"Alfons", sein Kumpel, hat viele Talente, doch eine Schwäche: Das Rauchen. Das hat ihm so die Stimme verhagelt, dass nur noch ein Röhren hörbar wird. Selbst als Medizinisch-Psychologischer Untersuchungs-Mitarbeiter lässt "Alfons" nicht vom Stengel, sondern fragt den Klienten nach dessen Sucht und zeigt seine als Solidarpakt. Bestanden!
Im Netz und im Alltag findet Harry G. seine Themen. Sehr ausführlich wird der Gruppenwahn in WhatsApp beschrieben. Wer mit Wem und Wie und Warum und Weshalb überhaupt! Dem Publikum merkt man es an, sie sind dabei, sie waren schon mal in den beschriebenen Situationen.
Haben sie auch ihre Instagram Profile aufgehübscht? Das Publikum kennt Dating Portale und lässt sich beim Wischen in der Tinder App von Harry über die Schulter schauen. Dabei ist eine Art russisches Roulette ganz im Sinne des Erfinders, die Chance einen Treffer zu landen ist 50:50.
Harry G. powert sich aus, immer in Bewegung auf der Bühne, jeder Spruch eine Brücke zum nächsten Gag. Die markierten Personen werden durch Situationskomik portraitiert, wie der Bodybuilder "Patrick", als Coach in der "Muckibude", dessen eigenes Schönheitsideal vom Kopf abwärts wenig auf seine Kunden abfärbt.
Wer lieber joggt, für den hat Harry nur Spott übrig: " Joggen ist die schlimmste Sportart der Welt!" Hier musste Daniela aus dem Saal ran, denn ihre Antwort auf Harry´s Frage : "Was gefällt dir am Joggen?" war "Weils danach schön ist!". Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen des Comedian, der sofort einen Gag nach dem anderen herausposaunt.
Lustig findet er so manches Männerbeinkleid, denn "diese kurzen Marathonhöserln" reizen so manche weibliche Hand zum "kitzeln". Zwischenmenschliches ist Bühnenalltag, auch im Kabarett. Harry G. macht da keine Ausnahme. Die Anzüglichkeiten über Stärken und Schwächen von Frauen und Männern sind jedoch meist sehr nett im Dialekt und in verschwurbelten Wendungen verpackt. Und dem Publikum gefällt's.
Insgesamt jedoch erweisen sich die Besucher als sehr disziplinierte Theaterbesucher denn als ausgeflipptes Comedian-Publikum. Harry G.s Abgang nach einer selbst auferlegten Zugabe: " Ich bleib' gleich da, da müsst' mi net rausklatschen" war wohl im Sinne der Zuhörer. Denn der Applaus war kurz, und nicht wenige waren gleich nach Ende der Show schon wieder in ihrer WhatsApp-Familie unterwegs - oder haben sich ein Harry G. Video angeschaut, die Netz-Generation halt. Analog hat seinen Preis. Es kostet Kraft und schafft Ausdauer.
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