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Bad Kssingen
Hanfpflanzen in Bad Kissingen? Das sagen Baumärkte und Co.
Kiffer haben's im Landkreis Bad Kissingen schwer, an Hanfstecklinge zu kommen. Wie die Geschäfte auf die Gesetzesänderung reagieren.
Cannabis-Pflanze Gärtnern       -  Dieses Gewächs fehlt noch: Baumärkte und Gärtnereien nehmen keine Cannabis-Pflänzchen ins Sortiment auf.  (Symbolfoto)
Foto: meeboonstudio / AdobeStock | Dieses Gewächs fehlt noch: Baumärkte und Gärtnereien nehmen keine Cannabis-Pflänzchen ins Sortiment auf. (Symbolfoto)
Julian Megerle
 |  aktualisiert: 15.04.2024 13:25 Uhr

Die Sonne kommt raus, die Natur sprießt und gedeiht. Und auch im Landkreis Bad Kissingen pilgern die Menschen in die Blumenläden und Baumärkte, um es sich daheim gemütlich zu machen und neue Pflänzchen ins Beet zu setzen. Aber die drei Hanfpflänzchen, die man sich nun nach der Cannabis-Teil-Legalisierung nach Hause holen darf - die suchen Konsumenten noch vergeblich. 

Pflanzenmarkt prüft Zubehör

Auf Nachfrage beim Pflanzenmarkt Schlereth in Bad Kissingen sagt Thomas Berghof, der dort für Pflanzenschutz- und Düngemittel zuständig ist: „Wir haben uns informiert, selbst wenn wir es wollten, dürften wir keine Hanfstecklinge verkaufen.“ Laut Gesetzgebung habe der Bundestag nur den Verkauf für das Zubehör für den Anbau wie zum Beispiel Dünger, Beleuchtung für die lichthungrigen Pflanzen oder entsprechende Erde freigeben.

Ob das eine Option für das Sortiment des Pflanzenmarktes ist? Dies stehe noch nicht fest. Man sei dabei, das zu prüfen. Interesse habe es aber schon gegeben: „Wir hatten schon Kunden, die bereits nach Erde für Cannabispflanzen gefragt haben“, sagt Berghof. Eine weitere Anfrage beim Blumenversand Edelweiß, der eine Filiale in der Kurstadt betreibt, ergibt: Weder Pflanzen noch das Zubehör seien Teil des Sortiments. 

Bis zu 30.000 Euro Bußgeld 

Gut zu wissen: Das Cannabisgesetz, das zum 1. April in Kraft trat, sieht Bußgelder für das unerlaubte Verkaufen von Cannabispflanzen oder Samen von bis zu 30.000 Euro vor.

Solange die Gründung der Anbauvereinigungen noch bis 4. Juli warten muss, bleiben EU-Mitgliedsstaaten zum Bezug von Hanfstecklingen die einzige Quelle. Das Bundesministerium für Gesundheit schreibt dazu auf seiner Website: „Cannabissamen dürfen aus EU-Mitgliedsstaaten zum Zwecke des privaten Eigenanbaus eingeführt werden. Ein Erwerb über das Internet oder per Fernabsatz und der Versand nach Deutschland ist zulässig."

Baumärkte: Weit und breit keine Hanfpflanzen 

Bei den Baumärkten hat man schon frühzeitig reagiert: Mehrere Ketten hatten bereits vor der Teil-Legalisierung erklärt, dass sie keine Hanfplanzen oder Samen ins Sortiment aufnehmen werden. Selbst wenn sich Kiffer in den Nachbarlandkreis aufmachen, stehen sie im Baumarkt auch vor leeren Regalen. So ist weder bei den Baumärkten Toom und Obi in Bad Neustadt Hanfstecklinge noch entsprechendes Zubehör zu finden.

Obi-Pressesprecher Thorsten Lewandowski antwortet auf Anfrage: „Obi führt keine für den Anbau beziehungsweise die Zucht von Cannabispflanzen spezifischen Produkte und somit auch keine Hanfstecklinge.“ Man werde das Sortiment aufgrund der zum 1. April beschlossenen Teil-Legalisierung aktuell nicht anpassen.

Auch bei Toom erklärt Pressesprecherin Daria Ezazi: „Die Legalisierung von Cannabis hat keinen Einfluss auf das (Garten) Sortiment bei Toom.“ Während Obi nicht auf die Frage nach dem Kundeninteresse an Cannabis-Stecklingen und Co. eingeht, antwortet Ezazi: „Bisher verzeichnen wir auch kaum bis keine Anfragen dazu von Kundinnen und Kunden.“ 

 
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