
FC Bad Brückenau - TV/DJK Hammelburg 18:22 (10:10)
Das stets mit großer Vorfreude erwartete Derby bot den zahlreichen Zuschauern in der Dreifachsporthalle Römershag eine packende und spannungsgeladene Begegnung. Am Ende setzte sich zwar der Favorit aus Hammelburg durch und feierte einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Doch trotz der nunmehr achten Niederlage in Folge zeigte der FC Bad Brückenau eine starke Leistung und konnte vor allem in der ersten Halbzeit seine Anhänger vollauf überzeugen. „Zum ersten Mal in dieser Saison bin ich so richtig zufrieden mit der gezeigten Leistung“, sagte Interimstrainer Manfred Leiher.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives, aber ausgesprochen faires Spiel, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Im Verlauf der ersten Hälfte präsentierte sich das Heimteam ungewöhnlich stark und konnte sich bis zur 13. Minute eine 6:3-Führung erarbeiten – maßgeblich befeuert durch starke Sprungwürfe von Emily Kraft und unterstützt von Tempogegenstößen durch Maike Peter.

Doch Hammelburg blieb immer dran, insbesondere Nicole Simon und die Ex-Brückenauerin Sophie Gundelach fanden immer wieder kleinere Lücken in der diesmal recht sattelfesten Defensive von Bad Brückenau. Durch einen Treffer von Nina Hähnlein kurz vor der Pause glich Hammelburg zum 10:10 aus, sodass es mit einem leistungsgerechten gerechten Unentschieden in die Kabinen ging.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste deutlich besser ins Spiel. Mit einem schnellen Doppelschlag durch Annika Keller und Nicole Simon stellte Hammelburg die Führung her. In dieser Phase tat sich Bad Brückenau sehr schwer, gegen die kompakte Abwehr der Gäste. Hammelburg nutzte die schwächere Phase der Sinnstadt-Frauen eiskalt aus und baute den Vorsprung durch Lena Doschko und Nicole Simon aus.
Bad Brückenaus Trainer Leiher versuchte durch eine Auszeit, wieder mehr Struktur und Klarheit ins Spiel zu bringen, was zunächst auch gelang. Schnell Tore von Maike Peter und Mareike Schneider hielten die Hoffnung auf eine Wende am Leben. Doch Hammelburg zog nun das Tempo an, machte über Sophie Gundelach und Nicole Simon noch mehr Druck auf den Brückenauer Kasten und machte den Sinnstädterinnen, die sich niemals aufgaben, damit Probleme.
Eine unermüdliche Emily Kraft
In der Schlussphase ließ sich Hammelburg den verdienten Sieg nicht mehr nehmen. Auch wenn die unermüdliche Emily Kraft mit ihrem neunten Treffer kurz vor Ende auf 18:20 verkürzte, sorgte erneut Sophie Gundelach unter anderem per Siebenmeter für die Entscheidung.
„Die Mädels haben eine tolle Moral gezeigt und nie den Kopf hängen lassen. Manchmal fehlt uns gar nicht so viel, um wirklich konkurrenzfähig zu sein“, resümierte FC-Coach Manfred Leiher. „Für dieses Spiel muss man die Mannschaft loben. Wichtig ist, dass der Handball in Bad Brückenau weiterlebt."
Manfred Leiher: Ich erreiche die Spielerinnen noch
Dass Leiher selbst noch auf der Kommandobrücke steht, sieht der Übungsleiter gar nicht als selbstverständlich an. In anderen Vereinen hätte man den Trainer nach acht Niederlagen möglicherweise längst entlassen. „Aber ich erreiche die Spielerinnen noch und kann sie motivieren. Kompliment an den Gegner: Hammelburg hat eine tolle Truppe, mit der in der Zukunft in der Bezirksoberliga zu rechnen ist.“
Während Hammelburg mit diesem Sieg wichtige Punkte im Kampf um die sicheren Tabellenplätze gesammelt hat, bleibt Bad Brückenau weiterhin ohne jeglichen Punktgewinn. Dennoch zeigte das Team, dass es spielerisch mithalten kann. Wenn die Mannschaft diesen Willen beibehält, sollte der erste Punktgewinn nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Tore für Bad Brückenau: Emily Kraft (9/3), Maike Peter (4), Jana Gebhard (2), Mareike Schneider (2), Jennifer Frank (1).
Tore für Hammelburg: Sophie Gundelach (7/2), Nicole Simon (6/2), Annika Keller (3), Katrin Simon (2/1), Vanessa Simon (1), Lena Doschko (1), Nina Hähnlein (1), Helen Faust (1).
Die Tabelle der Bezirksoberliga Frauen
FC Bad Brückenau - TG Heidingsfeld 30:30 (18:14)
Was für ein Drama im Hexenkessel in Römershag! Der FC Bad Brückenau hat sich mit einem 30:30 gegen die TG Heidingsfeld endlich mal wieder für seinen unermüdlichen Kampfgeist belohnt – und es war sogar noch viel mehr drin. Mit der Schlusssirene hob Rückraumshooter Simon Dietrich in gewohnter Manier ab und versenkte den Ball zum vermeintlichen Siegtor, doch das Schiedsrichtergespann entschied: Der Ball kam womöglich Bruchteile einer Sekunde zu spät im gegnerischen Kasten an. Ein Moment zwischen totaler Euphorie und zumindest ganz leichter Enttäuschung, die aber sehr schnell wieder verflogen war.
Von Beginn an zeigte der FC Bad Brückenau, dass er nicht gewillt war, sich erneut ohne Punkte aus der heimischen Halle zu verabschieden. Angeführt von einem trotz intensiver Manndeckung überragenden Simon Dietrich (13 Tore) und mit tatkräftiger Unterstützung von Rückraumkollege Lukas Heil (6 Tore) hielt die Rhöner Mannschaft mit den „Hätzfelder Bullen“ nicht nur gut mit, sondern dominierte zumindest phasenweise sogar. Mit einer überraschenden, aber hochverdienten 18:14-Führung ging das Team von Bernhard Hereth in die Halbzeit – eine kleine Sensation lag da in der Luft.

Doch die leidenschaftlich und hochemotional auftretenden Gäste kamen mit aller Macht zurück. Besonders Veit Sommer (11 Tore, davon 9 (!) Siebenmeter) sorgte immer wieder für schmerzhafte Nadelstiche, während Bad Brückenau zunehmend mit – teilweise arg umstrittenen – Zeitstrafen zu kämpfen hatte. Dennoch ließ sich das leidgeprüfte Heimteam nicht unterkriegen, kämpfte entschlossen bis zur letzten Sekunde – und hätte sich beinahe mit dem ersten Saisonsieg belohnt.
Die abschließenden Minuten waren wahrlich nichts für schwache Nerven. Kurz vor Schluss rissen die „Hätzfelder Bullen“ immer wieder eine knappe Führung an sich. Die Halle hielt den Atem an, als Simon Dietrich 32 Sekunden vor Schluss mit einem wuchtigen Wurf ausglich. Dann folgte das krönende, dramatische Finale, als die Sinnstädter den schon zur guten Tradition gewordenen Sportsgeist an den Tag legten und die Entscheidung der Unparteiischen ohne Murren oder Protest akzeptierten.
Standing Ovations für Bad Brückenau
Die Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit Standing Ovations – ein Zeichen dafür, dass sie den unermüdlichen Kampfgeist des Teams allen Personalsorgen zum Trotz würdigen. Der FC Bad Brückenau hatte sich diesen Punkt verdient. Und vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis endlich auch der erste Sieg folgt. „Ich hatte schon befürchtet, dass wir dieses Spiel mit einem Tor Unterschied knapp verlieren. Aber es ist ja doch noch gut gegangen“, zeigte sich FC-Coach Bernhard Hereth erleichtert.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (13/1), Lukas Heil (6), Sven Markovics (4), Nico Schöller (3), Patrick Lieb (1), Georg Hoch (1), Steven Trotno (1), Jan Markovics (1).