
FC Bad Brückenau – SV Michelfeld 21:32 (12:14).
Der kleine Ort Michelfeld hat gerade einmal knapp über 400 Einwohner und stellt aktuell neben zwei Herrenmannschaften auch eine Frauenmannschaft und zahlreiche Jugendteams: von den Minis angefangen bis hin zur B-Jugend. Dass die Blau-Weißen mit einem voll besetzten Fanbus in die Rhön gereist sind, unterstreicht die enge Verbundenheit des Ortes mit dem Handballsport.
Rein sportlich gesehen wären die Michelfelder ja ohnehin in dieser Saison als Meister der Bezirksoberliga in die Landesliga zurückgekehrt, doch nach zahlreichen Sportgerichtsurteilen sind in der unterfränkischen Handballszene im Moment einige Dinge komplett auf den Kopf gestellt. Für die personell arg gebeutelten Bad Brückenauer war der SV Michelfeld besonders im zweiten Durchgang eine Nummer zu groß.
Schwer wiegen aktuell die Ausfälle von routinierten Rückraumspielern wie Michael Müller oder Tom Schumm. Goalgetter Simon Dietrich war erst wenige Stunden vor dem Match aus dem Urlaub zurückgekehrt und daher kein Kandidat für die Startformation. Die beiden neuen Keeper Tobias Lorösch und Stephan Schafiq haben zweifellos das Zeug dazu, sich auch in der Bezirksoberliga zu behaupten.
Noch fehlt den beiden allerdings ein wenig die enge Bindung zum Rest der Mannschaft, was nach so kurzer Zeit wenig verwunderlich ist. Mit Jan Malte Bluhm wurde ein weiterer Neuzugang ins kalte Wasser geschmissen, der besonders in der Defensive eine hochkonzentrierte Leistung zeigte.
Simon Weiner muss viel richten
Viel Verantwortung lastet im Moment auf den Schultern von Spielmacher Simon Weiner, der gegen die spielstarken und wieselflinken Michelfelder das Offensivspiel lenkte und selbst immer wieder Lücken am gegnerischen Kreis zu nutzen wusste.
Als sich nach der Pause zahlreiche krasse Fehler ins Bad Brückenauer Spiel einschlichen, schlugen die Blau-Weißen gnadenlos zu und überrannten die Sinnstädter mit einer erstaunlichen Präzision und einer nicht minder beeindruckenden Kondition.
Die erfahrenen Unparteiischen Wolfgang Benzinger und Robert Hering hatten mit dem sportlich etwas ungleichen Duell nur wenig Mühe und zeigten sich erstaunlich kommunikativ. Auf den Rängen des „Hexenkessels“ machte sich allerdings leichte Skepsis darüber breit, ob der doch recht dünne Bad Brückenauer Kader für eine lange Saison in der Bezirksoberliga mit insgesamt 24 Partien ausreichen wird. Klar ist: Der Klassenerhalt ist nicht unmöglich, aber es wird ein enormer Kraftakt .bit
Tore für Bad Brückenau: Simon Weiner (7), Simon Dietrich (7/2), Max Puschner (3), Sven Markovics (2), Georg Hoch (1), Jan Malte Bluhm (1).
Die Tabelle der Bezirksoberliga Männer
HSG Mainfranken – FC Bad Brückenau 34:22 (15:11).
Eine überragende Julia Flohr hat mit ihren 14 Treffern aus dem Spiel heraus den Gästen aus der Sinnstadt am Ende nicht den Hauch einer Chance gelassen. Die HSG Mainfranken war viele Jahre lang das Aushängeschild im Frauen-Handball in der Stadt und im Landkreis Kitzingen. Erst im vergangenen Jahr hatte sich das Team freiwillig aus der Landesliga zurückgezogen.
In der Kitzinger Ballspielhalle drückten die Mainfränkinnen sofort voll aufs Gaspedal und bauten sich schon im ersten Durchgang phasenweise einen Acht-Tore-Vorsprung auf. „Am Anfang haben wir uns wieder überlaufen lassen. Nach der Umstellung auf eine defensive 5:1-Formation stand die Abwehr besser. Wir konnten wieder etwas aufholen“, berichtet Co-Trainerin Katharina Probeck.
„Die rote Karte kurz vor der Halbzeit hat uns dann durch fehlende Auswechselmöglichkeiten im Rückraum an unsere Grenzen gebracht und Marie König hat uns in der Abwehr gefehlt. Letztlich war es zu deutlich.“ Dass die FClerinnen nur zwei Siebenmeter bekommen haben und der Gegner neun, heißt für Katharina Probeck, „dass wir noch mehr in die Tiefe gehen müssen, um mehr Druck auf die gegnerische Abwehr auszuüben“. bit
Tore für Bad Brückenau: Sophie Gundelach (6), Katharina Probeck (5), Marie König (3), Maike Peter (3/2), Mareike Schneider (2), Theresa Löser (2), Katharina Bach (1).
TV/DJK Hammelburg – HSG Volkach 26:22 (12:10).
Nach der Auftaktniederlage beim TV Großlangheim klappte es im ersten Heimspiel der Saison mit dem ersten Sieg in der Bezirksoberliga. Und der war beileibe keine Selbstverständlichkeit, weil sich der Gegner, der ebenfalls mit einem Negativerlebnis in die Saison gestartet war, als äußerst wehrhaft entpuppte. Eigentlich kein Wunder, schließlich war mit der HSG Volkach der amtierende Meister in die Saaletalhalle gekommen, der allerdings freiwillig auf den Aufstieg verzichtete.
Den anfänglichen Rückstand machten die Saalestädterinnen zwar immer wieder wett, aber bis zur ersten Führung mussten sich die TV/DJK-Fans lange gedulden: 90 Sekunden vor der Halbzeit traf Annika Keller zum 11:10, um kurz darauf einen weiteren Treffer zum Pausenstand nachzulegen.
Es waren keine Wirkungstreffer für die Gäste vom Main, die nach dem Seitenwechsel ihrerseits egalisierten und wieder vorne lag, als Antonia Hirt den 16. HSG-Treffer markierte (40.). Dies war allerdings die letzte Führung der Volkacherinnen, die in den folgenden 20 Minuten nur noch sechs Tore erzielen konnten.
Als Nicole Simon , die Tagesbeste mit acht Treffern, zum 23:18 einnetzte für ihren TV/DJK, war die HSG Volkach endgültig abgehängt. „Alle Spielerinnen haben all das umgesetzt, was ihnen vorgegeben wurde. Das war eine super Teamleistung, mit der sich die Mannschaft für ihre gute Vorbereitung belohnte“, sagte Bernhard Hereth, der die TV/DJKlerinnen gemeinsam mit Tom Faust trainiert. js
Tore für Hammelburg: Nicole Simon (8/2), Annika Keller (6), Lea Schlereth (4), Vanessa Simon (2), Katrin Simon (2), Tabea Hüfner (1), Nicole Schröter (1), Kristin Ammersbach (1), Lina Potsch (1).
Die Tabelle der Bezirksoberliga Frauen
MHV Schweinfurt – MSG Nüdlingen/Münnerstadt 27:28 (12:15).
Erster Sieg für die neue Männerspielgemeinschaft – und dennoch zeigt die Tabelle null Punkte für die MSG Nüdlingen/Münnerstadt an nach dem ersten Spieltag der Bezirksklasse Nord. Kein schlechter Scherz und kein Versehen, denn der MHV Schweinfurt spielt in der eh schon kleinen Liga mit acht Mannschaften außer Konkurrenz. So war es für die MSG-Mannen letztlich eine willkommene Möglichkeit, frei von jedem Druck noch einmal an Feinheiten zu basteln, um gerüstet zu sein für den angestrebten Titelkampf. js
Tore für die MSG: Andreas Petsch (8), Julius Rauch (6), Noah Rauch (3), Ralph Sittler (3), Philipp Bötz (2), Kai Kunzmann (2/1), Florian Beudert (1), Nicolas Feiler (1), Marcel Jouck (1), Mark Crivaro (1).
Die Tabelle der Bezirksklasse Nord
