
FC Bad Brückenau - SG Garitz/Nüdlingen 32:21 (16:13).
„Es ist ordentlich Stimmung in der Bude. Es geht ja auch um Einiges“, rief Hallensprecher Dirk Stumpe den zahlreichen einheimischen und mitgereisten Fans zu, als die Partie im gut gefüllten Römerhsager Hexenkessel begann. Dass die beiden abstiegsbedrohten Teams unbedingt den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga erreichen möchten, war dem nicklig geführten Match von Beginn an anzumerken. In Sachen Zweikampfhärte, Körperlichkeit und Leidenschaft gab es auf beiden Seiten nur ganz wenige Kompromisse. Schiedsrichter Wolfgang Meyer ließ zunächst sehr viel Härte durchgehen, zückte einige gelbe Karten, machte aber von Zeitstrafen fast eine halbe Stunde lang überhaupt keinen Gebrauch. Gäste-Trainer Urs Grewen haderte schon frühzeitig und lautstark mit der bisweilen recht großzügigen Regelauslegung des Unparteiischen, fing sich dafür im ersten Durchgang zunächst eine Verwarnung ein, um nach der Pause auch noch eine Zeitstrafe gegen sich zu kassieren. Rein sportlich gesehen war das Derby eine ziemlich klare Angelegenheit.
Abgezockte Defensivreihe
FC-Coach Manfred Leiher setzte von Beginn an auf eine bärenstarke, erfahrene und abgezockte Defensivreihe mit einer sehr gut aufgelegten Keeperin Denise Fischer, die ziemlich genau die Hälfte der SG-Geschosse entschärfen konnte. Die sensationelle Paraden-Quote der Bad Brückenauer Torsteherin sorgte bei den Gästen für Verdruss, die aus allen Lagen auf den FC-Kasten feuerten, dabei aber die absolute Überzeugung häufig vermissen ließen. Auf der Gegenseite stand Keeperin Mercedes Dörr immer wieder auf verlorenem Posten, wenn die Sinnstädterinnen über die Außenbahnen durchbrechen konnten. Selbst im Zentrum fanden die Brückenauerinnen über ihre unermüdliche Kreisläuferin Lena Übelacker kontinuierlich Lücken, um die SG-Abwehr auszuhebeln.
Im Vorfeld hatten die SGlerinnen um eine Verlegung des Derbys gebeten aufgrund der aktuellen Verletzungsmisere. „Wir sind dann mit der Entscheidung ins Spiel gegangen, alles zu investieren, was möglich ist, um vielleicht doch etwas Zählbares mitzunehmen“, so Grewen weiter. Doch den besseren Start erwischten die Sinnstädterinnen, bei denen sich im Saisonverlauf die Kaderstärke nach und nach stabilisiert hat, auch wenn beim FC eine gravierende Verletzungsmisere ebenfalls nicht ausgeblieben war. Nach einer aus SG-Sicht sehr enttäuschenden Auftaktphase steigerten sich die Gäste nach und nach, fanden aber gegen angriffslustige Bad Brückenauerinnen in der Abwehr nur selten effektive Gegenmittel. „Kurz vor der Halbzeit wurde unsere Melissa Schäfer so schwer gefoult, dass sie mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Bad Kissingen gebracht werden musste“, berichtete Urs Grewen. „Der Einsatz des Krankenwagens hat den Spielverlauf komplett unterbrochen und so ging es dann nach einer Dreiviertelstunde Unterbrechung erst in die zweite Halbzeit. Wir konnten nicht mehr in die Partie zurückfinden. Und so hat sich Bad Brückenau die Punkte sichern können“, lautete das resignierte Fazit des SG-Übungsleiters.
Entwarnung ließ auf sich warten
Weil im zweiten Durchgang die Entwarnung aus dem Krankenhaus auf sich warten ließ, agierten die Gäste-Spielerinnen verunsichert. Melissa Schäfer hat sich eine Wirbelprellung und einen Muskelschock zugezogen, der Anfangsverdacht eines Bruchs bestätigte sich glücklicherweise nicht. „Für diese Aktion gab es nur eine schmeichelhafte Zweiminutenstrafe.“ Via Social Media schlug der FC Bad Brückenau umgehend versöhnliche Töne an und wünschte gute Besserung und eine schnelle Genesung. Trotz des Schockerlebnisses haben die Sinnstädterinnen wie bereits in der Vorrunde eine spielerisch und vor allem kämpferisch überzeugende Vorstellung gegen den ewigen Rivalen aus Garitz/Nüdlingen geboten. Für die SG wird der Abstiegskampf auch angesichts der angespannten personellen Lage immer mühsamer. Der FCB kann sich unterdessen berechtigte Hoffnungen darauf machen, wieder einmal einen monatelangen Abstiegskampf erfolgreich zu bestehen.
Tore für Bad Brückenau: Sophie Gundelach (7/4), Lena Übelacker (7), Maike Peter (7), Jana Gebhard (6), Katharina Probeck (3), Marie König (1), Jennifer Frank (1).
Tore für Garitz/Nüdlingen: Teresa Przybilla (5/2), Melissa Schäfer (3/2), Nadja Heer (3), Leonie Grewen (3), Elena Keßler (2/1), Anna-Lena Höchemer (2), Milena Schmitt (2), Sarah Stockerl (1).
TV/DJK Hammelburg – HSG Pleichach II 26:24 (16:10).
Große Erleichterung im Lager der Hammelburgerinnen nach dem Erfolg im Kellerduell gegen die HSG Pleichach II. Mit dem Sieg verlässt die TV/DJK das Tabellenende und kann wieder etwas optimistischer den Kampf um den Klassenerhalt entgegensehen. „Wir waren in der ersten Halbzeit sehr konzentriert und haben kurz nach der Pause dann sogar mit acht Toren Vorsprung geführt“, erklärte Top-Werferin Nicole Simon den annähernd perfekt Start ins Match. Danach litt die Konzentration etwas und auch die Kräfte ließen nach und die Gäste von der HSG Pleichach II kamen wieder Stück für Stück an Hammelburg ran. In der 53. Minute gelang sogar der 23:23-Ausgleich und es sah fast nach einer Wende aus, doch Nicole Simon war zur Stelle und legte mit drei weiteren Treffern in der Schlussphase den Grundstein für den Erfolg . „Wir haben als Mannschaft gut verteidigt und zum Schluss einfach mehr Ehrgeiz gezeigt“, so Nicole Simon zum so wichtigen Erfolg .Tore für Hammelburg: Nicole Simon (14/2), Annika Keller (4), Lena Doschko (3), Nicole Schröter (3), Katrin Simon (1), Lea Schlereth (1).
MSG Nüdlingen/Münnerstadt – TV Dettelbach 33:29 (14:16).
Nach der frustrierenden Vorwochenniederlage gegen Partenstein zeigte sich die MSG Nüdlingen/Münnerstadt gut erholt. „Es war eine starke Mannschaftsleistung und ich bin unfassbar stolz auf das Team“, so Trainer Jonathan Kaim. Die Dettelbacher haben die MSG, laut Kaim, wohl auch etwas unterschätzt, weil die Vorrundenpartie damals ziemlich klar an den TV Dettelbach ging. Positiv hervorzuheben ist bei der MSG Nüdlingen/Münnerstadt, dass die Tore relativ gleichmäßig auf viele Spieler verteilt waren und der Sieg entsprechend gemeinsam erarbeitet wurde. Tore für Nüdlingen/Münnerstadt: Andreas Petsch (6/1), Noah Rauch (6/1), Vincent Przybilla (6), Kai Kunzmann (5/2), Julius Rauch (5), Philipp Bötz (2), Jonas Rendl (2), Lucas Schäfer (1).
