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Hammelburg
Hammelburger Seniorenorchester hält jung
Die Rentner und Rentnerinnen musizieren teilweise seit 70 Jahren: "Musik hält mich in Schwung", sagt Klarinettist Hermann Karollus
Die gute Seele im Seniorenorchester ist Edgar Rudloff.  Gerd Schaar       -  Die gute Seele im Seniorenorchester ist Edgar Rudloff.  Gerd Schaar
| Die gute Seele im Seniorenorchester ist Edgar Rudloff. Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 18.08.2022 14:05 Uhr

Mit stehenden Ovationen dankte das Publikum im Großen Saal der Musikakademie dem unterfränkischen Seniorenorchester für das Weihnachtskonzert im 27. Jahr. Dirigent Erhard Rada und den rund 40 Musikern war auch heuer wieder die unbändige Spielfreude anzumerken. Das Durchschnittsalter im Orchester sei 70 Jahre, bestätigte Rada. "In unser Orchester aufgenommen werden Männer ab 60 Jahre und Frauen nach dem Schulabschluss", dankte er scherzend auch der weiblichen Verstärkung.

"Musik hält mich in Schwung", verriet Klarinettist Hermann Karollus aus Hammelburg der Zeitung. Wenn er daheim auf der Couch sitze und bloß in den Fernseher blicke, sei das nichts im Vergleich zum eigenen Musizieren . Jetzt wurde der 80-Jährige für seine 70 Jahre aktiven Musizierens vom Ehren-Bundesdirigenten Ernst Östreicher im Namen des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) ausgezeichnet.

Seit 60 Jahren musizieren Jakob Euba aus Bad Brückenau und Karlheinz Hartmann aus Laudenbach. Eine Urkunde für 50 Jahre aktiven Musizierens erhielt Max Borst aus Gemünden.

Die gute Seele im Seniorenorchester ist seit Gründung Edgar Rudloff aus Bergrheinfeld. Dort spielt er nicht nur die Posaune , sondern leitet seit 1991 auch die Organisation. "Leider muss ich aus gesundheitlichen Gründen mit dem aktiven Spielen nach 72 Jahren aufhören", verabschiedete er sich vom Orchesterdienst. Aber die Organisationsarbeit wolle er weiterhin fortführen. Der überwältigende Dank des Orchesters war ihm gewiss. Orchestersprecher Otmar Lutz hielt die Laudatio und überreichte im Namen aller Seniorenmusiker einige Geschenke, unter denen auch eine übergroße Bocksbeutelflasche mit einer speziellen Gravur war.

Zunächst habe Rudloff 1946 mit der Geige das Musizieren angefangen und sei erst 1952 zur Posaune gekommen, berichtete Lutz und fügte hinzu: "Musik ist sein Leben". Schon 1995 habe Rudloff das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.

Das Konzertprogramm zeichnete sich durch bunte Vielfalt aus. Von klassischen Ouvertüren-Improvisationen über Titel wie "Highland-Cathedral" oder "Piratentanz" bis hin zum "Advent am See" oder zur weihnachtlichen Winterrose reichte die Bandbreite. Die Zuhörer freuten sich über das Panflötensolo von Rainer Steinbach, der "El Condor Pasa" zu Höhenflügen erweckte. Freilich durfte das Sängerpaar Helga und Helmut Öffner aus Güntersleben mit ihren Böhmischen Liedern nicht fehlen. Nachdenklich machende Texte, die den Hintergrund weihnachtlicher Feier beleuchteten, verlas Anton Rudloff.

 
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