Hammelburg
Hammelburger auf den Spuren Gallasinis
Tradition hat die Kultur- und Wanderfahrt des Rhönklubs Hammelburg. Diesmal führte sie in die Rhön, zu Bauwerken des Architekten Andreas Gallasini.
Wanderführer Konrad Hoffmann war wieder exzellent vorbereitet. Andrea (Andreas) Gallasini, geboren 1681 in Lugano, gestorben 1766 in Bartenstein, war Stuckateur, Architekt und Hofbaumeister dreier fuldischer Fürstäbte des Barock. Nach seiner Ausbildung zum Stuckateur und Architekten ließ er sich 1720 in Fulda nieder, wurde von Fürstabt Adolf von Dalberg zum Bauinspektor und fürstäbtlichen Hofbaumeister ernannt und erlangte das Fuldaer Bürgerrecht.
Er prägte die spätbarock-architektonische Neugestaltung der Stadt und gestaltete beispielsweise auch Schloss Fasanerie vom kleinen Jagdschlösschen zu einem der schönsten Schlösser Hessens um.
Auf seine Pläne geht auch das Kellereischloss Hammelburg zurück. Dieses, auch "Rotes Schloss" genannt, wurde 1726 bis 1733 von Adolf von Dalberg auf den Grundmauern eines großen Kellereigebäudes als Sommerresidenz gebaut.
Von den Kirchen Gallasinis ist vor allem St. Peter und Paul in Salmünster bemerkenswert. Auch in der thüringischen Rhön wurden bedeutende Kirchen nach den Plänen Gallasinis errichtet: In Borsch, Bremen, Dermbach, Schleid und Zella. Mit über 80 Jahren entwarf und gestaltete er die barocke Dreiflügelanlage des Schlosses der Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein (seinem Sterbeort).
Erstes Ziel der Fahrt durch die herrliche Rhönlandschaft war Schleid im oberen Ulstertal. Die barocke Pfarrkirche Maria Schnee (der "Dom des Ulstertales") wurde nach dem Entwurf von Gallasini 1734 bis 1746 errichtet. Ein besonderer Schatz der Kirche ist eine Blut-Reliquie von Papst Johannes Paul II.
Auf dem Friedhof von Schleid liegt auch Ewald Klüber beerdigt, ehemaliger Präsident des Rhönklubs. Die Teilnehmer besuchten sein Grab und gedachten seiner.
Weiter ging die Fahrt durch das "Thüringer Kegelspiel" mit den Basaltkuppen durch den kleinen Ort Bremen, ebenfalls mit einer wunderschönen Kirche von Gallasini, zum Emberg. Von dort hat man einen weiten Blick bis zum Inselsberg und Thüringer Wald. Vom Emberg wanderten alle fünf Kilometer nach Dermbach zur katholischen Kirche St. Peter und Paul von 1731/36, dessen Innengestaltung von Gallasini stammt. Konrad Hoffmann erklärte die Merkmale des Baustils.
Am 4. Juli 1866 fand im "Deutschen Krieg" das erste Gefecht bei Dermbach zwischen preußischen und bayrischen Truppen statt. Den 110 gefallenen Soldaten wurde ein gemeinsames Denkmal errichtet.
Eine Besonderheit von Dermbach ist das Naturschutzgebiet Ibengarten am Neuberg mit dem ältesten und größten Eibenbestand Deutschlands. Sie sind 600 bis 800 Jahre alt.
Weiter ging es nach Roßdorf mit der evangelisch-lutherischen Kirche St. Trinitatis. Auf dem Kirchhof befindet sich das sogenannte "Bayerndenkmal", ein von Lindenbäumen umgebener Obelisk, der zur Erinnerung an die am 4. Juli 1866 gefallenen 76 bayerischen Soldaten aufgestellt wurde, dem sogenannten "Gefecht am Nebel". Das Grundstück wurde 1867 vom Königreich Bayern erworben und befindet sich heute im Besitz des Freistaates. Somit ist dieser kleine Ort bayerisches "Hoheitsgebiet". Konrad Hoffmann spielte zu Ehren der Gefallenen auf seiner Mundharmonika das Lied vom "Guten Kameraden" und alle sangen die "Bayernhymne", ein sehr bewegender Moment. Franz Herrler
Prägend für Fulda
Er prägte die spätbarock-architektonische Neugestaltung der Stadt und gestaltete beispielsweise auch Schloss Fasanerie vom kleinen Jagdschlösschen zu einem der schönsten Schlösser Hessens um. Auf seine Pläne geht auch das Kellereischloss Hammelburg zurück. Dieses, auch "Rotes Schloss" genannt, wurde 1726 bis 1733 von Adolf von Dalberg auf den Grundmauern eines großen Kellereigebäudes als Sommerresidenz gebaut.
Von den Kirchen Gallasinis ist vor allem St. Peter und Paul in Salmünster bemerkenswert. Auch in der thüringischen Rhön wurden bedeutende Kirchen nach den Plänen Gallasinis errichtet: In Borsch, Bremen, Dermbach, Schleid und Zella. Mit über 80 Jahren entwarf und gestaltete er die barocke Dreiflügelanlage des Schlosses der Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein (seinem Sterbeort).
Erstes Ziel der Fahrt durch die herrliche Rhönlandschaft war Schleid im oberen Ulstertal. Die barocke Pfarrkirche Maria Schnee (der "Dom des Ulstertales") wurde nach dem Entwurf von Gallasini 1734 bis 1746 errichtet. Ein besonderer Schatz der Kirche ist eine Blut-Reliquie von Papst Johannes Paul II.
Auf dem Friedhof von Schleid liegt auch Ewald Klüber beerdigt, ehemaliger Präsident des Rhönklubs. Die Teilnehmer besuchten sein Grab und gedachten seiner.
Weiter Blick vom Emberg
Weiter ging die Fahrt durch das "Thüringer Kegelspiel" mit den Basaltkuppen durch den kleinen Ort Bremen, ebenfalls mit einer wunderschönen Kirche von Gallasini, zum Emberg. Von dort hat man einen weiten Blick bis zum Inselsberg und Thüringer Wald. Vom Emberg wanderten alle fünf Kilometer nach Dermbach zur katholischen Kirche St. Peter und Paul von 1731/36, dessen Innengestaltung von Gallasini stammt. Konrad Hoffmann erklärte die Merkmale des Baustils. Am 4. Juli 1866 fand im "Deutschen Krieg" das erste Gefecht bei Dermbach zwischen preußischen und bayrischen Truppen statt. Den 110 gefallenen Soldaten wurde ein gemeinsames Denkmal errichtet.
Naturschutzgebiet Ibengarten
Eine Besonderheit von Dermbach ist das Naturschutzgebiet Ibengarten am Neuberg mit dem ältesten und größten Eibenbestand Deutschlands. Sie sind 600 bis 800 Jahre alt. Weiter ging es nach Roßdorf mit der evangelisch-lutherischen Kirche St. Trinitatis. Auf dem Kirchhof befindet sich das sogenannte "Bayerndenkmal", ein von Lindenbäumen umgebener Obelisk, der zur Erinnerung an die am 4. Juli 1866 gefallenen 76 bayerischen Soldaten aufgestellt wurde, dem sogenannten "Gefecht am Nebel". Das Grundstück wurde 1867 vom Königreich Bayern erworben und befindet sich heute im Besitz des Freistaates. Somit ist dieser kleine Ort bayerisches "Hoheitsgebiet". Konrad Hoffmann spielte zu Ehren der Gefallenen auf seiner Mundharmonika das Lied vom "Guten Kameraden" und alle sangen die "Bayernhymne", ein sehr bewegender Moment. Franz Herrler
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