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Hammelburg
Hammelburg: Terroir-f-Punkt hoch über der Stadt eingeweiht
Vor großer Aussicht gab es coronabedingt nur einen kleinen Festakt. Alle Teilnehmer schwärmten von allem, was ihnen am Ofenthaler Berg zu Füßen lag.
Die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer und die Hammelburger Weinprinzessin Louisa Silberbach erkundeten den Terroir-f-Punkt über Hammelburg.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer und die Hammelburger Weinprinzessin Louisa Silberbach erkundeten den Terroir-f-Punkt über Hammelburg.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 18.02.2024 15:50 Uhr

Mit einem improvisierten Festakt eröffnete die Stadt Hammelburg offiziell ihre neueste touristische Errungenschaft. Und die kann sich wirklich sehen lassen. Schon in den letzten Wochen waren Einheimische im möglichen Rahmen der Ausgangsbeschränkungen auf den Ofenthaler Berg gepilgert, um ihre Stadt aus dem neu in Szene gesetzten Blickwinkel zu bestaunen. Auch im Zuge der Corona-Lockerungen sei das Interesse von Urlaubern beträchtlich gestiegen, heißt es aus der Tourist-Info.  

Vier Hörstationen

Noch am Morgen der Einweihung war die Technik in die vier Hörstationen eingebaut worden. Auf dem kurzen Serpentinenweg durch einen kleinen Schauweinberg mit 300 Stöcken kann man sich über die fränkische Weinbaugeschichte von den Anfängen bis heute informieren: Auf Knopfdruck werden Texte abgespielt, in denen historische Persönlichkeiten wie Karl der Große, Pfarrer Georg Horn und Winzer aus dem 19. Jahrhundert die Geschichte des Weinbaus in Hammelburg beleuchten.

Bürgermeister Armin Warmuth freute sich, mit welcher Leichtigkeit die Objekte in die Landschaft einfügt sind. "Das bringt uns als Weinstadt und einer von 100 Genussorten weiter", zeigte  sich Warmuth von der Werbewirksamkeit überzeugt.        

Auf den neuen Aussichtspunkt stießen die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer, Bürgermeister Armin Warmuth, Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands, und Hammelburgs Weinprinzessin Louisa Silberbach (von rechts) zünftig an, dazu gab es Dätscher.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Auf den neuen Aussichtspunkt stießen die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer, Bürgermeister Armin Warmuth, Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands, und Hammelburgs Weinprinzessin Louisa Silberbach ...

"Mir ist das Herz voll", sagte Artur Steinmann beim Blick über die Stadt. Er sei glücklich, dass jetzt auch die nördlichste Weinstadt Frankens über so einen magischen Ort verfüge, sagte der  Präsident des Fränkischen Weinbauverbands. Erst der Impuls der Förderung durch den Verband, die Stadt Hammelburg und die ansässigen Winzer hatte die örtliche Identifikation mit den touristischen Anlaufstellen geschaffen. Steinmann ließ sich sogar zu der Äußerung hinreißen, dass dies wohl weltweit einmalig sei, dass man sich mit so viel Inbrunst so einem Gemeinschaftsprojekt widme: "Hier wird die Landschaft nicht showmäßig, sondern in Tiefe inszeniert."   

Auf Knopfdruck erzählen die Hörstationen etwas zur Geschichte des fränkischen Weinbaues. 
Foto: Wolfgang Dünnebier | Auf Knopfdruck erzählen die Hörstationen etwas zur Geschichte des fränkischen Weinbaues. 

Einen Überblick über das gesamte Terroir-f-Projekt gab Initiator Hermann Kolesch. Hammelburg sei der 16. Aussichtspunkt. "Jedesmal haben wir gedacht, es geht nicht schöner", sagte er unter Erwähnung des Aussichtspunktes am Stein in Würzburg. "Doch dabei geht es noch schöner", ließ er wissen. Hammelburg verfüge über eines der schönsten erschlossenen Panoramen in Franken. Es sei als nördliches Einfallstor ins Weinland Franken von Bedeutung.

Insgesamt 21 Orte dabei

Im Endausbau werden sich 21 Orte beteiligen. Abgerundet wird das Erlebnis noch durch eine App, mit der sich das Ganze auch daheim interaktiv erfahren lässt. "Danach haben wir neue Ideen", versprach Kolesch. "Dann  wollen wir in die sakrale Richtung gehen", stellte er in Aussicht, ohne mehr zu verraten.

Die Investitionen für den neuen Aussichtspunkt auf dem Ofenthaler Berg sind mit 200 000 Euro veranschlagt. Die Landesanstalt für Wein und Gartenbau fördert das Projekt mit rund 81 000 Euro. Der Hammelburger Weinbauverein schießt 10 000 Euro aus den Erlösen der Weinfeste auf dem Marktplatz zu. Die restlichen rund 110 000 Euro trägt laut Stadtbaumeister Detlef Mohr die Stadt Hammelburg.

300 Weinstöcke gepflanzt

Gepflegt wird das Ganze von örtlichen Winzern und dem städtischen Bauhof. Der am Aussichtspunkt angepflanzte Weinberg umfasst 300 robuste Stöcke der Rotweinsorte Regent. Stefan Ruppert, Vorsitzender des Weinbauvereins, denkt, dass daraus kein eigener Schoppen wird, sondern die Reben wohl im Herbst von den Besuchern genascht werden. In zwei bis drei Jahren werde das Gelände richtig eingewachsen sein und seinen vollen Reiz entfalten.       

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Stadtbaumeister Detlef Mohr wies auf die 25 Wegweiser hin, die den Weg zu dem terroir-f-Punkt weisen. Die wenigen Parkgelegenheiten an der Zufahrt sollen noch beschildert werden. Sinnvoller ist es ohnehin, zu dem Panoramablick aus der Stadt hochzulaufen. Verschoben hat die Stadt die große Einweihungsfeier, die eigentlich am langen Wochenende um Christi Himmelfahrt geplant war. Sie soll nachgeholt werden.  

 
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    Mir san in Frangn. Warum der Name terroir-f Punkt??? Ist den "Erfindern" dieser Aktion außer einer maßlosen Geldverschwendung kein schönerer, passender frängischer Name eigefalle? 21 Orte in Franken verteilt. Macht ca. eine halbe Million Euro. O.k. Geld wir manchmal sinnloser verpulvert - allerdings oft wesentlich sinnvoller!!!
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  • R. A.
    Ach Leute, es gibt soviele schöne Ecken in Franken/Bayern/Deutschland. Doch was nützt es, wenn diese nur einem örtlich begrenzten Personenkreis bekannt sind?` Dann sind solche Aktionen doch auch nützlich, klar kosten sie Geld. Kurbelt aber regionale Wirtschaft an, bleibt im Lande und wird nicht für andere, noch sinnlosere Ausgaben verbraucht. Unsere Bevölkerung hat das Recht, ihr Geld im Lande zu wissen und über regionale markante Stellen informiert zu sein.
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    Ein typisches Beispiel für die subtile und kostenlose Werbung für die todbringende
    Droge Alkohol.
    Ich hab ja gar nichts gegen die Berichterstattung, aber müsste nicht zumindest am Schluss ein Warnhinweise über die Gefährlichkeit des Alkohols aufgeführt werden?
    Zu stark scheint aber, vor allem in Bayern, die Verfilzung zwischen Alkoholwirtschaft und Politik zu sein, als dass es hier zu dringend notwendigen Reformen käme.
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    Die Aussicht wurde nicht geschaffen. Sie war schon immer da! Was den Ort "magisch" macht sind die über 200.000 Euro, die investiert wurden, um Menschen anzulocken, die bislang nicht wussten, dass der Blick vom Weinberg auf die Stadt schön ist. Von den Weinbergen gibt es unendlich viele schöne Ausblicke auf das Saaletal - das Geld hätte man sich sparen können!!!
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