Der 14-jährige Nils Hack kommt aus Brendlorenzen, einem Stadtteil von Bad Neustadt. Er spielt Waldhorn und war einer von 52 Jugendlichen, die an der "40. Unterfränkische Bläserwoche" des Bezirkes Unterfranken im Nordbayerischen Musikbund, (NBMB) in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg teilgenommen hatten. Sein Resümee: "Die Stücke waren sehr abwechslungsreich. Ich habe sehr viel gelernt und es hat richtig Spaß gemacht. In unserem Musikverein kann man solche symphonischen Stücke nicht spielen."
Kinder und Jugendliche aus Unterfranken im Alter von 12 bis 18 Jahren, die bereits seit mindestens zwei Jahren im heimatlichen Musikverein integriert sind und bereits das Jungmusikerleistungsabzeichen D 1 absolviert haben, durften teilnehmen. Die Bläserwoche ist ein Projekt, bei dem es mehr um die musikalische Arbeit als um die Freizeit geht. "Dabei haben die jungen Musiker die Möglichkeit, die ganze Bandbreite der Blasmusik , vom Ensemble bis zum symphonischen Orchester , oder die Arbeit mit einem Dirigenten kennenzulernen", erklärte der unterfränkische Bezirksvorsitzende des NBMB, Max Mages.
Die Dozenten waren alle Profi-Musiker. Für ein Rahmenprogramm war die Nordbayerische Bläserjugend zuständig. "Spiel in kleinen Gruppen" war eine Zielvorgabe". Verschiedene Ensembles wurden zusammengestellt. Das Erarbeiten von konzertanten Werken im großen Orchester war ein weiterer Schwerpunkt.
Mit einem Abschlusskonzert im Großen Saal der Musikakademie fand die Veranstaltung ihren krönenden Abschluss. Was die Teilnehmer erarbeitet hatten, spiegelte sich im Abschlusskonzert unter der musikalischen Leitung von Bezirksdirigent André Degand wider. Den Anfang machte ein Klarinetten-Quartett mit dem "Mickey Mouse March", es folgte ein Bläserensemble mit "We Are the Champions" von Queen, dann ein Holzquartett mit dem Schmusesong "La Mer" des französischen Chansonniers Charles Trenet. Danach kamen die Schlagzeuger an die Reihe mit dem mexikanischen Rock Song "Tequila". Den Abschluss bildete ein Holz-Ensemble mit dem Kindersong "Wer hat an der Uhr gedreht".
Mit der beeindruckenden "Fanfare Festive" von Michael Geisler startete das Gesamtorchester. "Choral and Rock-Out" von Henk van Lijnschooten und "The Return" von Markus Götz oder "New Age Rock" waren drei der vielen anspruchsvollen Stücke, welche die jungen Musiker interpretierten. "New Age Rock" von Steve McMillan ist ein Werk aus der Gattung des sinfonischen Rocks. Es war eine abwechslungsreiche und effektvolle Komposition mit schönen Melodien, kräftigen Trompeteneinwürfen und rockigen Rhythmen. Dabei zeigten sich die jungen Musiker überaus spielfreudig und engagiert. André Degand dirigierte mit vollem Körpereinsatz und spornte seine Musiker zu Höchstleistungen an. Hochkonzentriert und voller Leidenschaft entlockten sie ihren Instrumenten die passenden Töne.Für die Zuhörer war es eine Freude zuzuhören und zu sehen, mit welchem Elan die jungen Musiker die anspruchsvollen Werke intonierten. Man spürte, welchen hohen Leistungsstand der unterfränkische Musiknachwuchs hat.
Stehende Ovationen und langer Applaus der Zuhörer am Konzertende waren der verdiente Dank für ein gelungenes Konzerterlebnis. "Ich bin begeistert, was die Jugendlichen in den vier Tagen gelernt haben. Es war eine super Woche, ihr seid ein Spitzen-Team gewesen", sagte die pädagogische Leiterin der Bläserwoche, Tanja Domes. Es sei aber auch eine Superarbeit, was die Dozenten geleistet hätten. Auch Dirigent André Degand war sehr zufrieden: "Heute war alles top. Es war alles da wo es hingehört."
Für den Zuhörer war es erstaunlich, dass die Jugendlichen am Montag die Stücke zum ersten Mal gesehen hatten und am Samstag diese mit Bravour vortrugen.