
Als 3. Kind, (zwei ältere Schwestern und ein jüngerer Bruder ), von Karl-Philipp und Pauline Rinecker, hatte Maria K. Rinecker vor 63 Jahren das Licht der Welt erblickt und gleich den Faschingstrubel verinnerlicht. Warum das: "Nicht weil ich in eine etwas schräge Familie hineingeboren wurde, sondern weil schlicht und ergreifend der Faschingszug just bei meiner Geburt am Haus vorbeizog. Ansonsten war das Leben der Familie , die ich fortan mein eigen nennen durfte, so herrlich einfach", schrieb sie auf ihrer Internetseite.
Die Familiengeschichte der Rinecker geht bis in das Jahr 1590 zurück. Jakob Rinecker, Maria K. Rineckers Urgroßonkel, stiftete in seinem Testament von 1841 etliche Wiesen an die Stadtarmenkasse. Eine Schenkung von 3000 Gulden bildete den Grundstock für die Gründung der Lateinschule 1844. Das Gebäude in der Dalbergstraße gehört zu den wenigen Häusern, die den Stadtbrand von 1854 überstanden. Nach unbeschwerter Kindheit verließ Maria K. Rinecker 1977 Hammelburg und begab sich auf eine 35 Jahre erlebnisreiche Rundreise durch verschiedene Wohnorte.
Rückkehr im Jahr 2012
Die Erinnerungen aus der Kindheit veranlassten Maria K. Rinecker, 2012 nach Hammelburg zurückzukehren. Ihr Wunsch war es, das geschichtsträchtige Gebäude ihrer Familie zu sanieren, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2008 starb die Mutter, und Maria übernahm das Anwesen. Mit viel Liebe zum Detail renovierte sie Raum für Raum.
Zum Tag des offenen Denkmals öffnete sie das Rinecker-Haus für Freunde von Geschichte und Architektur und bot ein lehrreiches Programm. Immer mit neuem Motto und Künstlern. Individuell und einmalig bleiben ihre geschaffenen Werke. Bilder, Skulpturen, Künstlerkarten zeigen ihre Kreativität .
Ihr künstlerisches Talent bereicherte Veranstaltungen wie das Höflesfest, Vernissagen, Ausstellung anlässlich der Hammelburger Kunstnacht oder den Altstadtadvent mit. Ihr Ideenreichtum und handwerkliches Geschick schienen unerschöpflich. Sie brachte Haus, Hof, Scheune und Garten in Einklang als Gesamtkunstwerk.
"Ein wohliges Zuhause"
Auch der Garten, Hortus Vita Pur, spiegelte Marias kreativen Geist. Hortus ist lateinisch für Garten und Vita Pura heißt Leben pur. "Menschen, Insekten, Schnecken, Würmern, Vögel, meinem Katzenpaar und der Kunst ein wohliges Zuhause schaffen; das ist mein Ziel mit dieser zirka 100 Quadratmeter großen Bodenfläche", schrieb sie auf ihrer Internetseite.
Was für Maria zählte war, was sie jetzt war, eine Künstlerin und Unternehmerin. Bemerkenswert ihre Errungenschaften im Bereich der Kunst, wie die Etablierung der Kunstnacht in Hammelburg , ihre Kunst und auch die "Verwandlung" des Rineckerhauses in ein außergewöhnliches Denkmal . Mit Maria K. Rinecker verliert Hammelburg eine Persönlichkeit, die mit mehr Lebenszeit noch viel zur Geschichte Hammelburgs hätte beitragen können. Zwei Töchter und vier Enkel trauern um ihre Mutter und Oma. Anfang Mai präsentierte sie noch stolz die erfolgreiche Renovierung der Küche auf www.rineckerhaus.de . Der letzte Eintrag auf ihrer Webseite lautete: "2020... das Jahr, das sicherlich als tragisches Jahr, oder sogar als ein Jahr der Weltwirtschaftskrise, in die Geschichte eingeht."