Zum Muttertag nistet sich seit einer Reihe von Jahren die Kunst ein. Es ist die „Kunst im KindergARTen“, die die Westheimer Reggio-Einrichtung St. Peter und Paul hierher transferiert. Jedes Jahr mit einem anderen Titel versehen, lockte diesmal das Thema „Botschaften senden“ viele Kinder, Eltern und Großeltern auf die Burgruine. Das Team und die Eltern der Lernwerkstatt für Kinder, St. Peter und Paul, investierten einmal mehr viel Herzblut in ihre Ausstellungen und Workshops.
Die Besucher der Vernissage sind nicht selten erstaunt – manche wollen es gar nicht glauben – was Drei- bis Sechsjährige erforschen, erfinden und erarbeiten. Botschaften werden häufig durch Buchstaben, Worte und Schrift übermittelt. Hier packten die jungen Praktikanten an. Jeder brachte eine Adresse mit, schrieb einen kleinen Brief oder ein paar Worte hinein und ab ging es in einen waschechten, gelben Briefkasten am Burgtor.
Warten auf Antworten
Dann begann das Warten auf Antworten. Und es kamen welche. Eine sogar aus den USA, wo die Großeltern eines Kindes wohnen. Lorenz kam auf die Idee, eine Flaschenpost mit der Bitte um Antwort in der Saale zu versenden. Nun ja, das dauert eventuell etwas länger. Mit Buchstaben kann man vieles machen, zum Beispiel Collagen erstellen oder verzierte Plätzchen oder Botschaften in rosa Herzchen verschicken, deren Inhalt sicher etwas Liebes ist.
Kreative Geister transferierten ihr Lieblingswort in Ölbilder, wie man sie von Paul Klee kennt, der in seinen Bildern fühlen, erleben und träumen wiedergibt. Buchstaben oder ein Wort in verschiedenen Schriftarten einzubinden, zeigte die Schönheit eines Wortes oder Namens. Eine Postkartenbörse diente als Druckerei und zum Kartentausch. Die Schönheit der Worte zu entdecken, war auch hier das Ziel.
Impulse aus dem Alltag
Beim Feuerprojekt erfuhren die Jüngsten, wie man Feuer löscht, ein Lagerfeuer baut oder mit Resten des gelöschten Feuers Kunstwerke in Form von Klebebildern erschaffen kann. Natürlich ist Feuer auch ein gefährliches Element. Und Feuerpferde leben in Vulkanen, von denen rund ein Dutzend von Kinderhand gebastelt wurden.
„Wir wollen das Elternhaus in unsere Arbeit mit einbeziehen. Die Kinder brachten Holz von zu Hause mit und wir konnten die Stimmung am Lagerfeuer einfangen. Wir holen uns Impulse aus dem Alltag, die möglichst ineinander greifen“, erklärt Kindergartenleiterin Eva Wüscher.
Blitzeinfangmaschine gebaut
Die Idee eine „Blitzeinfang-Maschine“ zu bauen, folgte dem Thema Feuer. Eine große Kiste, die mit Kronenkorken, Schaumgummi und einigen Stahlröhren und -kugeln bepflastert war, entstand dem außergewöhnlichen Vorschlag, der ob seiner Kreativität in Erstaunen versetzte. Frankenstein wird sie wohl nicht erwecken.
Die Botschaft-Thematik fand ihren Niederschlag auch im abschließenden Theaterstück „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ des Kindergartens. Nach Vorlage des Autors Martin Baltscheit störte es den Löwen nicht, dass er Analphabet ist, denn er konnte brüllen und die Zähne zeigen – mehr brauchte er nicht. Eines Tages traf er eine hübsche Löwin, die in einem Buch las. Da geriet der Löwe in die Bredouille …
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