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Obererthal
Motorsägenkurs für Feuerwehr und THW
Worauf Feuerwehr und THW beim Durchsägen von Holz unter Spannung achten müssen, lernten sie bei einer speziellen Schulung.
Der Feuerwehrmann durchtrennt einen Stamm, der im Spannungssimulator sitzt.       -  Der Feuerwehrmann durchtrennt einen Stamm, der im Spannungssimulator sitzt.
Foto: Hilmar Ruppert | Der Feuerwehrmann durchtrennt einen Stamm, der im Spannungssimulator sitzt.
Hilmar Ruppert
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:10 Uhr

Ob elektrisch, Akku oder Benziner – fast in jedem Feuerwehrauto gibt es eine Motorsäge. So lag es für Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann nahe, den Kurs „ Holz unter Spannung “ anzubieten. Weil es aus den 19 Wehren so viele Anmeldungen gab, gab es gleich drei aufeinanderfolgende Kurse.

Eher zufällig habe Eisenmann mitbekommen, dass das Technische Hilfswerk ( THW ) einen Spannungssimulator besitzt, schnell war die Idee für eine gemeinsame Ausbildungseinheit in „Rot und Blau“ gefunden. Dabei war auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF).

THW ist Bevölkerungsschutzorganisation

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im In- und Ausland. Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in den 668 THW-Ortsverbänden.

Sie arbeiten mit Feuerwehren, der Polizei sowie Hilfsorganisationen bei der Gefahrenabwehr und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen zusammen.

THW leuchtet den Platz aus

Das THW ist ausgestattet.       -  Das THW ist ausgestattet.
Foto: Hilmar Ruppert | Das THW ist ausgestattet.

Andreas Herold und Nancy Seliger vom Landesverband Bayern koordinierten den THW-spezifischen Übungsteil. Mit einer breiten Palette an Beleuchtungsmitteln könne das THW die Feuerwehren bei nächtlichen Brand- und Rettungseinsätzen unterstützen. Über Energieverteiler- und Kabelsätze könnten sie großräumig Beleuchtungssysteme einrichten.

Das THW anzufordern sei denkbar einfach: Man alarmiere den nächstgelegenen Ortsverband über die zuständige Leitstelle. „Neben vier Fahrzeugen haben wir ein 165 Kilo-Volt-Ampere (kVA) Aggregat, Flächenleuchten, einen Power-Moon 1500 Watt, sowie zehn LED-Halogenstrahler 1500 Watt mitgebracht“, so Herold. Mit einsetzender Dunkelheit wurde der Übungsplatz damit beleuchtet.

Spannung und Druck kontrolliert aus dem Holz nehmen

Übung mit einem Baum und einem Auto.       -  Übung mit einem Baum und einem Auto.
Foto: Hilmar Ruppert | Übung mit einem Baum und einem Auto.

Michael Schneider und Martin Renger fungierten als Ausbilder an den Motorsägen. Ist ein Ast nur krumm gewachsen, oder ist Spannung darauf? Oft ließen sich diese Kräfte nur schwer einschätzen, so Schneider. Es gelte, Spannung und Druck langsam und kontrolliert aus dem Holz herauszunehmen. Schien- und Wadenbein, aber auch die Kniescheibe würden in solchen Gefahrensituationen nicht so viel aushalten.

Er durchsägte ein gespanntes Stück Holz und demonstrierte, wie er einen darauf platzierten Ball in die Luft katapultierte. Es sei wichtig, sich vor jedem Schnitt Gedanken und eine Gefährdungsanalyse zu machen. „Rot und Blau“ an einen Tisch zu bekommen, sei das Hauptziel der Übung gewesen, man rücke damit etwas näher zusammen, so Kreisbrandmeister Eisenmann.

Am Ende solle sich jeder Feuerwehrkollege fragen: Traue ich mir das zu oder lasse ich lieber die Finger davon?

THW und Feuerwehr: Hand in Hand

Sebastian Sebald vom THW Bad Kissingen fragte sich, wieso man im Landkreis so wenig von den „Blauen Fahrzeugen“ sehe. Sie könnten alarmiert werden als Sicherung bei Schäden an Gebäuden, haben Spezialfahrzeuge , Aggregate oder eine mobile Tankstelle.

Oder wie heute, wenn Beleuchtung gebraucht werde, dann könne die Feuerwehr ihre Energie in den Löscheinsatz stecken. Bernd Zürner vom AELF freute sich, miteinbezogen zu sein, es könnten Strategien für Waldbränden entwickelt werden.

 48 Prozent Waldfläche im Landkreis

Auf dem Foto unter anderem Armin Warmuth, Bernd Zürner, Andreas Herold, Sebstian Sebald, Elmar Eisenmann, Michael Schneider und Martin Renger.       -  Auf dem Foto unter anderem Armin Warmuth, Bernd Zürner, Andreas Herold, Sebstian Sebald, Elmar Eisenmann, Michael Schneider und Martin Renger.
Foto: Hilmar Ruppert | Auf dem Foto unter anderem Armin Warmuth, Bernd Zürner, Andreas Herold, Sebstian Sebald, Elmar Eisenmann, Michael Schneider und Martin Renger.

Bürgermeister Armin Warmuth sah in der Übung ein Szenario, an das man sich gewöhnen müsse. Er erinnerte außerdem an die 48 Prozent Waldfläche des Landkreises und an die trockenen Sommer. Michael Schneider bat die Teilnehmer um ein Feedback, auch für ihn sei es die erste Übung in dieser Art und Weise gewesen.

Andreas Herold beichtete noch von der abenteuerlichen Abholung des Spannungssimulators aus Österreich. Zu dieser Zeit hätte die Grenze aus keiner Richtung überfahren werden dürfen. Man habe sich schließlich an der Grenze getroffen und den Anhänger zum abholenden Fahrzeug nach Deutschland geschoben.

 

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