Schock in Hammelburg . Seit einigen Wochen kleben „Wir schließen“-Schilder an den Scheiben der Deichmann-Filiale in der Kissinger Straße. Bedeutet: Ein weiteres Geschäft in der Stadt macht zu.
Ob ein neuer Laden in die Räumlichkeiten kommt, ist noch unklar. Die Gerüchteküche über den Grund der Schließung brodelt, für viele kam die Ankündigung überraschend. In den sozialen Netzwerken werden enorme Mieterhöhungen des Eigentümers vermutet – angeblich sei das Bauunternehmer Patrick Bindrum . Aber dazu später.
Deichmann schließt am 30. Dezember
Stefan Melneczuk ist Pressesprecher der Firma Deichmann. Das ist seine Stellungnahme: „Zu einem verantwortungsbewussten, kaufmännischen Handeln gehört, dass wir unsere Standorte regelmäßig auch mit Blick auf ihre Umsatzentwicklung und damit auf ihre Wirtschaftlichkeit hin auf den Prüfstand stellen und – wo nötig – optimieren.“
Neueröffnungen, Umbauten, aber auch Schließungen wie im Fall Hammelburg würden dazugehören. Es stimmt also: Am Samstag, den 30. Dezember, hat die seit 2010 in der Kissinger Straße angesiedelte Deichmann-Filiale ein letztes Mal geöffnet.
Mitarbeiter werden von Deichmann übernommen
Auch der Verbleib der Beschäftigten und die Frage nach einer neuen Einkaufsmöglichkeit beschäftigt die Menschen in den sozialen Netzwerken.
„Die Eröffnung einer alternativen Filiale vor Ort ist aktuell nicht geplant“, die fünf Beschäftigten würden allerdings von anderen Deichmann-Filialen in der Umgebung übernommen, sagt Melneczuk.
Bindrum äußert sich zur Schließung
Jetzt zum Punkt Bindrum: In den sozialen Netzwerken kursiert, der Bauunternehmer Patrick Bindrum wäre Eigentümer des Hauses und hätte die Miete um 40 Prozent erhöht – so geht die Sage in den sozialen Netzwerken. Bindrum dementiert:
„Nein, das Gebäude gehört mir nicht. Ich habe das entwickelt, ich habe es gebaut und mit Fertigstellung direkt verkauft .“
Dementsprechen könne er auch für eine angebliche Mieterhöhung nicht verantwortlich sein.
Stadt Hammelburg hat keinen Einfluss
„Wir hoffen, dass baldmöglichst ein Nachmieter gefunden wird“, sagt Heike Gnerlich, Sprecherin der Stadt Hammelburg . Aber: „Wir haben weder Einfluss auf die Vermietung des Objektes, noch wissen wir, ob es Pläne für die Nachnutzung gibt. Bis jetzt hat sich der Eigentümer auch nicht an die Stadt gewandt.“
Weitere Schließungen in den nächsten Monaten seien nicht bekannt, eine seriöse Aussage sei hierzu allerdings nicht möglich.
Gute Rahmenbedingungen schaffen
„Die Stadt Hammelburg arbeitet eng mit dem Verein für Wirtschaft und Stadtmarketing zusammen und versucht stets gute Rahmenbedingungen für die Ansiedelung von Geschäften zu schaffen.“ Erst kürzlich sei beispielsweise die Firma Schön&Endres in Räumlichkeiten in der neu gestalteten Bahnhofstraße umgezogen.