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Hammelburg
Hammelburg: Blut, Tränen und ein berühmter Roman
Die "FrobFrogs" stehen am 2. und 3. April mit dem Stück "Herr der Fliegen" auf der Bühne in der Aula des Frobenius-Gymnasiums.
Emotionsgeladene Szene beim Proben der FrobFrogs. Am 2. und 3. April zeigt die Theatergruppe des Frobenius-Gymnasiums das Stück 'Herr der Fliegen'. Foto: Doris Bauer       -  Emotionsgeladene Szene beim Proben der FrobFrogs. Am 2. und 3. April zeigt die Theatergruppe des Frobenius-Gymnasiums das Stück 'Herr der Fliegen'. Foto: Doris Bauer
| Emotionsgeladene Szene beim Proben der FrobFrogs. Am 2. und 3. April zeigt die Theatergruppe des Frobenius-Gymnasiums das Stück "Herr der Fliegen". Foto: Doris Bauer
Doris Bauer
 |  aktualisiert: 18.08.2022 10:10 Uhr

Die "FrobFrogs" schlagen wieder zu - diesmal mit "Herr der Fliegen". Die "FrobFrogs" - das ist die Theatergruppe am Frobenius-Gymnasium unter der Leitung von Oberstudienrätin Eva-Maria Conrad.

Sie führt auch Regie. Doch diesmal steht ihr mit Philomena Reichert aus der 10. Klasse eine Schülerin zur Seite. "Für mich ist es eine große Erleichterung, das Philomena mich unterstützt. Ihr fallen ganz andere Dinge auf, als mir. Wir ergänzen uns gut", sagt die Lehrerin. Diesmal wirken auch vier "Profilfächler" mit. Profilfächler sind Schüler der Oberstufe, die im Fach "Theater und Film", und damit in diesem Stück, aktiv sind. Für das Stück hat jeder Profilfächler eine Szene selbst gestaltet, die er dann auch spielen wird. Dafür erhalten sie eine Zensur.

Die "FrobFrogs", über 30 Darsteller quer durch alle Jahrgangsstufen, wagen sich diesmal an schwere Kost, die sie sicherlich wie in den Jahren zuvor - mit Bravour meistern. Im gleichnamigen Roman von William Golding verschlägt es eine Gruppe Jugendlicher zwischen sechs und zwölf Jahren während des Zweiten Weltkriegs auf eine Südseeinsel. Ihr Flugzeug, das sie vor einem Atomkrieg in Sicherheit bringen sollte, musste notlanden, die Erwachsenen sind tot. Eigentlich müssten die Schüler dem Himmel dankbar sein, sie müssten sich zu einer trotzigen Überlebensgemeinschaft zusammenschließen und auf Rettung warten. William Golding zeigt die soziale Entwicklung der Gruppe auf, die abrupt vom Einfluss Erwachsener abgeschnitten wurde. "Kinder, sagt man, haben ein reines Herz, eine weiße Seele und sind so arglos wie Gottes schöne Natur. So etwas hört man gern, denn in einer Gesellschaft von Menschen muss es ja jemanden geben, der unschuldig ist, unverdorben und lieb. Der englische Schriftsteller allerdings hat nicht an den Mythos vom unschuldigen Kind glauben wollen und hat ihn deshalb vollständig zertrümmert, bis nichts mehr von ihm übrig blieb, nur Blut und Tränen und ein berühmter Roman", heißt es im Vorwort der FrobFrogs zum Stück.

Die Frob Frogs haben diese Geschichte in die heutige Zeit verlegt, da sich ihrer Meinung nach in der Gesellschaft entweder nichts geändert hat, oder sie nichts aus der Geschichte gelernt hat. Geschichten über Macht und Machtmissbrauch derer, die Kraft ihres Amtes eigentlich Verantwortung tragen sollten, gibt es täglich in der Zeitung. Das Stück wirft Fragen auf: Was hat das Thema mit mir zu tun? Auf welche Seite schlage ich mich? Warum reizt mich die Macht mehr als der Humanismus? Wie viel Disziplin erfordert Machterhalt und wie viel mehr der Erhalt der Zivilisation? Und sind es die Kinder, die auf die Straße gehen und für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung kämpfen müssen?

Antworten oder vielmehr Denkanstöße gibt es an den beiden Aufführungstagen am 2. und 3. April - jeweils um 19 Uhr in der Aula des Frobenius-Gymnasiums. Der Eintritt ist frei.

Informationen:

2. + 3. April: 19 Uhr Aufführungen in der Aula des Frobenius-Gymnasiums in Hammelburg

Darsteller Emilia Heusinger, Lisa Markard, Bastian Schwarz, Leon Spann, Amaya Kickuth, Ulrich Knüttel, Charleen Süß, Sophia Thust, Sophia Warnke, Michelle Mahlmeister, Rouven Rettinger, Ina Oswald, Emma Schaub, Sophie Amend, Rebekka Kreß, Alexander Knüttel, Jule Hannawacker, Lena Manger, Greta Bindrum, Annika Göbel, Julia Gabel, Jennifer Niebling, Mina Römer, Lennart Six, Jana Kleinhenz, Philipp Bauer, Paula Christoph, Philomena Reichert, Pascal Flormann, Ignat Kerbel , Jaqueline Mahlmeister, Jerome Schwappach

Bühnenbild Selina Neder, Luisa Albert, Elena Nöth

Technik Claudius Schübel, Frederic Emmerth, Axel Zitterbart, Jonas Reitberger

Regie: Eva-Maria Conrad, Philomena Reichert

 
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