Der Wohnmobiltourismus in Hammelburg boomt. 35 Wohnmobile zählte Peter Sell von der städtischen Verkehrsüberwachung auf dem Bleichrasen. „Es war ein einziges Knäuel“, berichtet er. Dabei sind nur 24 Stellplätze offiziell ausgewiesen.
Etwas entspannen könnte die Lage jetzt eine Initiative von Karl-Heinz Reuß. Er will auf seinem Forellenhof bei Diebach rund 15 weitere Stellplätze schaffen. Auf dem bisherigen Longierplatz für Pferde. Die terrassenartige Lage bietet einen reizvollen Blick auf Saaletal und Sodenberg.
„Der Wunsch nach Stellplätzen ist öfters an mich herangetragen worden“, sagt Reuß. Nachdem sich die Region zur Tourismusförderung bekenne, sollte die Lage im Naturpark Bayerische Rhön kein Problem sein. Ganz so, wie in anderen Regionen. Zumal der Forellenhof ohnehin schon als Sondergebiet ausgewiesen sei. Landratsamt und Jagdpächter hätten bereits Zustimmung signalisiert. So jetzt auch der Stadtrat in seiner Sitzung auf eine formlose Anfrage von Reuß.
Bürgermeister Ernst Stross verwies auf das Geld, das Wohnmobilisten in der Region lassen. Das naturnahe Campen werde genauso seine Freunde finden wie das stadtnahe Campen am Bleichrasen. Details für die Anlage der Stellplätze am Forellenhof seien allerdings im Rahmen eines Bauantrages zu klären. Darunter die gesicherte Entsorgung von Abwasser. Dafür ist der Bau einer Entsorgungsstation geplant. Sie wird bei Bedarf von einer Fachfirma ausgeleert.
Zufahren sollen die Wohnmobile lediglich über den 600 Meter langen Flurbereinigungsweg von der Staatsstraße Diebach-Wartmannsroth. Dieser leide nicht unter den Wohnmobilen, so Karl-Heinz Reuß, sondern wegen der Hanglage eher von witterungsbedingten Ausspülungen. Letztlich sei eine passende Eingrünung wünschenswert, so der Bürgermeister. Antragsteller Karl-Heinz Reuß verwies auf die umliegenden Streuobstwiesen, die die Wohnmobile auf dem terrassenartigen Platz verdecken, ohne die Aussicht ins Saaletal zu behindern.
Walter Bay erinnerte an die Lage im Naturpark Bayerische Rhön. Er wollte vor seiner Zustimmung erst die Untere Naturschutzbehörde hören. Diese gebe jedoch erst eine Stellungnahme im Rahmen eines förmlichen Antrages ab, so Stadtbaumeister Detlef Mohr. Für Reuß sei ein Meinungsbild aus dem Stadtrat wichtig, weil er sich im Falle einer grundsätzlichen Ablehnung die Kosten für den Antrag sparen könnte.
Auch für den Wohnmobil-Stellplatz am Bleichrasen kündigen sich Verbesserungen an. Eine genaue Übernachtungsstatistik wird dort noch nicht geführt. Peter Sell geht von zwölf bis 18 Wohnmobilen pro Nacht aus.
Gedanken macht man sich über die Investition der Stellplatzgebühr von sechs Euro pro Tag und Wohnmobil in den Bau von zeitgemäße Toiletten. Wünschenswert seien auch Duschen, in denen Bootstouristen nach der Ankunft duschen können. Wohnmobile parken auch immer wieder auf den provisorischen Schotterplätzen am Ortseingang von Morlesau und auf den hinteren Parkplätzen von Schloss Saaleck.