
In einer schmalen Seitengasse steht ein Paar bei seinem Auto. Die Frau wickelt behutsam eine Bandage um den Kopf ihres Mannes, der mit gequältem Blick zum klaren Himmel aufschaut. Noch mal Glück gehabt. Gutes Wetter, fast zehn Grad und ein Last-Minute-Kostüm als Verwundeter oder Mumie?
Ist auch egal. Noch ein letztes Mal diese Faschingssession. Ewigkeiten nach einem Parkplatz suchen und dann ab in die Menge. Denn: In wenigen Minuten startet der traditionelle Umzug am Faschingsdienstag in Diebach.
Die schönsten Bilder:
Der Umzug nimmt Fahrt auf
Mit einem kräftigen „Helau“ eröffnet die Diebacher Blaskapelle, verkleidet als Schornsteinfeger, den Gaudiwurm. Ihnen folgt eine Schar zahlreicher Märchengestalten aus dem Kindergarten St. Georg. Neben Zwergen und Rotkäppchen gab es auch Prinzessinnen. Doch keine Bange, falls sich mal eine Prinzessin verläuft: Es gab genug mutige Ritter, die sie retten können.
Die Gesangsgruppe „ma so ma so“ aus Gräfendorf beeindruckt mit einem aufwendig dekorierten Saloon-Wagen und Live-Musik. Dahinter Frauen, in Cowboy-Hut und Lederstiefeln, mit einer schwungvollen Line-Dance-Choreografie.
Diese Gruppen waren in Diebach dabei
Besonders ins Auge sticht auch die Laufgruppe „Candycrew“ mit ihren fantasievollen Kostümen ganz im Stil von „Charlie und die Schokoladenfabrik“: Gestreifte Strumpfhosen, ausgefallene Röcke und bunter Kopfschmuck sorgen für Farbtupfer im Festzug.
Trends und der große Abschluss
Ein Trend zeichnet sich unter den Kostümen der Feiernden besonders ab: der Einteiler. Egal ob Jung oder Alt, Paar- oder Solokostüm: Tiger, Einhorn und Drache scheinen besonders unter den jungen Feiernden beliebt zu sein. Kein Wunder: Einteiler sind einfach zu beschaffen, bequem und halten auch bei niedrigen Temperaturen warm.

Ein Super-Bowl-Wagen rundete den Abschluss des Diebacher Gaudiwurms und der Faschingssession perfekt ab. Und auch der Rest der Teilnehmenden sorgten für beste Stimmung. Mit dabei waren außerdem: die Diebacher Saale-Fischlich, die Don Promillos Gräfendorf, die Kinderfeuerwehr Diebach, die Diebacher Mädels und Weiber, die „Affen vom Lagerberg“, die HaKaGe Hammelburg, Downunder Gräfendorf, die Jungs und Mädels aus dem Grundweg, die Bude Weyersfeld, die UKG, die Hütte Schwärzelbach, zwei Damen im Blütenzauber und die „Letzten Gallier von Hammelburg“.
Während die letzten Konfettireste durch die Luft wirbeln, stellt sich so manchem Narren die entscheidende Frage: „Wo habe ich bloß mein Auto geparkt?“