Mit der Jahresversammlung des TSV Bad Kissingen ging am Freitag eine Ära zu Ende: Nach 22 Jahren als Vorsitzender des derzeit 1278 Mitglieder zählenden Vereins trat Gustav Streng nicht mehr zur Wahl an. Die Versammlung würdigte die Verdienste des 80-Jährigen, indem sie ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte.
Neue Vorsitzende ist seine bisherige Stellvertreterin Hannelore Schön. War diese Entscheidung rasch gefallen, so bedurfte es mehrerer Anläufe und Pausen, bis ihr Nachfolger gefunden wurde. „Für zwei Jahre mach ich's“, sprach schließlich Hans Kaewel den erlösenden Satz. Zumindest in der Tennisabteilung ist dieser kein Unbekannter: Er hatte sie einige Jahre lang geleitet.
Die weiteren Vorstandsposten wiederum waren schnell besetzt: Die Amtsinhaber wurden bestätigt: Sylvia Pfister-Kleinhenz und Manfred Albert führen die Vereinskasse, Elisabeth Krampert bleibt Schriftführerin. Sie erhielten ebenso ein einstimmiges Votum wie die Beisitzer Heinz Schneider, Willi Schulz und Hiltrud Warmuth. Als einziger Neuling im Kreis der Beisitzer löst Melanie Markert ihren Vorgänger Karl (Charles) Englert ab.
Die erste Aufgabe des neuen Gremiums war, ihren langjährigen Vorsitzenden zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Für Gustav Streng ist das wahrscheinlich die höchste Auszeichnung, die er sich erwünscht hatte. Denn, wie er so schön in seiner Begrüßungsrede sagte: „Ich bin ein Kind des TSV, bin hier geboren, wohne hier im Gebäude des TSV und möchte meinen Ruhestand auch hier beim TSV verbringen.“
Allerdings räumte er auch, dass er nun ein Alter erreicht habe, in dem es an der Zeit sei, „als Vereinsvorsitzender die Mücke zu machen“. Etwas enttäuscht zeigte er sich allerdings ob des Besuchs der Versammlung. So waren nicht einmal alle zwölf Abteilungsleiter anwesend, von den Mitgliedern ganz zu schweigen. Von den zu Ehrenden war ebenfalls nur rund ein Drittel anwesend.
In sportlicher Sicht herausragend zeigten sich wieder einmal die Fechter, die im Bayernkader vertreten sind, die Sambokämpfer unter Albert Köpplin, die auf internationalen Meisterschaften vertreten waren, und vor allem die Leichtathleten von Abteilungsleiter Herbert Höfner.
Sie stellten mit Lisa Hofmann nicht nur eine zweifache Bayerische Meisterin. Die Sprinterin wurde zudem in den Nationalkader C berufen. Auch Isabell Hergenröther und die Brüder Ivane und Dimitri Antonov seien hervorragende Talente, die noch einiges erwarten ließen, so Höfner. Allerdings mache sich der Geburtenrückgang erschreckend bemerkbar. Zudem, so Höfner, „wollen sich die Kinder heute nicht mehr plagen“.
Nachdem Streng den Kissinger TSV-Fasching endgültig für tot erklärt hatte – „es rentiert sich einfach nicht mehr“ –, kam er zu seiner letzten Amtshandlung und zeichnete langjährige Vereinsmitglieder aus.
Treue TSV-Mitglieder
Für Gustav Streng war es die letzte Amtshandlung als Vorsitzender des TSV Bad Kissingen: Er ehrte langjährige Mitglieder des Vereins.
25 Jahre: Elfriede Holzheimer, Evi Kleinhenz, Rosamunde Muth, Ute Rückel, Silke Parussel, Anita Urban, Wolfgang Ditzler, Christian Dösch, Rüdiger Fehr, Heribert Geis, Jochen Grundmann, Jochen Hahn, Markus Häfner, Günter Hörnlein, Alexander Kutscher, Wolfgang Reitelbach, Karl-Heinz Renninger, Erwin Stein und Manfred Urban.
40 Jahre: Dorothea Seitz, Thomas Erhard, Walter Hartmann und Heinz-Jürgen Schneider.