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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Günstige Wohnungen im früheren Schwesternheim
Das Haus St. Michael gehörte einst der Kongregation der Erlöserschwestern. Nach mehr als 20 Jahren Leerstand hat das Areal nun eine Perspektive. Als Asylunterkunft scheidet es aus, trotz Anfragen.
Der Hammelburger Bauunternehmer Patrick Bindrum hat das frühere Schwesternwohnheim an der Unteren Saline erworben und will es sanieren.       -  Der Hammelburger Bauunternehmer Patrick Bindrum hat das frühere Schwesternwohnheim an der Unteren Saline erworben und will es sanieren.
Foto: Benedikt Borst | Der Hammelburger Bauunternehmer Patrick Bindrum hat das frühere Schwesternwohnheim an der Unteren Saline erworben und will es sanieren.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 22.09.2024 02:29 Uhr

Die Erlöserschwestern haben das Wohnheim St. Michael an der Unteren Saline schon vor etlichen Jahren verlassen, das Gebäude ist seitdem unbewohnt. Das 6500 Quadratmeter große Areal verwucherte zusehends. Die Immobilie samt Grundstück wechselte zwischenzeitlich mehrfach den Besitzer, eine echte Perspektive für eine Wiederbelebung gab es bislang nicht. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Inzwischen gehört das ehemalige Schwesternwohnheim dem Hammelburger Bauunternehmer und Lokalpolitiker Patrick Bindrum . Es soll dort schöner Wohnraum entstehen, erklärt er gegenüber unserer Zeitung.

18 neue Wohnungen entstehen

Dass das Objekt auch kurzfristig dem Landkreis als dringend benötigte Asylunterkunft angeboten werden kann, verneint der Unternehmer. Er sei darauf angesprochen worden, müsse jedoch verneinen. Das Gebäude sei nicht geeignet. Er werde längere Zeit brauchen, um es bewohnbar herzurichten. „Das wird in der akuten Not nicht helfen“, sagt er.

Bindrums Pläne gehen in Richtung kleinere Einheiten zur Miete oder auch in Eigentum. Es sollen bezahlbare Wohnungen werden, gerichtet an Familien, alleinstehende Arbeitnehmer oder auch Paare ohne Kinder. Auch sozialer Wohnungsbau sei grundsätzlich vorstellbar. 1000 Quadratmeter Wohnfläche stehen zur Verfügung, 18 Wohnungen mit Größen zwischen 50 bis 70 Quadratmeter sind angedacht.

Erbaut Ende der 1950er Jahre

Das Haus St. Michael wurde Ende der 1950er Jahre errichtet, in den 1980er Jahren kam ein Kirchenanbau dazu, in den 1990ern wurde es dann aufgegeben. Die Bausubstanz sei in besserer Verfassung, als nach dem langen Lehrstand zu befürchten gewesen sei. Das Mauerwerk und das Dach bleiben erhalten. „Aber es müssen natürliche energetische Ansprüche erfüllt werden. Wir machen eine grundlegende Sanierung“, erklärt der Hammelburger. Das heißt Haustechnik, Leitungen, Böden, Fenster und Türen werden komplett erneuert.

Im Erdgeschoss befanden sich einst der Speisesaal sowie die Gemeinschaftsräume, im Obergeschoss waren die Stuben der Schwestern inklusive Gemeinschaftsbädern. Das bedeutet, dass bei der Sanierung der Zimmerzuschnitt geändert werden muss, um entsprechende Wohnungen zu erhalten. Aber: „Wir versuchen so viel wie möglich zu erhalten“, betont Bindrum. Das sei sowohl aus ökologischen, als auch aus Kostengründen wichtig. „Unsere Kunden sind Preissensibel. Wir müssen auf die Kosten achten“, sagt Bindrum.

Baubeginn 2024

Er hält es für realistisch, dass die Arbeiten 2024 beginnen. In diesem Frühjahr haben Arbeiter das zugewucherte Grundstück bereits freigeschnitten. Das Projekt soll in jedem Fall realisiert werden, unabhängig davon wie sich die Vorvermarktung der Wohnungen entwickelt, betont der Bauunternehmer .

Andere Projekte wie etwa das Luxuswohnquartier „Prinzregentenpark“ am Bahnhof sind hingegen finanziell darauf angewiesen, Wohnungen vorab zu verkaufen. Die Vorvermarktung ist aktuell wegen des gestiegenen Zinsniveaus allerdings schwieriger geworden, potenzielle Käufer agieren derzeit zurückhaltender am Wohnungsmarkt .

Zusätzliche Neubauten realistisch

Auf dem Grundstück hält Bindrum auf längere Sicht auch Neubauten mit Wohnungen für möglich. Im ersten Schritt das bestehende Gebäude zu sanieren, anstatt abzureißen, hält Bindurm vor allem aus ökologischen Gründen für geboten: Der CO₂-Fußabdruck fällt bei Sanierungen im Bestand immer niedriger aus und ist somit besser fürs Klima. „Die Gebäudesubstanz gibt es her“, sagt er.

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