Der Neubau der Schlossberg-Grundschule und des Horts wurde in die nächste Phase gebracht. In der Gemeinderatssitzung am 23. Mai genehmigte das Gremium sowohl die aktuelle Kostenschätzung als auch den Beginn der nächsten Leistungsphase. Herbert Osel vom Architekturbüro hjp stellte die Kostenschätzung für den Neubau vor. Wie bereits im Februar beschlossen, wird die neue Grundschule auf der Wiese hinter der Schlossberghalle entstehen – dies bedeutet deutliche Kostenreduzierungen gegenüber der ursprünglichen verworfenen Planung, das alte Schulgebäude abzureißen und provisorisch Containeranlagen für den Übergang zu verwenden. Auch die Umsetzung des Projekts mit nun kleineren Gebäudeteilen und die fehlende Notwendigkeit der Errichtung eines Heizhauses trug maßgeblich zur Kostensenkung bei.
Die derzeitige Kostenschätzung beläuft sich auf 22,8 Millionen Euro, wobei 100.000 Euro hiervon Erschließungskosten sind, die die Gemeinde selbst in Rechnung stellen muss. Die Schätzung der ursprünglichen Planung hatte sich auf 27,6 Millionen Euro belaufen.
„Ja, es ist eine große Summe, aber wir planen zwei Gebäude – neben der Schule bauen wir auch den Hort“, so Bürgermeister Harald Hofmann .
Grünes Klassenzimmer
Der neue Standort fand wie bereits beim Beschluss im Februar großen Anklang bei den Gemeinderäten. Neben einem Platz für Bewegungsspiele auf dem Pausenhof sorgt auch die Planung eines Grünen Klassenzimmers für Abwechslung für die Schüler . Die Außenspielfläche wird insgesamt um einiges größer sein als bei der aktuellen Schule.
„Was uns wichtig war, war dass der Verkehrserziehungsplatz erhalten bleibt, denn das ist der einzige seiner Art in der näheren Umgebung“, so der Bürgermeister. Auf die Frage, wie die technische Ausstattung der Klassenräume aussehen wird, betonte Osel, dass die Leitungen für technische Aufrüstungen wie digitale Tafeln definitiv gelegt werden, damit man für die Zukunft Optionen habe. Schulleiterin Susanna Bickert sagte, dass gerade in den ersten Klassen eher weniger hochtechnische Tafeln von Vorteil wären. Das Lehrerkollegium werde aber digitale Lösungen in anderen Schulen anschauen und dann abwägen, was für die Nüdlinger Grundschule am sinnvollsten ist. Auch die Nutzung von Geothermie für die neuen Gebäude kam zur Sprache – diese sei, so die einhellige Meinung, auch weiterhin die beste Lösung für die Beheizung der Neubauten, da klimaschonender und günstiger als die Alternativen.„Die Erdwärme scheint an dieser Stelle problemlos eingesetzt werden zu können“, meinte Herbert Osel vom Architekturbüro hjp.
20 Monate Bauzeit
Der Bau, so Herbert Osel weiter, soll am 6. Juni 2024 beginnen und 20 Monate andauern. Es gebe natürlich immer auch Unsicherheiten vor dem Bau eines großen Projekts, so der Vertreter des Architekturbüros. In der Kostenschätzung wurde außerdem ein Budget von 1,57 Millionen Euro für unvorhergesehene Eventualitäten einkalkuliert. Damit alles nach Plan läuft, wurde vom Gemeinderat die nächste Leistungsphase abgesegnet. Nach der Leistungsphase 2 mit Planung und Kostenschätzung wird in Phase 3 die Haushaltsunterlage Bau zusammengestellt, um in Phase 4 den offiziellen Bauantrag stellen zu können. Bürgermeister Harald Hofmann bedankte sich bei Osel und dem Büro hjp für die reibungslose Zusammenarbeit und die exakten Terminansagen.
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