Ein Bauantrag der Firma Horst Heinrich Transporte in Oberwildflecken beschäftigte den Wildfleckener Marktgemeinderat intensiv in seiner jüngsten Sitzung.
Das Unternehmen stellte einen Antrag auf Genehmigung zum Bau einer Lkw-Waschanlage sowie zur Errichtung von Sozial- und Sanitärräumen in der Horst-Heinrich-Straße in Oberwildflecken. Das Bauvorhaben liegt im Bebauungsplan „Ehemalige Rhönkaserne“ und umfasst eine 27,8 Meter lange und 7,22 Meter breite Lkw-Waschanlage sowie ein Technikgebäude mit den Maßen 8,25 Meter Länge und 4,87 Meter Breite entlang der nordwestlichen Grundstücksgrenze.
Zusätzlich ist der Bau eines Ölabscheiders für den Betrieb der Waschanlage vorgesehen, während die Sozial- und Sanitärräume mit einer Fläche von 36 Quadratmetern südöstlich der Waschanlage entstehen sollen. Das Grundstück ist vollständig erschlossen.
Lkw-Verkehr in geregelten Bahnen
Die Baugrenze wird auf einer Länge von 27,8 Metern überschritten, um die Waschhalle an die Grundstücksgrenze zu stellen. Dies dient einer optimalen Nutzung des Grundstücks und vermeidet bauliche Veränderungen am bestehenden Tankstellengebäude sowie an den unterirdischen Diesel- und Adblue-Tanks. Ein Teil der Flächen im westlichen Bereich wird gerodet und überbaut, um eine Umfahrung zu ermöglichen, die den Lkw-Verkehr in geregelte Bahnen lenkt und die Sicherheit erhöht. Die bestehende Zufahrt zur Karl-Neisser-Straße wird geschlossen und begrünt.
Die Verwaltung sah keine Bedenken gegen die Genehmigung der Abweichungen vom Bebauungsplan, weil die Änderungen sinnvoll und notwendig erschienen, um eine effiziente Nutzung und Sicherheit des Grundstücks zu gewährleisten. Vor der Einreichung des Bauantrags fanden mehrere Besprechungen mit der Firma statt, in denen alle Punkte ausführlich erörtert wurden.
Zweiter Bürgermeister positiv gestimmt
Nach der kurzen Diskussion äußerte sich der Zweite Bürgermeister Wolfgang Illek positiv über die möglichen verkehrstechnischen Vorteile des Bauvorhabens . Der Marktgemeinderat stimmte dem Bauvorhaben sowie den beantragten Abweichungen einstimmig zu und genehmigte die Übernahme der durch die Grenzbebauung entstehenden Abstandsflächen auf dem gemeindlichen Grundstück.
Ebenfalls bewilligt wurde ein Bauantrag zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage, Carport und Abstellraum am Lösershag in Oberbach. Das Bauvorhaben befindet sich im Bebauungsplan „Dürre Wiese“ und weist Abweichungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans auf, die einer isolierten Befreiung bedürfen. Die Verwaltung sprach sich für die Genehmigung der beantragten Befreiungen aus, da sich das Bauvorhaben in das Ortsbild einfüge und bereits ähnliche Befreiungen in der Nachbarschaft erteilt wurden. Der Gemeinderat stimmte dem Bauvorhaben und den beantragten Befreiungen einstimmig zu.
Nutzungsänderung und Umgestaltung
Eher Formsache war ein Antrag zur Nutzungsänderung und Umgestaltung eines bestehenden Nebengebäudes am Wölbersbach in Wildflecken . Der Antrag betrifft Anbauten, die bereits um 1999 errichtet wurden. Da sich unter den Anbauten ein Regenwasserkanal befindet, wurde die Zugänglichkeit bei notwendigen Leitungsarbeiten thematisiert. Der Gemeinderat genehmigte den Antrag unter der Bedingung, dass der Eigentümer die Zugänglichkeit sicherstellt und die Kosten bei Kanalöffnungen trägt. Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Ein weiterer Antrag betraf den Bau eines Balkons am selben Wohnhaus. Auch dieser Balkon wurde bereits 1999 errichtet, und die Baugenehmigung erfolgte nachträglich. Da die Verwaltung keine Einwände hatte, stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Die 5. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Sandberg wurde vom Marktgemeinderat abgesegnet. Da keine Nachteile für den Markt Wildflecken erwartet werden, erteilte der Gemeinderat auch hier einstimmig sein Einvernehmen.
Radweg erhebliche Gefahrenquelle
Marktgemeinderat Holger Trump machte auf den schlechten Zustand des Radweges im Gemeindebereich aufmerksam. Er wies darauf hin, dass die Unebenheiten nicht ordnungsgemäß ausgebessert wurden und eine erhebliche Gefahrenquelle für Radfahrer darstellen. Trump schlug vor, einen Gutachter einzuschalten, um eine professionelle Beurteilung und langfristige Lösung zu gewährleisten. Bauamtsleiter Matthias Helfrich sicherte zu, sich umgehend darum zu kümmern und die notwendigen Schritte einzuleiten.
Marktgemeinderätin Lea Neisser erkundigte sich nach der Sitzbank in Höhe der CVJM-Einfahrt, die derzeit nur noch als Gerippe steht. Bauamtsleiter Helfrich erklärte, dass die Holzauflage morsch war und bereits in Planung sei, diese zu ersetzen.
Dringende Pflege am Haus des Gastes
Ein weiteres Anliegen brachte Marktgemeinderat Klaus Rest vor. Er berichtete, dass der Hang hinter dem Haus des Gastes in Oberbach dringend gemäht werden müsse. Zudem müsse der Graben für die Entwässerung gesäubert werden, da bei einem Starkregenfall ansonsten die Gefahr bestehe, dass das Haus des Gastes durch eindringendes Wasser beschädigt werde. Bauamtsleiter Helfrich bestätigte die Dringlichkeit dieser Maßnahmen und gab sofort den Auftrag, die erforderlichen Pflegearbeiten durchzuführen.