Seit drei Jahren ist der ehemalige Vermögensberater Steffen Huber (50) in Nüdlingen durch Komplikationen nach einer Herzkatheter-Operation vollständig gelähmt und auf die Pflege von Ehefrau Kathleen angewiesen. Vier Wochen lang sammelten seine früheren Kollegen um Initiator Bernd Richter (Hammelburg) mit Unterstützung der Max-Stillger-Stiftung (Limburg) Geld zur Anschaffung eines Elektro-Rollstuhls und eines Transporters mit Rampe. Jetzt konnte der erste Scheck über 22.000 Euro dem Ehepaar Huber übergeben werden.
Das ist der Grund für die Sammlung
„Ich kenne Hubi schon vom Sport in Jugendjahren“, nannte der Hammelburger Vermögensberater Bernd Richter als Grund für seine Spendensammlung. „Später waren wir beide dann über Jahrzehnte Berufskollegen bei der Deutschen Vermögensberatung.“ Steffen Huber führte ein eigenes Büro in Schweinfurt und war nach Richters Aussage „im Beruf sehr erfolgreich“. Doch im Jahr 2021 schlug das Schicksal grausam zu. Nach einer Herzkatheter-Operation gab es schwere Komplikationen, die zu einer seltenen Luftembolie (Pneumathämie) und mehreren Schlaganfällen führten.
Seitdem ist Huber vollständig gelähmt und auf die Pflege durch seine Frau Kathleen (41) angewiesen. Die gelernte Kinderkrankenschwester hat sich für diese schwere Aufgabe an der Universität Erlangen zur staatlich geprüften Pflegefachkraft für außerklinische Intensivpflege weiterbilden lassen. „Steffen bekommt alles mit, was um ihn herum geschieht, und ist sich seiner Situation voll bewusst“, erzählte sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Doch kann er sich nur durch Augenkontakt verständigen. „Ich stelle ihm einfache Fragen, die nur mit Ja oder Nein zu beantworten sind. Dann reagiert Steffen mit Blinzeln.“
Statt des bisherigen einfachen Rollstuhls soll also jetzt ein Elektro-Rollstuhl sowie ein Transporter mit Laderampe angeschafft werden. Hubers Kollege und Freund Bernd Richter ergriff deshalb vor wenigen Wochen die Initiative zur Spendensammlung und fand organisatorische Unterstützung bei seinem früheren Berufskollegen Markus (Max) Stillger.
Stiftung im Mai 2017 gegründet
Dieser hatte im Mai 2017 in Limburg (Lahn) die „Max Stillger Stiftung“ gegründet, die heute über ein Vermögen von 1,2 Millionen Euro verfügt und je nach Zinsertrag und zusätzlichen Spendeneingängen jährlich etwa 200.000 Euro zur Förderung unterschiedlichster Projekte sowie mildtätiger Zwecke ausschüttet. „Normalerweise unterstützen wir Vorhaben in der Region Limburg“, erklärte Stillger bei der symbolischen Scheckübergabe in Nüdlingen . „Aber um bedürftige Einzelpersonen zu unterstützen, gehen wir auch hin und wieder über unsere Regionalgrenzen hinaus.“
Organisatorische Abwicklung übernommen
Diesmal übernahm die Max-Stillger-Stiftung die organisatorische Abwicklung der Spendenaktion. Gemeinsam mit Bernd Richter wurde ein Spendenaufruf formuliert und vor vier Wochen an Steffen Hubers Berufskollegen und Freunde im Umkreis von 80 Kilometern versandt. Richter: „Wir kennen uns alle seit vielen Jahren.“ Die bisher von 72 Spendern auf das Stiftungskonto eingezahlte Summe stockte die Stillger-Stiftung mit eigenem Geld noch etwas auf, so dass insgesamt 22 000 Euro zusammenkamen.
Doch diese Summe reicht noch nicht für die dringend benötigten Anschaffungen aus. Deshalb wenden sich Richter und die Max-Stillger-Stiftung jetzt an die Öffentlichkeit. „Unsere Spendenaktion ist mit dieser Scheckübergabe nicht abgeschlossen“, betonen beide. „Wir sammeln weiter.“ Ausdrücklich ergänzt Stiftungsvorstand Markus Stillger, dass die organisatorische Abwicklung durch die Stiftung „völlig unentgeltlich“ abläuft: „Jeder gespendete Euro geht an Steffen Huber.“ Jetzt hofft dessen früherer Kollege Bernd Richter auf weitere großherzige Spender.
Spendenkonto: Max Stillger Stiftung, Stichwort: „Hilfe für Hubi“, IBAN: DE42 5709 2800 0217 4353 07, Volksbank Rhein-Lahn-Limburg
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