„Wenn immer so viele kommen, dann rentiert es sich“, sagte der Reichenbacher Stadtrat und Obstbauer Claus Schmitt zwischen zwei Tüten voller Kirschen, die er gerade an eine Kundin gebracht hatte. Für Schmitt ist es der dritte Versuch in den vergangenen 15 Jahren, dauerhaft an einem Markt teilzunehmen. Optimistisch ist Dieter Peterhaensel (Bamberg), seines Zeichen Landesfachberater für Wochenmärkte.
Geburtshelfer für 20 Märkte
20 Märkten in ganz Bayern hatte der Obst- und Gemüsehändler in den vergangenen zwei Jahren als Geburtshelfer zur Seite gestanden. „Alle leben noch“, betonte der Fachberater im Gespräch mit dieser Zeitung.
Die Bevölkerung sei angesichts der Lebensmittelskandale wesentlich sensibler geworden, erklärt er sich den zunehmenden Trend zurück zu den Wochenmärkten. Die Lorbeeren in Münnerstadt würden aber ausschließlich Norbert Klodwig gebühren, der sich sehr um das Wiederaufleben des Marktes bemüht hatte.
Im Mittelalter 33 Märkte
Jörgentor-Wärter Klodwig, angetan mit einem historischen Gewand, erinnerte daran, dass es im Mittelalter 33 Märkte in Münnerstadt gegeben habe. Der letzte war übrigens der „Säumarkt“, an den sich aber auch nur noch die schon etwas älteren Münnerstädter erinnern.
Jetzt sei es an der Zeit, den Anger wieder aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und zu einem Treffpunkt für alle Bürger zu machen. „Ich wünsche dem Markt ein langes und erfolgreiches Leben“, sagte Klodwig, sprachs und machte sich daran, Rosen an die 100 ersten Marktbesucher zu verteilen.
Rosen für Besucher
Zuvor hatte Bürgermeister Eugen Albert aber noch schnell die offizielle Eröffnung erledigt. Albert zeigte seine große Freude darüber, dass Klodwig den Mut hatte, den Markt zu initiieren und hoffte, dass sich der Termin am Freitagnachmittag einprägen möge. Den Standbetreibern wünschte er gute Geschäfte. Für die richtige Begleitmusik sorgte Karl Beudert, der mit seinem Leierkasten um kleine Spenden für das Heimatspielhaus bat.