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Große Hilfsbereitschaft für Platzer Brandopfer
Nach dem Brand im Gerodaer Ortsteil ist ein fünfstelliger Geldbetrag bei Bürgermeister Alexander Schneider angekommen. Warum er zwischenzeitlich von weiteren Spenden abgeraten hatte.
Der brand am 10. August vernichtete in Platz mehrere Scheunen, machte Häuser unbewohnbar. Jetzt trafen mehr als 10 000 Euro an Spenden bei den Betroffenen ein. Foto: Johannes Schlereth       -  Der brand am 10. August vernichtete in Platz mehrere Scheunen, machte Häuser unbewohnbar. Jetzt trafen mehr als 10 000 Euro an Spenden bei den Betroffenen ein. Foto: Johannes Schlereth
| Der brand am 10. August vernichtete in Platz mehrere Scheunen, machte Häuser unbewohnbar. Jetzt trafen mehr als 10 000 Euro an Spenden bei den Betroffenen ein. Foto: Johannes Schlereth
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 01.11.2022 17:05 Uhr

Der Eindruck täuscht. Die Abrissarbeiten, die derzeit großflächig auf einem Anwesen zwischen Gassenweg und Marktstraße in Platz laufen, haben nichts mit dem Brand zu tun, der am 10. August Teile des Gerodaer Ortsteils verwüstete. Sie waren schon länger geplant, informiert Bürgermeister Alexander Schneider .

An den Stellen links und rechts der Hauptstraße, wo es brannte, herrscht hingegen Ruhe. "Wir haben noch kein 'Go' von der Versicherung", so Schneider. Da gehe es um fehlende Gutachten zu mit Asbest belasteten Verkleidungen, die die betroffenen Anwesen südlich der Marktstraße aufwiesen. Der Sachverständige sei noch nicht dagewesen. Insgesamt waren sieben Anwesen vom Feuer betroffen; keines brannte gänzlich ab. Drei leerstehende Wohnhäuser und sieben Scheunen brannten ab. (wir berichteten).

Zwei Spendenübergaben

Dafür tut sich an anderer Stelle einiges: Nach dem Brand entschlossen sich der Verein "Bad Brückenau hilft!" und das Bayerische Rote Kreuz, Spenden für die Brandopfer zu sammeln. Laut Vereinsmitglied Marco Bolzt konnte er gemeinsam mit Kassier Thomas Weißenfeld "4765 Euro Barspenden an den Bürgermeister übergeben, die in Bad Brückenau an verschiedenen Ständen gesammelt wurden".

Ein zusätzlicher Aufruf in der Zeitung und im Internet brachte weitere Spenden, so Bolzt weiter. Insgesamt seien so deutlich mehr als 10 000 Euro zusammengekommen. Über die Verteilung des Geldes an die Geschädigten habe man mit dem Bürgermeister gemeinsam entschieden, "denn er kann am besten beurteilen, wer wie stark betroffen ist".

Jener Alexander Schneider hatte wenige Tage nach dem Brand einen Beitrag in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht. Darin schrieb er von "unseriösen Spendenaufrufen im Internet, vor denen ich hier eindringlich warnen möchte". Zwar dankte der Bürgermeister für bisherige Geldspenden, bat aber, "derzeit keine weiteren Spendenaktionen zu starten". Sachspenden brauche es keine, Geldspenden seien "derzeit nicht mehr erforderlich".

Großteil der Schäden regelt Versicherung

Schneider ging davon aus, dass der Großteil der Schäden an den Gebäuden über Versicherungen abgedeckt werden kann. Die Eigentümer der betroffenen privaten Anwesen seien laut dem Bürgermeister alle bei Verwandten beziehungsweise Freunden untergekommen.

Auf Nachfrage sagt der Gerodaer Ortschef nun, dass es nicht so sei, dass kein Geld gebraucht würde. "Es gibt Dinge, die die Versicherung nicht übernimmt." Aber in der Situation kurz nach dem Brand habe er einerseits auf die zweifelhaften Spenden aufrufe hinweisen wollen. Andererseits habe man erst einmal die Gesamtlage feststellen wollen, um herauszufinden, was Sinn macht.

Brandopfer dachten um

Auch der Rest des an "Bad Brückenau hilft!" gespendeten Geldes wurde am vergangenen Samstag an die Brandopfer übergaben. "Die Bedürftigen haben sich sehr darüber gefreut", berichtet Marco Bolzt. Einige, die kurz nach dem Feuer gesagt hätten, sie bräuchten nichts, hätten inzwischen umgedacht. "Einige haben doch gemerkt, dass das nicht ganz Ohne ist."

Die Verteilung des Geldes erfolgte diskret; Bolzt spricht nicht darüber, wer wieviel erhalten hat. "Die btroffenen sind in einer unangenehmen Situation", sagt er. Laut Alexander Schneider wird eines der abgebrannten Häuser wohl unbewohnbar bleiben.

 
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