„Wir haben für unsere Fraktion jetzt eine Verjüngungskur beschlossen“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Görner (Bad Kissingen) gegen Ende der Kreistagssitzung am vergangenen Montag. „Wir wollen den Vorsitz jetzt in jüngere Hände legen.“ Er gab bekannt, dass Thomas Menz ab Januar 2019 in seine Fußstapfen treten wird. „Ich selbst gehe als Stellvertreter in die zweite Reihe zurück.“
Der 77-Jährige machte es in der Sitzung kurz und knapp: Er bedankte sich als Vorsitzender für die stets positive Atmosphäre im Gremium und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Kreistagskollegen.
Görner wurde im Jahr 2008 in den Kreistag gewählt. Ende 2008 übergab Sabine Dittmar den SPD-Fraktionsvorsitz an ihren Kreistagskollegen, von dem sie das „ausgleichende, ruhige und sachliche Wesen“ schätze, wie sie es damals ausdrückte.
Die Schule ist nicht aus
Der gebürtige Bad Kissinger war 2008 als Schulleiter an der Bad Brückenauer Realschule verabschiedet worden. Doch mit der Schule war deswegen noch lange nicht Schluss. „Am Gymnasium in Bad Kissingen wurden Mathematiklehrer gesucht, da bin ich eingestiegen“, sagt Görner im Gespräch mit der Redaktion. Seit einiger Zeit unterrichtet er nun dort regelmäßig in der 10. Klasse.
Man merkt, das macht ihm zweifelsohne Spaß. Aber auch die Arbeit im Kreistag mache er, nach eigenen Angaben, noch immer sehr gerne. Dass er den Fraktionsvorsitz ab dem kommenden Jahr abgibt, bedeute nicht, dass er seines Amtes im Kreistag müde ist, versichert der Kreisrat.
Jüngere für 2020 ansprechen
„Aber man wird halt älter, und alles wird etwas anstrengender“, gibt Görner zu. Zudem ist er überzeugt: „Wir müssen bis zur Kommunalwahl 2020 jüngere Kräfte heranholen.“
Der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Menz ist in der Kommunalpolitik seit Jahren bewandert. Politisch aktiv war der 46-Jährige zunächst im CSU-Ortsverband Bad Kissingen. Seit der Kommunalwahl 2014 sitzt er für die SPD im Bad Kissinger Stadtrat und wurde auch in den Kreistag gewählt. Viele kennen den 46-Jährigen aus seiner zehnjährigen Amtszeit als Leiter des BRK-Bereitschaftsdienstes. Menz ist zudem BRK-Ausbildungsbeauftragter.
In seiner Stadtrat-Partei bleibt er sicherlich eine Ausnahme, denn bei fast alle anderen darin, frage ich mich schon lange, für was die wohl gewählt wurden. Herr Menz wird jedenfalls sicherlich ein würdiger Görner Nachfolger von dem er viel übernehmen sollte. Da sich derzei tdie SPD auf Bundesebene, dank Frau Nahles und Herrn Schulz auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit befindet, bewegt sich hier halt wenigstens einer nach oben.