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Werneck
Goal Getter: So macht Stefan König lokale Kicker unsterblich
Ein Brettspiel, das Fußballern aus der Region ein Denkmal setzt. Spiele-Erfinder Stefan König aus Unterfranken verewigt Freunde und Bekannte auf humorvolle Weise.
Stefan König: Fußballer und Spiele-Erfinder       -  Attraktiv gestaltet und leicht zu verstehen ist das von Stefan König erfundene und entwickelte Fußball-Brettspiel 'Goal Getter'.
Foto: Jürgen Schmitt | Attraktiv gestaltet und leicht zu verstehen ist das von Stefan König erfundene und entwickelte Fußball-Brettspiel "Goal Getter".
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 04.03.2025 02:40 Uhr

„Es gärt so lange im Kopf, bis die zündende Idee kommt.“ Sagt Stefan König und spricht von ungeöffneten Schubladen, die sich immer noch in seinem Kopf befinden würden. Jedes Fach randvoll mit Kreativität gefüllt. Unglaubliche 18 Spiele hat der 44-Jährige bereits erfunden. Eines davon ist der „Goal Getter“. Ein unterhaltsames Brettspiel, das lokalen Fußballern und Trainern ein kleines Denkmal setzt. 

„Ich wusste zunächst gar nichts davon. Ich war damals komplett überrascht und verblüfft. Das ist wirklich witzig “, sagt Walter Fleischmann. Der Abteilungsleiter des TSV Münnerstadt teilt sich quasi eine Spielkarte mit Dominik Härter vom Spielgemeinschafts-Partner FC Großwenkheim. „Wald Harder“ aus Paraguay besitzt einen Marktwert von 70 Millionen. Maximale fünf Bälle für Schnelligkeit und Technik, immerhin drei für das Kopfballspiel und einen bescheidenen Ball für den Faktor Kraft. 

Als Fußballer und Geschäftsmann bestens vernetzt

„Auch meinen Vater Heinrich habe ich ins Spiel aufgenommen. Als Henry Milla, weil mein Vater mit 45 Jahren noch aktiv gekickt hat, ähnlich wie der frühere Nationalspieler von Kamerun. Oder meinen Nachbarn Christian. Der heißt mit Spitznamen ‚Bo‘, also wurde er zum Ägypter Bo Sala“, lacht Stefan König .

Kontakte in die Welt des regionalen Fußballs hat der studierte Diplomwirt zuhauf: Als ehemaliger Bezirksliga-Spieler bei seinem Heimatverein TSV Mühlhausen, für dessen AH-Team der 44-Jährige immer noch aufläuft. Aber vor allem als Junior-Chef von „Sport-König“ in Werneck, in dem sich Vereinsvertreter die Klinke in die Hand geben. 

Seit 2007 ist Stefan König mit dabei im seit 1989 existierenden Familien-Unternehmen, „aber unser Sportgeschäft allein reicht mir kreativ nicht, weshalb ich eben gerne Spiele erfinde. Ich habe aber auch schon drei Krimis geschrieben und ein Bilderbuch veröffentlicht“, sagt der Mühlhausener, der seine Produkte über die Firma ‚SK Games’ vermarktet, im Sportgeschäft oder über Amazon verkauft. 

Reich macht der Nebenerwerb den umtriebigen Geschäftsmann nicht, der seine Spiele bei einer Partner-Firma produzieren lässt, alle Produkte vorfinanziert und so viel wie möglich selbst gestaltet, beispielsweise die Grafiken. Für das aufwändige Hobby opferte Stefan König schon Urlaube. Werbung in eigener Sache machte der Unterfranke beispielsweise im vergangenen Jahr in Essen bei der „Spiel“, der größten Publikumsveranstaltung für Gesellschaftsspiele weltweit.

„Als Betriebswirtschaftler muss ich wirtschaftlich denken. Wenn es gut läuft, wandert auch mal ein größerer Betrag aufs Konto. Voraussehen kann man das aber nie“, weiß Stefan König , der bereits im Studium Marketing-Erfahrungen bei Unternehmen sammelte. Dessen bislang erfolgreichstes Spiel ist die „Kneipentour“ mit etwa 2000 verkauften Exemplaren.

Die Inspiration zum für 20 Euro erhältlichen „Goal Getter“ bekam Stefan König seinerzeit über die Taktiktafel des Vaters. „Das Spiel wollte ich zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar anbieten, weil die im Winter stattfand, nah dran an Weihnachten. Aber damals ging der Schuss nach hinten los, weil vieles boykottiert wurde, was mit der WM zu tun hatte.“ Das Vorgänger-Modell „ Torjäger “ wurde vom Markt genommen, eine neue, deutlich attraktivere Variante entwickelt. Sogar Fernseh-Moderator Joko Winterscheidt besitzt ein Exemplar der aufgepimpten Modifikation. 

Das Geheimnis hinter Domar Shakiruh und Ronny Haarland

„Beim Goal Getter geht es natürlich darum, Tore zu schießen. Und die Regeln hat man schnell kapiert“, sagt Stefan König über das taktische Fußball-Brettspiel. Mit Spielfiguren, Würfeln sowie Richtungs- und Überraschungskarten. Eine Halbzeit dauert beim Goal Getter etwa 15 Minuten. Angelegt ist das Spiel für zwei Personen, die Turnier-Variante erlaubt mehr Spielende. 

Weitere humorvolle Namen auf den Spielkarten sind der Schotte William Wallace , der Ire Alex Guiness oder der Schweizer Domar Shakiruh, hinter dem sich der Mühlhausener Dominik Ruh verbirgt, dessen Eltern tatsächlich aus der Schweiz stammen. Nicht zu vergessen der Norweger Ronny Haarland mit dem maximalen Spielkarten-Wert von 75 Millionen.

„Stefan und ich haben eine gute Verbindung, weil bei uns in Fuchsstadt in Sachen Ausrüstung viel über Sport-König läuft. Er hat mich gefragt, ob er meinen Namen benutzen kann. Damals hatte Erling Haaland noch für Borussia Dortmund gespielt, meinem Lieblingsverein“, erklärt Fuchsstadts U19-Trainer Ronny Kellermann, dessen Haarpracht sich allerdings seit geraumer Zeit verflüchtigt hat. Beim Goal Getter sitzen Spaß und gute Laune eben immer mit am Brett.

Stefan König: Fußballer und Spiele-Erfinder       -  18 Spiele hat Stefan König (im Bild) bereits erfunden. Der 'Goal Getter' ist ein taktisches Fußball-Brettspiel, in dem der 44-Jährige Kicker aus der Region auf humorvolle Weise verewigt hat.
Foto: Jürgen Schmitt | 18 Spiele hat Stefan König (im Bild) bereits erfunden. Der "Goal Getter" ist ein taktisches Fußball-Brettspiel, in dem der 44-Jährige Kicker aus der Region auf humorvolle Weise verewigt hat.
 
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