
Ruhe ist auf dem Maria Ehrenberg eingekehrt. Winterliche Stille wird sich in den kommenden Monaten über den Berg legen.
Die fröhlichen Wallfahrten mit ihren musikalischen Begleitungen sind in ihre Heimatorte zurückgekehrt und das Gnadenbild der Mutter Gottes hat den Maria Ehrenberg verlassen.

Beim Abschlussgottesdienst holte Diakon Kim Sell das Gnadenbild aus der Nische hoch oben im Altarraum, spendete einen letzten Segen für die Gläubigen und verstaute die Madonna mit dem Jesuskind sorgfältig in einer Holzkiste.
In dieser Kiste wird das Gnadenbild, die nächsten Monate sicher vor Kälte geschützt, in einem Tresor verbringen.

Um die von einer goldenen Scheibe umrahmte Nische nicht leer zu lassen, wacht eine Gipsfigur, die dem Original nachempfunden ist, stellvertretend über den Maria Ehrenberg , bis am 1. Mai 2025 die Wallfahrtsaison erneut beginnt.

Das geschieht mit den Kerzen
Die Kerzen, die während der Saison Sonntag für Sonntag auf dem Maria Ehrenberg geopfert wurden, aber nicht vollständig abbrennen konnten, bleiben wohlverwahrt in der Sakristei. „Keine Kerze wird entsorgt“, versichert Enrico Eismann vom Küsterteam. Die Kerzen, die noch besonders lang sind, werden in den Wandhaltern neben dem Gnadenbild aufgesteckt.

Auch wenn die Gläubigen nun für einige Monate Abschied vom Maria Ehrenberg nehmen müssen, bleibt die Mutter Gottes im Leben stets präsent. Domkapitular Armin Haas erinnerte mit dem Wallfahrtsmotto des Jahres 2024 an die bleibende Begleitung Marias: „Gemeinsam mit Maria sind wir auf dem Weg, egal wo wir sind. Und wenn wir mit Maria auf dem Weg sind, sind wir bei Jesus.“

Maria Ehrenberg ein Hoffnungsort
Im Heiligen Jahr 2025 wird dem Maria Ehrenberg eine besondere Rolle zuteil: Papst Franziskus stellt das Jahr unter das Motto „Pilger der Hoffnung“. Im Bistum Würzburg werden hierfür besondere „Hoffnungsorte“ benannt, zu denen auch der Maria Ehrenberg gehören soll. Welche Veranstaltungen und besonderen Ereignisse auf die Gläubigen warten, wird im nächsten Frühjahr bekannt gegeben.

Sicher ist bereits, dass das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 14. und 15. August erneut ein Höhepunkt sein wird – wie in diesem Jahr mit der Vigilfeier und einer eindrucksvollen Lichterprozession. Diakon Sell erinnerte sich besonders an die fast geschlossene Lichterkette rund um die Kirche und die zahlreichen Besucher, die sie bildeten: „Es war schön anzusehen, wie fast alle Gottesdienstbesucher an der Prozession teilnahmen.“

Rund 2000 Personen waren zur Vigilfeier gekommen, und etwa 1000 Hostien wurden ausgegeben. Auch evangelische Christen und Menschen ohne Konfession schätzen die besondere Atmosphäre auf dem Maria Ehrenberg .
Dankbarkeit und schönes Wetter
Eine besondere Ehre war es, für Diakon Sell, den neuen Kommandanten des Truppenübungsplatzes Wildflecken, Oberstleutnant Torsten Ziese, zum Hochfest im August willkommen zu heißen, der nicht nur dem Gottesdienst beiwohnte, sondern auch die mystische Atmosphäre des Maria Ehrenbergs am Abend und in der Nacht erlebte. Ziese ist seit November 2023 für den Übungsplatz zuständig, zu dessen Bereich der Maria Ehrenberg gehört. Sell schätzt die unkomplizierte und partnerschaftliche Kommunikation mit Ziese sehr.
Dankbar ist Kim Sell für die durchweg gute Witterung an den Sonntagen. „Von den Wetterkapriolen, dieses Sommers war der Maria Ehrenberg nicht betroffen.“ Es gab keine Starkregenfälle oder Stürme, die dem Gebäude oder den Wallfahrern hätten schaden können.
Feuerwehr und Rotes Kreuz
Gut angenommen wurden die wechselnden Zelebranten, die während der Wallfahrtsaison auf dem Maria Ehrenberg predigten. Sell bestätigt, dass die Jahresplanung auch für 2025 fortgeführt wird, um erneut Geistliche aus der Region einzuladen, die dem Maria Ehrenberg verbunden sind.
Die vielen Wallfahrten und Gottesdienste sei indes ohne die vielen Helfer, die die Anlage instand halten, nicht denkbar. Auch die Feuerwehr aus Kothen und das Rote Kreuz , die für die Sicherheit der Gläubigen sorgen, sind unverzichtbar.

Wallfahrer und Musikanten
Nahezu jeden Sonntag war eine andere Wallfahrt aus der hessischen und bayerischen Rhön zu Gast. Viele Wallfahrten folgen alten Traditionen, die bis heute gepflegt und lebendig geblieben sind. Gleichzeitig gibt es auch neue Wallfahrten , wie die des Pastoralen Raums Bad Brückenau, die vom Volkersberg zum Maria Ehrenberg pilgerten.
Ebenso vielfältig wie die Pilgergruppen waren die musikalischen Begleitungen, darunter der Polizeichor aus Fulda, der Projektchor aus Thalau und die Gitarrengruppe „Einfach so“ aus Flieden. „Es gab nur wenige Sonntage, an denen keine Besuchergruppen den Gottesdienst bereichert haben.“
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