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Bad Kissingen
Warum ich Weihnachten auf Lanzarote entfliehe
Selbst der Grinch feiert am Ende Weihnachten. Das grüne Monster ist der bekannteste Weihnachtshasser der Filmgeschichte und selbst der lässt sich überzeugen. Ich wohl nicht, sagt Riccarda Rascher.
Der Weihnachtsmuffel: Riccarda Rascher       -  Der Weihnachtsmuffel: Riccarda Rascher
Foto: Illustration: Franziska Schäfer/midjourney | Der Weihnachtsmuffel: Riccarda Rascher
Riccarda Rascher
 |  aktualisiert: 07.01.2025 02:35 Uhr

Spätestens, wenn die ersten Weihnachtslieder spielen, sinkt meine Laune. Das Gedudel von "Last Christmas" unterlegt wie eine schlimme Vorahnung alle Aktivitäten. Den Freunden zu liebe auf dem Weihnachtsmarkt stehend, im Supermarkt, beim lustlosen Geschenke kaufen.

Dazu ist es dank Klimaerwärmung nicht schneebedeckt, sondern grau und nass. Bei einstelligen Temperaturen und Nieselregen gibt es dann zu süßen Alkohol. Von der viel beschworenen Weihnachtsstimmung ist zumindest bei mir nichts zu spüren.

Weihnachtswunderland

Manchmal suche ich sie. Wie schön muss es sein, das vorweihnachtliche Wunderland? Jedes Jahr zu sehen in unzähligen schnulzigen Weihnachtsfilmen . Ein Land voller liebevoll ausgesuchter Lichterketten, dampfender Punschtassen und Natur, die im Frost glitzert. Familien, die sich glücklich wiedersehen; verlorengeglaubte Freundschaften, die wieder aufleben; die junge Frau aus der Großstadt, die sich in einen Mann vom Land verliebt.

Auch im echten Leben schlendern andere Menschen von Glück beseelt durch die Innenstadt. Sie genießen ihre Zeit, während sie mit Glühwein in der Hand endlich mal wieder mit ihren Bekannten plauschen. Muss schön sein. Das denke ich mir jedes Jahr, bis ich frierend und nass auf irgendeinem Weihnachtsmarkt stehe und während die Menschen um mich herum dieses Erlebnis wunderbar finden, wünsche ich mir den Sommer zurück. Weil da nicht zum hundertsten Mal " Jingle Bells " läuft. Und weil da die Sonne scheint.

Blockflöte       -  Musik mit der Blockflöte kann auch Qual sein.
Foto: Florian Schuh/dpa-tmn/dpa | Musik mit der Blockflöte kann auch Qual sein.

Sonne statt Blockflöte

Während die Vorweihnachtsstimmung mir in Theorie noch erstrebenswert erscheint, ist spätestens bei Weihnachten selbst Schluss. Es kann doch wirklich niemand diesen Abend gut finden, oder?

Die gesamte Familie hatte Erwartungen. Oma wollte, dass das "Kind" endlich heiratet, Papa war sauer, dass die von ihm vorgeschlagene Beamtenlaufbahn nicht eingeschlagen wurde. Der Opa fand sein Weihnachtsgeschenk unpassend. Manchmal auch andersherum. Begleitet wurde dieses Event von Kirchenliedern auf der Blockflöte. Gespielt von mir. Dabei ist wichtig, dass ich nur ein Jahr Unterricht hatte, beziehungsweise musikalische Früherziehung im Kindergarten. Ich kann einfach wirklich nicht Blockflöte spielen. Trotzdem mussten diese quietschende Tortur für die Ohren alljährlich sein. 

Mein persönlicher Schluss aus diesem alljährlichen Erlebnis: Ich sage meiner Familie an einem anderen Tag, dass ich sie mag und an diesem speziellen begebe ich mich weit weg von all dem Trubel. Dieses Jahr auf Lanzarote. Mit Sonne im Gesicht.

 

Das sagt eine Reporterin, die sich selbst als "Weihnachtsjunkie" bezeichnet

 

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