
Die Statik von Parkett und Balkon im Max-Littmann-Saal des 1913 eingeweihten Regentenbaus wurden bei der „Club-Tour 2024“ des Duos „Glasperlenspiel“ ordentlich auf die Probe gestellt. „ Bad Kissingen ! Ich will euch springen sehen!“ rief Sängerin Carolin Niemczyk ins Publikum, und das ließ sich nicht zweimal auffordern. Antrieb für den baustatischen Test waren die elektrisierenden Synthiebeats, die mit ihrer „Club-Tour 2024“ dem Bad Kissinger Winterzauber eine poppig-visuelle Frischzellenkur verabreichten.
Das Parkett als Dancefloor, der Balkon als Aussichtspunkt – so präsentierte sich der große Saal bei der Club-Tour von Sängerin Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg, der DJ-like mit Mischpult, Turntable, Synthesizer, Sampler oder Drumcomputer die 100-Dezibel-Grenze locker hinter sich ließ.

Enorme Bühnenpräsenz
Meist sind die Beiden mit einer Band unterwegs, doch mit ihrer Club-Tour entdecken Niemczyk und Grunenberg nicht nur ihre musikalische Zweisamkeit wieder, sondern auch die kraftvolle Mischung aus tanzbarem Elektro-Pop, einer tollen Stimme und die animierende Bühnenpräsenz von Carolin Niemczyk. Damit wurde die Bühne mit LED-Mediawand, Moving Heads und Scheinwerfern zum Focus für die rund 600 Gäste, die nicht nur von den treibenden Techno-Beats zum Tanzen animiert, sondern auch von den visuellen Reizen regelrecht überflutet wurden.

„Tollste Location des Jahres“
Den Max-Littmann-Saal bezeichneten die beiden vom „Glasperlenspiel“ als die „tollste Location des Jahres“ und entführten sowohl die jungen Fans als auch die betagteren Gäste mit ihrer stilvollen Mischung aus deutschen Texten, tanzbarem Synthiepop und ausgefeilter Bühnenshow in die hochfrequente Parallel-Welt der Club-Szene. Nebeneffekt dieses visuellen Overflows ist, dass man angesichts der farbenfrohen, im Sekundenrhythmus wechselnden Digitalwelten die beiden Akteure schon mal aus den Augen verliert.
Für ihre Club-Tour 2024 haben „Glasperlenspiel“ ihre Hits auf- und umgearbeitet und aus den bekannten Stücken wie „Freundschaft“, „Für immer“, „Das Krasseste“, „Ich bin ich“ oder „Nie vergessen“ wurde tanzbarer Hyperpop, der trotzdem die textliche Intensität der Stücke behielt und zum Mitsingen animierte. Bereits in den ersten Minuten sprang der Funke von der Bühne auf die Gäste über, und die Begeisterung hielt über 90 Minuten an – auch dank der Präsenz von Carolin Niemczyk, die die Bühne von links nach rechts durchtanzte und die Gäste mit ihrer sympathischen Art über die ersten Reihen hinaus zum mitmachen animierte.

Party im Saal
Etwas im Hintergrund, aber dafür in bester Discjockey-Manier am Mischpult agierend, sorgte Daniel Grunenberg für die pop-starken Arrangements und die ergänzende Stimme bei Stücken wie „Wenn das Liebe ist“, „Legoschloss“ oder „Emma“. Dazwischen bewies er sein Synthesizer-Können an den Reglern und befeuerte mit schweißtreibenden Beats der „Eskalationsstufe 2“ das Publikum, das im Gewirr der Luftschlangen aus dem Max-Littmann-Saal einen Party-Tempel machte.
Mal war es ein La-Ola-Welle, mit der das Publikum seine Begeisterung ausdrückte, mal war es begeisterter Applaus und zum Ende war es der laute Ruf nach einer Zugabe. Dieser Ruf wurde erhört und mit „Echt“ oder „Geiles Leben“ startete „Glasperlenspiel“ eine Schlussrunde, die den Saal nochmals in Wallungen versetzte.




