Auf der einen Seite ist der medizinische Bereich mit den Ärzten, auf der anderen Seite die Frankentherme mit den entsprechenden Angeboten. Hier nennt der Kurdirektor die chronisch Kranken, und, dass die ambulante Kur wieder zu den Pflichtleistungen der Krankenkassen zählt. Damit könne der Kurort Bad Königshofen mit großer medizinischer Kompetenz weiterentwickelt werden. Eine weitere Zukunftsperspektive sieht er im Bereich der Wohnmobilisten: "Der Reisemobiltourismus boomt." Gerade für diese Reisemobilisten sei Bad Königshofen mit seinem Reisemobilstellplatz für die Zeit nach Corona hervorragend gerüstet.
Lobende Worte von den Gästen
Dass die Jahresbilanz nicht gerade rosig ausfällt, war anhand von Corona vorherzusehen. Werner Angermüller verweist in einem Pressegespräch auf den Lockdown zu Beginn des vergangenen Jahres, einen leichten Aufwärtstrend nach der Öffnung im Sommer und nun wieder den zweiten Lockdown. Gerade in den Sommermonaten habe sich gezeigt, dass sich die Anstrengungen der Kurverwaltung in Bezug auf die neue Wasserrutsche oder die moderne Therapieabteilung gelohnt haben. In den Besucherzahlen spielte sich dies wider, denn es wurde der Stand vom August 2019 erreicht. Von den Gästen gab es viele lobende Worte, vor allem, was Attraktivität und Ausstattung der neuen Kurmittelabteilung betrifft. "Wir sind also schon heute gut gerüstet für die Zeit nach Corona", stellt der Kurdirektor fest.
Massive Einbrüche wegen Corona
Im Blick auf die Statistik des vergangenen Jahres zeigen sich massive Einbrüche. "Hier haben sich die Zahlen in allen Bereichen halbiert." Konkret: Die Zahl der Übernachtungen in den Hotels, Sanatorien , Pensionen, Gasthöfen , Privatquartieren, im Familienbildungshaus St. Michael und auf dem Wohnmobilstellplatz ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 49,13 Prozent zurück und zwar von 95.939 auf 48.803. Gästeankünfte waren es mit 12.583 knapp 52 Prozent weniger als im Vorjahr, die Gästeanfragen verringerten sich um 28 Prozent auf 2111. Stationäre Kurmaßnahmen gab es 2020 knapp 35 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Eine Halbierung der Zahlen gab es auch bei den ambulanten Badekuren, Erholungsmaßnahmen und Gesundheits- und Wellnesspauschalen. Um 56 Prozent verringerten sich die Besucherzahlen in der Frankentherme und dem finnisch-fränkischen Saunadorf ( 147.024 im Jahr 2019 auf 64.578 im abgelaufenen Jahr). Bei den Reisemobilisten gab es einen Einbruch um 44 Prozent auf 20.204 Gäste.
Hoffnung auf Ostern
Werner Angermüller erinnert an die ersten Monate 2020, als man noch der Meinung war, in diesem Jahr erstmals die 100.000-er Grenze bei den Übernachtungen zu schaffen. Mit Corona erwies sich dies als Trugschluss. Fünf Monate sei in der Frankentherme gar nichts mehr gegangen. Ausgenommen sei lediglich der medizinisch-therapeutischen Bereich gewesen. Das führte zu geschätzten finanziellen Verlusten, die sich bei mehreren 100.000 Euro einpendeln. Nun hofft der Kurdirektor auf eine Wiedereröffnung - zumindest in Teilbereichen - zu den Ostertagen.
Wer Kurdirektor Werner Angermüller kennt, der weiß, dass er immer Gründe hat, positiv nach vorne zu blicken. Dazu gehört eben das neue MVZ Rhön-Grabfeld mit Sitz in Bad Königshofen ebenso wie die neuen Attraktionen im Badbereich, der Naturheilwassersee und vor allem die hochmoderne Kurmittelabteilung.