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HAMMELBURG/OBERTHULBA
„Gewinne können nicht genug sein“
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 31.03.2015 13:33 Uhr

Betroffen über die geplanten Betriebsschließungen im Landkreis zeigt sich der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Verärgert zeigt sich der Vorsitzende Gerhard Klamet über das Vorgehen der Finanzinvestoren bzw. Konzerne wie Paragon Partners (Lutz Fleischwaren) und Staples (Pressel). „Sobald Privatunternehmen von Kapitalkonzernen geschluckt werden, ist das Schema immer das Gleiche“, ärgert sich Klamet. „ Die Gewinne können nicht hoch genug sein, trotz schwarzer Zahlen trifft man rein auf Profitmaximierung orientierte Entscheidungen zur Gewinnsteigerung. Existenzen spielen dabei keine Rolle mehr.“

Die Hammelburger Lutz Fleischwaren GmbH sei mit Sicherheit kein Vorzeigearbeitgeber gewesen, der Anteil an Leiharbeitern recht hoch, die Arbeitszeiten unbezahlt den Bedürfnissen der Arbeitgeber angepasst und die Gewerkschaft hätte hier sicher gerne mehr den Fuß im Betrieb gehabt. Aber dennoch gehen diese Arbeitsplätze für die künftigen Generationen und für die Region verloren.

Die Bereitschaft nichts mehr zu investieren sei nicht nachvollziehbar. Und gerade die unbezahlte Arbeitszeiterhöhung von 38 auf 42 Stunden zeige eines mal wieder ganz deutlich: Lohnverzicht schafft keine Arbeitsplätze sondern ist lediglich ein weiteres Mittel zur Gewinnanhäufung. Solidarisch erklärte sich der DGB Kreisverband Bad Kissingen ebenso mit den Beschäftigen der Pressel Versand GmbH aus Oberthulba. 2004 vom US-Konzern Staples übernommen kämpfen nun knapp 40 Mitarbeiter zusammen mit Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Eine bodenlose Frechheit seien die Abfindungsangebote sowie das sichtliche Ablehnen eines Sozialplans, der aber zum Glück betriebsverfassungrsechtlich erzwungen werden könne. Der Umgang des Konzerns mit den Beschäftigten sei fern jeder Wertschätzung. Moral und Ethik in der Arbeitswelt seien in der Geschäftsphilosophie von Konzernen ohne jeglichen Stellenwert, so der DGB. Klamet sichert Betriebsratsvorsitzendem Timo Karch und der Gewerkschaft Ver.di volle Unterstützung im Arbeitskampf zu.

 
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