Es ging blitzschnell: Erst vor zwei Wochen hatte der Marktgemeinderat Maßbach die Änderung des Flächennutzungsplans endgültig verabschiedet, ebenso die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet an der St 2881“. Damit hatte er die Rechtsgrundlage geschaffen, dass hier gebaut werden kann.
In seiner jüngsten Sitzung gab er dem Unternehmen PACCAR Parts Deutschland GmbH (Frechen) grünes Licht für sein Bauvorhaben auf diesem Gebiet. Geplant ist der Bau eines Logistikzentrums mit Büro- und Sozialbereichen, einem Sprinklertank und einer Sprinklerzentrale, 75 Parkplätzen, Betriebsstraßen und befestigten Rangierflächen. Zahlreiche Zuschauer verfolgten mit sichtlichem Interesse diesen Tagesordnungspunkt.
„Das Geheimnis ist fast gelüftet. Ein internationaler, börsennotierter Nutzfahrzeughersteller möchte sich im Gewerbepark Poppenlauer ansiedeln. Zunächst wird alles viel kleiner, als von manchen befürchtet“, hieß es am 2. Februar in der Zeitung. Nun ist das Geheimnis vollends gelüftet, denn in der Beschlussvorlage für die Marktgemeinderäte ist nicht nur der Bauherr genannt, sondern auch die genauen Maße der geplanten Anlage.
Dachfläche mit Photovoltaik-Anlagen
Die PACCAR Parts Deutschland GmbH plant auf ihrem Grundstück ein Logistikzentrum. Die Logistikhalle soll 144,85 Meter lang, 156,70 Meter breit und 13,25 Meter hoch werden. 80 Prozent der Dachfläche sollen mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. An die Halle schließt sich im Norden ein eingeschossiger Bürotrakt mit einer überdachten Terrasse an. Dieses Bürogebäude misst 31,72 mal 36,89 Meter und soll 5,50 Meter hoch werden.
Im Bebauungsplan war vorgesehen, dass eine Fläche von etwa 475 Quadratmeter der Stellplätze überdacht und begrünt wird. Dies ist in der Planung aber nicht vorgesehen, als Kompensation dafür werden 500 Quadratmeter Dachfläche des Bürogebäudes begrünt. An die Halle selbst schließt sich eine Sprinklerzentrale in der selben Höhe an. Der runde Sprinklertank soll einen Durchmesser von zwölf Meter und eine Höhe von 9,50 Meter bekommen.
Platz für Autos, Räder und Lkw
Vor den Haupteingängen der Halle und des Bürogebäudes sind 75 Auto-Stellplätze geplant, von denen sechs mit Elektro-Ladestationen bestückt werden sollen, zwei sollen barrierefrei werden. In unmittelbarer Nähe zu den Haupteingängen sind 18 überdachte Fahrradabstellplätze vorgesehen. Sogar eine überdachte Ladestation für vier E-Lkw soll es geben. Lange diskutiert wurde über dieses Baugesuch nicht.
Bürgermeister Matthias Klement betonte, dass auch das Landratsamt dieses Baugesuch genehmigen werde. Der Marktgemeinderat stimmte zu. Er möchte aber, dass im Zaun um die Anlage Öffnungen für Kleintiere vorgesehen werden. Der Rat genehmigte, dass aus Sicherheitsgründen von den im Bebauungsplan vorgeschriebenen Bepflanzungen abgewichen wird. Bäume würden Bewegungsmelder stören, hieß es. Stattdessen soll es Sträucher geben.
50 Jahre im Geschäft
PACCAR ist ein Nutzfahrzeughersteller , der auf vier Erdteilen vertreten ist. Auf der Internet-Homepage von PACCAR Parts Deutschland heißt es (übersetzt von Google ): „PACCAR Parts ist stolz darauf, sein 50-jähriges Bestehen als Geschäftsbereich von PACCAR zu feiern. Seit seinen Anfängen ist PACCAR Parts führend in der Bereitstellung von exzellentem Kundenservice und dem Vertrieb, Verkauf und Marketing von Aftermarket-Teilen für schwere und mittelschwere Lkw, Anhänger, Busse und Motoren. 2023 feiern wir 50 Jahre, aber wir blicken bereits auf weitere 50 Jahre voraus“. Auf einer anderen Homepage heißt es „Aftermarket-Teile sind Ersatzteile, die von Drittherstellern nachgefertigt werden“.
