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Bad Kissingen
Gesundes Interesse an der Messe
Minister Klaus Holetschek nutzte den Rundgang, um seinen Körper zu checken. Das Thema Resilienz zog viele an.
Mit diesem Bike können per Pedes Smoothies gemixt werden. Foto: Klaus Werner       -  Mit diesem Bike können per Pedes Smoothies gemixt werden. Foto: Klaus Werner
| Mit diesem Bike können per Pedes Smoothies gemixt werden. Foto: Klaus Werner
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 03.12.2022 15:15 Uhr

"Stress lass nach!" - das Motto der 25. Bad Kissinger Gesundheitstage passte sehr gut zum durchwachsenen Wochenende. Besucher wie Aussteller, Referenten und natürlich die Organisatoren rund um Dr. Elisabeth Müller hätten sich Sonnenschein oder wenigsten keinen Dauerregen für den Samstag gewünscht, dagegen war man mit dem Sonntag rundum zufrieden - vor allem auch deshalb, weil er zum Familientag wurde mit Gästen über alle Altersgruppen hinweg.

Ausstellung und Referenten

Man setzte wieder auf die bewährte Mischung aus informativer Ausstellung sowie fachkundigen Referenten, die um die Themen Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen sowie die therapeutische Wirkung von Tieren ergänzt wurde. Initiatorin Elisabeth Müller begrüßte vor allem Staatsminister Klaus Holetschek , die Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Dittmer, Landrat Thomas Bold , Oberbürgermeister Dirk Vogel sowie Kurdirektorin Sylvie Thormann.

Ihr Schlusssatz war ihr Abschied aus der Organisation der Gesundheitstage, den sie mit dem Dank an Eva-Maria Röhr und Elisabeth A. Dichtl und der Hoffnung verband: "Im Jahr 2023 möchte Gast bei den Gesundheitstagen sein."

Klaus Holetschek , Staatsminister für Gesundheit und Pflege, konstatierte, dass psychische Erkrankungen zunähmen, somit bestehe ein großer Bedarf an ambulanter sowie stationärer Hilfe. Landrat Thomas Bold gratulierte nicht nur zum 25. Jubiläum, sondern bedankte sich für das "bürgerliche Engagement", das hinter der Organisation der Gesundheitstage stehe. Für OB Dirk Vogel ist es eine Selbstverständlichkeit, die Gesundheitstage auch in Zukunft zu begleiten.

Rund 90 Aussteller

Nicht nur die Kuranlagen standen im Mittelpunkt des Programms, das in der Broschüre zu den Gesundheitstagen mit fast 90 Ausstellern, 46 Aktivangeboten, 30 Vorträgen und zwölf Workshops aufgelistet wurde und von den Besuchern ein gutes Zeitmanagement sowie Mobilität erforderte. Nachdem am Samstag viele Outdoor-Aktivitäten zum Regenwetter zum Opfer gefallen sind, konnte man am Sonntag auf den Außenflächen wie Luitpoldpark, Obere Saline oder dem Kurgarten zurückgreifen, wo Hütehunde ihr Können zeigten oder Line-Dance zum Mitmachen animierte.

Doch "Indoor" wurde nicht nur das Leitthema "Resilienz" mit Vorträgen und Workshops intensiv begleitet, sondern auch allgemeine Gesundheitsthemen ebenso angeboten wie ganzheitliche, alternative oder ganz praktische Hilfen für den Alltag. Man erhielt Tipps am Rollator-Parcours, man konnte Blutdruck, Zuckerspiegel und die körperliche Fitness messen, man konnte die eingeschränkte Wahrnehmung älterer Personen über eine Brille erkennen, man konnte Kräuter, aufbereitetes Wasser und ergonomische Sitze testen oder sich über Patientenverfügung, Zehenanalyse oder schamanische Energiearbeit beraten lassen.

Wenig Resonanz der Schulen

Am Sonntag waren laut Elisabeth Müller "mehr Kinderwägen als Rollatoren" unterwegs - ein Beweis dafür, dass man mit der richtigen Mischung eine jüngere Zielgruppe anspreche. Der Samstag war dem Forum "Aus- und Weiterbildung" gewidmet und neben der Agentur für Arbeit präsentierten sich Firmen der Region, um mit einer "Job-Börse für Gesundheitsberufe" auf Ausbildungsberufe bzw. den hohen und steigenden Bedarf an Fachkräften in Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen , aber auch in Laboren und sonstigen Gesundheitseinrichtungen hinzuweisen. Hier kritisierte Frau Dr. Müller, dass zu wenig Resonanz von den Schulen der Stadt kam, die man über das Forum informiert hatte.

Der Sonntag war dem Forum "Mensch und Tier" gewidmet. Ob Assistenzhunde als hilfreiche Begleiter von Menschen mit Beeinträchtigungen oder das Haustier als stabilisierender Faktor bei stationärer psychosomatischer Behandlung - mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Tiere eine therapeutische Wirkung haben. So präsentierte sich der Verein "VITA Assistenzhunde" mit einer vielbeachteten Vorführung in der Wandelhalle. Fünf Hunde mit den jeweiligen Bezugspersonen zeigten unter der Leitung von Marina Dahinten, in welchem Umfang die Tiere eine Hilfe für den beeinträchtigen Menschen sein können. Dabei werden ursprünglichen Instinkte des Hundes genutzt, um heruntergefallen Sachen aufzuheben, Schubladen zu öffnen oder Handschuhe auszuziehen.

Der Spaß stehe dabei im Vordergrund, so Marina Dahinten, denn "mit Druck machen die Hunde zwar auch was von ihnen verlangt wird - aber ohne Freude."

Hunde in Heiligenfeld

Auch für die Heiligenfeld-Kliniken sind mittlerweile Tiere ein wertvoller Partner bei der stationären psychosomatischen Therapie, so Sabine Claßen, die als Kreativ-Therapeutin und Hundetrainerin im "Heiligenfelder Zentrum für tierbegleitete Therapie" arbeitet. Seit über vier Jahren gibt es ein eigenes Haus mit 50 Einzelzimmern, wo die Patienten ihre Haustiere mitbringen können. Meist seien es Hunde , seltener Katzen und gelegentlich ist auch Wellensittich dabei.

"Es geht um ihre Gesundheit!" - so begrüßte Bruni Thomas die männlichen Gäste am Eingang zur Wandelhalle. Viele entblößten den Oberarm, ein kurzer Stich und wenige Milliliter Blut flossen in die Ampulle, die man zur Auswertung des Testosteron-Spiegels benötigte. Das Ganze wurde mit Informationen zum Testosteron als das "Männer-Hormon" versehen, ebenso mit Hinweisen zu den Laborwerten und der Empfehlung, dass man mit dem Hausarzt sprechen sollte, wenn der Testosteron-Wert nicht in der empfohlenen Bandbreite liegt. Auf die Frage nach dem Warum, lautete die Antwort der Männer meist "Aus Interesse". Dagegen verwies Bruni Thomas auf die Ehefrauen, die ihre Männer zu diesem Test schicken und begründete dies: "Frauen betreiben Vorsorge, Männer reparieren."

Großes Thema Resilienz

Rund um das Thema Resilienz boten die Gesundheitstage Vorträge und Workshops, die von "Achtsamkeit und Meditation" über "Entspannung mit Klangschalen" bis hin zu "Kraft der Gefühle" reichten.

Zweimal vertreten war dabei Dr. Angela Daalmann, die als Resilienz-Trainer im Rahmen der Gesundheitstage sowohl einen gut besuchten Vortrag in der Wandelhalle als auch einen Workshop im Kaiserhof Victoria anbot. "Resilienz ist die Aufrechterhaltung oder schnelle Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während und nach Widrigkeiten." - diese Definition nach Dr. Raffael Kalisch war die Richtschnur für ihren Vortrag "Mental fit", in dem sie anhand vieler Beispiele die Bedeutung unserer Gedankenwelt, unserer Empfindungen, unserer erlernten Mechanismen auf unser Wohlbefinden haben. Das Gehirn sei unsere Schalt- und Überlebenszentrale, "jedoch kommen wir auf die Welt und haben keine Gebrauchsanleitung dafür".

Eine Expertenrunde ergänzte am Sonntag das Thema "Resilienz" und fast 80 Besucher lauschten Alexandra Langstrof, Dr. med Hans-Peter Selmaier als Chefarzt de Heiligenfeld-Kliniken und Prof. Dr. phil. Heiner Vogel von der Uni Würzburg. Einig war sich die Runde, dass man Belastungsgrenzen beachten, Nachsicht mit sich selbst haben und Freundschaften pflegen sollte.

 
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