Kneippianer nehmen ihre Gesundheit und Wohlergehen ernst, soweit sie sich die Grundsätze zu eigen machen. Es liegt in der Natur des Menschen, andere Menschen mitzunehmen, wenn man glaubt, auch andere könnten daraus Gewinn ziehen. Dieser Aufgabe stellt sich auch der Bad Kissinger Kneippverein.
Die fünf Säulen der Gesundheit und des Wohlergehens sind das Kernprogramm. Alle fünf sind letztlich auch miteinander verbunden. Vor Pfarrer Kneipp war es in der Antike der griechische Arzt Hippokrates der auf die Bedeutung einer gesunden Lebensweise hinwies: Lebensordnung, Wasser, Bewegung, Ernährung und Pflanzenheilkunde . Diese fünf Begriffe sind die Türöffner für ganzheitliches Bewusstsein und Verständnis für ein Leben in Balance.
Diesmal war es das Thema „Die Heilkraft der Ernährung“. Die Referentin an diesem Abend war die bekannte und erfahrene Heilpraktikerin Michaela Maack, die vor dem Restaurant Platzhirsch das Thema lebhaft und eingängig vortrug. Der Gastronom hatte Ruhetag und so stellte er kostenlos für den Kneippverein den Platz zur Verfügung, den normalweise seine Gäste unter Schirmen und mit Außenbedienung in Anspruch nehmen.
Ist denn nicht über Ernährung alles gesagt? Auch wer glaubt über Ernährung alles zu wissen, wird zurückstecken, wenn eine Heilpraktikerin berichtet. Das Leben steht nicht still. Landwirtschaft, Medizin, gesellschaftliches Verhalten, Pharmazie, Lebensmittelindustrie , Handel, Werbung, sie alle seien miteinander verknüpft und wirken in die Gesellschaft und bewirken Veränderungen. Massive wirtschaftliche Interessen organisieren den mainstream. Alles was wir essen und trinken sollen, werde über die Werbung gesteuert. Wer die Selbstkontrolle ausschalte, sei rasch ein Opfer und wisse nicht mehr was gut und schädlich ist.
Auch Einstellungen und Vorlieben der Bevölkerung ändern sich. Viele verstehen nicht, dass es das eigene Verhalten sein könne, das zu Krankheit oder zu einem gesunden Leben führe. Es gelte, was Pfarrer Kneipp sagte: „Gesundheit gibt es nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.“
In den beiden Stunden mit Michaela Maack gab es viele Tipps. Wer hier die Ohren spitzte und ihre Empfehlungen für eine Ernährung, die Leib und Seele ernährt, für sich wichtig nimmt, der konnte an diesem Abend viele Erkenntnisse mitnehmen.
Bioprodukte sind in aller Regel teurer als die ausländische Ware, die oft stark belastet im Handel angeboten wird. Wer immer es sich leisten könne, solle die kleinen Hofbauern mit ihren heimischen Produkten, unterstützen. Kostproben und Smoothies rundeten den Vortrag ab. Christine Ebert-Booms hatte den Abend vorbereitet und dankte am Ende der Referentin. Sie hatte das Bewusstsein für die Selbstverantwortung bei allem, was wir Menschen tun und lassen, gestärkt. Dieter Galm