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Burghausen bei Münnerstadt
Gesucht: Bauplätze in Burghausen
Zu wenig Möglichkeiten für Häuslebauer in Burghausen, zu schnelle Autos im Neubaugebiet sowie Kritik an den Münnerstädter Stadträten kamen zur Sprache.
Im Neubaugebiet von Burghausen sind viele Autofahrer zu schnell unterwegs und gefährden damit spielende Kinder, klagten bei der Bürgerversammlung Anwohner. Sie schlugen vor, die Straße als Spielstraße auszuweisen. Foto: Dieter Britz       -  Im Neubaugebiet von Burghausen sind viele Autofahrer zu schnell unterwegs und gefährden damit spielende Kinder, klagten bei der Bürgerversammlung Anwohner. Sie schlugen vor, die Straße als Spielstraße auszuweisen. Foto: Dieter Britz
| Im Neubaugebiet von Burghausen sind viele Autofahrer zu schnell unterwegs und gefährden damit spielende Kinder, klagten bei der Bürgerversammlung Anwohner. Sie schlugen vor, die Straße als Spielstraße auszuweisen.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 05:15 Uhr
Der Wunsch nach neuen Baugebieten zieht sich wie ein roter Faden durch die Bürgerversammlungen. Das zeigte sich auch bei der Bürgerversammlung in Burghausen. Rund 30 Bürger, ebenso viele wie in der Kernstadt, waren ins Sportheim gekommen, um sich von Bürgermeister Helmut Blank (CSU) informieren zu lassen, was im Lauf des Jahres 2017 in der Stadt geschehen und was in nächster Zeit geplant ist. Außerdem nutzten sie ausgiebig die Gelegenheit, dem Stadtoberhaupt ihre Wünsche mitzugeben und ihre Meinung über die Stadtpolitik kund zu tun.


Engpass bei Bauplätzen


Mehrere Bürger hoben in der Diskussion hervor, dass es einen Engpass an Bauplätzen in Burghausen gibt. "Eine Familie ist schon am Wegziehen", meinte einer der Anwesenden. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen gebe es hier kaum leer stehende Häuser im Ort, die man renovieren könnte, ergänzte ein
anderer. "Burghausen hat keine ausgewiesenen Bauplätze mehr, aber Möglichkeiten für ein Baugebiet", meinte dazu Bürgermeister Blank. Für ihn sei sehr wichtig, dass durch die Ausweisung von Bauplätzen Bürger am Ort gehalten werden könnten oder Platz für neue Bürger geschaffen werde.

"Wir haben letztes Jahr im November an die Stadt geschrieben wegen eines Bauplatzes, wir haben keine Antwort bekommen", musste sich der Bürgermeister von einem jungen Paar, das gerne bauen möchte, anhören. Er versprach: "Wir können nächste Woche einen Termin ausmachen." Zur Ausweisung eines neuen Baugebietes betonte er, "wenn, dann muss die Stadt den Grund erwerben, dann gehen wir's an".


Autos zu schnell im Neubaugebiet


Ein Teilnehmer kritisierte, dass im Neubaugebiet spielende kleine Kinder durch zu schnell fahrende Autofahrer gefährdet würden, "die haben manchmal über 50 km/h drauf." Er regte an, hier eine Spielstraße einzurichten. "Das sind nach meiner Erfahrung vor allem die, die in der Straße wohnen", wusste Bürgermeister Blank. Bei einer Polizeikontrolle an einer anderen Stelle seien ausschließlich Bewohner der Straße erwischt worden. Er ergänzte "im Stadtteil Brünn gab es nur dann Geschwindigkeitsübertretungen, wenn die Kinder zum Kindergarten gebracht oder abgeholt worden sind." Gefährlich ist für Kinder auch der Weg zwischen dem Sportplatz und dem Dorf, kritisierte
ein weiterer Bürger. Bürgermeister Blank meinte, dass dazu eine Verkehrsschau mit den Behörden stattfinden sollte.

Für die Friedhofsmauer läuft die Ausschreibung, die Arbeiten können noch dieses Jahr oder nächstes Jahr in Angriff genommen werden und für die Entwässerung des Sportplatzes gibt es, vorbehaltlich der Genehmigung durch den Stadtrat, einen Zuschuss.

Zu Beginn der Bürgerversammlung ging der Bürgermeister auf die Gesamt- und Kernstadt ein. Er erwähnte, dass das Lache-Areal vom Landkreis zurückgekauft worden sei, um zu verhindern dass das BBZ weit außerhalb der Kernstadt gebaut werde. Nun wird es in der Nähe des Seminars errichtet. Die Lache soll nun Platz für das seit 20 Jahren überfällige Feuerwehrhaus, für ein Einkaufszentrum und für Parkplätze schaffen, berichtete der Bürgermeister. Das Feuerwehrhaus zähle zu den Pflichtaufgaben der Stadt. Nur mit dem Versprechen, ein neues Haus zu bauen, habe man in der Vergangenheit immer wieder Zuschüsse bekommen für neue Feuerwehrfahrzeuge.


Friedhof und Musikschule defizitär

Auch bei dieser Bürgerversammlung erwähnte er, dass die Stadt ihre Schulden zwischen 2008 und 2016 von 27 auf 16 Millionen Euro reduziert habe. Für das Jahr 2018 habe sie eine freie Finanzspanne von 1,3 Millionen Euro. "Die staatliche Rechnungsprüfungsstelle hat festgestellt, dass die Stadt aus der Schuldenfalle rauskommt", freute sich Blank. Defizite gebe es im Bestattungswesen und bei der Musikschule. Die Friedhofsgebühren seien deshalb erhöht worden. Die Musikschule habe einen guten Namen und guten Ruf, "wir sind nun mal eine Schulstadt, das sollten wir uns leisten". Die
Anstrengungen der Stadt, das Haushaltskonsolidierungskonzept umzusetzen, seien von der Rechnungsprüfungsbehörde positiv bewertet worden. Zum Beschluss des Stadtrates, die Grundsteuern zu senken, habe es eine Anfrage der Bezirksregierung gegeben. Er hofft dass es keine Probleme gibt.

In der Diskussion schlug ein Bürger vor, die Feuerwehr und den Bauhof auf dem jetzigen Seger-Grundstück anzusiedeln. Hallen und Werkstatt seien vorhanden. Die Firma könne dann nach hinten umziehen. "Geht nicht, Seger hat andere Pläne damit ," so der Bürgermeister. Etwa zehn Plätze für die Feuerwehr seien in der Diskussion gewesen, geblieben sei nur die Lache.

Helmut Blank klagte noch, dass keine Ehrenamtlichen mehr zur Pflege von Grünflächen, zum Beispiel auf den Friedhöfen in den Stadtteilen, zu finden seien. Friedhofsreferent Klaus Schebler wies darauf hin, dass die Stadt dafür 9,80 Euro pro Stunde bezahlt.


Harsche Kritik am Stadtrat

Die Bürgerversammlung im Stadtteil Burghausen verlief sehr ruhig und friedlich. Nur ganz am Schluss kritisierte ein Bürger heftig "ich finde es bezeichnend und beschämend, dass am 1. November noch kein Haushalt steht. Man traut sich außerhalb von Münnerstadt gar nicht mehr zu sagen, wo man
herkommt." In seinen Augen ist es "absolut unwürdig, was da im Stadtrat vorgeht. Da kann ich kein einziges der 21 Mitglieder ausnehmen." Dafür bekam er viel Applaus.

"Die Außenwirkung sehe ich auch so" meinte dazu Helmut Blank. Die Arbeit im Stadtrat werde mit Formalien belastet. Er wisse gar nicht, wie viele Dienstaufsichtsbeschwerden er schon habe. "Wir brauchen einen neuen Stil", forderte er.
 
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