Zum dritten Mal in Folge nach der kulturblockierenden Coronazeit präsentierten Schülerinnen und ein Schüler von Iva Simon ihr gesangliches Können in Bad Bocklet, begleitet von der Pianistin Keiko Meissner und technisch unterstützt vom Tontechniker Manuel Muehlenberger. Iva Simon gelingt seit mehr als 20 Jahren der Spagat zwischen eigener Gesangskarriere und pädagogischer Leidenschaft. Denn sehr schnell wurde die „Schule Simon“ sicht- und hörbar: Dazu gehören eine souveräne Körperhaltung, natürliche Ausstrahlung, Konzentration und hoechst ausgeglichene Register von der Kopf- in die Bruststimme und umgekehrt.
Auch Senioren profitieren
Den Anfang bildete die Klassiktrilogie, beginnend mit Schuberts Ave Maria, gesungen von Angela Kalina. Renate Schwab sang, sich selbst begleitend mit Kastagnetten, das feurig-stolze Liebeslied „La Spagnola“ von Vincenzo di Chiara, gefolgt von der Arie „Seguedille“ aus Bizets „Carmen“, gesungen von Regine Kotowski. Beide zeigten gesanglich und darstellerisch gekonnt, dass gerade auch reife Damen vom Mut profitieren, ihr stimmliches und persönliches Potenzial zu entwickeln.
Die jüngste Klavierschülerin von Iva Simon, Vera Bode, gefolgt von der momentan jüngsten Gesangsschuelerin Neele Baumgart, bildeten die Brücke zum Pop- und Musicalteil, passend verstärkt durch Mikrofon und gesungen auf Englisch .
Wenig Interesse an Klassik
Nach der Vorstellung sagte Iva Simon im Gespräch mit dieser Zeitung, dass sie immer die Wünsche ihrer Schüler berücksichtige. Auch wenn sie bei so mancher Stimme bedaure, dass die Klassik bei jungen Menschen oft keinen Anklang mehr finde. Bei Annika Weigand und Mercedes Paul war das durchaus nachzuvollziehen.
Annika Weigand trat wie Anna Stoehling zwei Mal auf und fiel auch durch ihre sehr gute Aussprache auf. Auch darauf legt Iva Simon großen Wert im Unterricht. „Die Kunst im Gesangsunterricht ist es, den Schülern ihren eigenen verborgenen Edelstein nach und nach bewusst zu machen, was sich immer auch in der Entwicklung der gesamten Persönlichkeit zeigt. Denn die Stimme ist etwas ganz Individuelles.“
Nächstes Jahr im Duett
Zwischen den Blöcken moderierte Iva Simon kurzweilig und wies am Ende darauf hin, dass ihre Schülerinnen Anna Stoehling und Annika Weigand nächstes Jahr auch im Duett auftreten werden.
Zum Schluss sangen alle Darsteller mit ihrer engagierten Gesangslehrerin einen schmissigen englischen Song. Natürlich spendeten die stolzen Eltern und Großeltern viel Applaus in der Nachmittagsvorstellung im grossen Kursaal. Wer die Gelegenheit nutzen möchte: Ein Teil davon wird no ch einmal am Sonntag, 16. Juli, im Zentrum für Lebenskunst in Ramsthal zu hören sein.
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