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Bad Kissingen
Gemüse des Monats: Langweilig? Nicht die Bohne!
Grün, rot, weiß, gescheckt oder gefleckt: Böhnchen geben nicht nur Tönchen. Das Gemüse steckt voller Kraft und gesunden Inhaltsstoffen.
Gemüse des Monats: Langweilig? Nicht die Bohne!
Carmen Schmitt
 |  aktualisiert: 18.08.2022 19:00 Uhr
Zack, die Bohne! Carola Faulstich zwickt mit dem kleinen Gemüsemesser beide Enden ab. Zwei schräge Schnitte durch die grüne Schote, und die Bohne ist bereit für ihren großen Auftritt. Den hat das Sommergemüse heute in einem Gericht, das ihre Schüler und Männer gleichermaßen lieben.
Zweimal die Woche kommt bei Carola Faulstich aus Pfersdorf Fleisch auf den Tisch. Die allermeisten ihres Männerhaushalts genießen genau wie sie am liebsten: Gemüse satt. Auch ihre "Italienische Minestrone" kommt ganz ohne Fleischeinlage aus. Im letzten Herbst-Semester hat sie in ihren Koch-Kursen das Thema "Hülsenfrüchte" gesetzt. Das war längst fällig, meint sie: "Die sind in die Versenkung geraten."

Seit 20 Jahren gibt die Hauswirtschaftsmeisterin ihre Rezepte weiter: Sie wird vom Frauenbund gebucht und gibt vhs-Kurse. Viele Hobby-Köchinnen und auch -Köche sind Stamm-Schüler und stehen immer wieder mit ihr gemeinsam am Herd. Carola Faulstich erklärt, warum zuhause in ihrer eigenen Küche eine Dose Bohnen im Vorratsschrank nicht fehlen darf.


Ausgewogen und abwechslungsreich

Dicke Bohne, Kidneybohne, Feuerbohne, Wachtelbohne... "Das Gemüse ist vielseitig einsetzbar", sagt Carola Faulstich. Die Bohne punktet mit noch mehr, meint die 52-Jährige: gesunde Kohlenhydrate, gute Inhaltsstoffe und eine schnelle Verarbeitung. Die grünen Buschbohnen verwendet sie frisch, die Bohnenkerne - wie Kidneybohnen - dürfen bei ihr gerne aus der Dose kommen. "Das ist praktischer und erspart das lange Einweichen." Salate, Chili, Gemüsepfannen: Bohnen gehören in ihren Speiseplan. Der soll ausgewogen und abwechslungsreich sein, sagt sie. Frische Lebensmittel sind für Carola Faulstich die Basis für eine gute Ernährung.

Carola Faulstich kocht, seit sie ein junges Mädchen war, erzählt sie. Für ihre Familie schwingt sie jeden Tag den Kochlöffel. Hauptsache: frisch. Sie probiert immer wieder Neues aus. Trends läuft sie aber nicht hinterher, meint sie. "Superfoods" aus Übersee braucht sie keine. Heimische Produkte stecken voller Superkräfte, sagt die Technikerin für Hauswirtschaft und Ernährung. Sie will das Wissen um Rezepte und Nahrungsmittel bewahren und weitergeben. "Früher haben die Leute mehr mit Bohnen und Linsen gemacht", sagt sie. Grund für sie, den Hülsenfrüchten wie der Bohne, mehr Aufmerksamkeit zu widmen.


Rezepte

Italienische Minestrone
Zutaten: 2 Karotten, 300g grüne Bohnen, 1 Dose Weiße Bohnen, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 400g Tomaten, 2 EL Rapsöl, 1 EL Tomatenmark, 1 Liter Gemüsebrühe, 150g Muschelnudeln, Salz, 1/2 Bund Petersilie, Thymian, Pfeffer, Zitroneneschale, 30g Parmesan

Zubereitung: Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Bohnen waschen und putzen, der Länge nach halbieren. Weiße Bohnen abbrausen und abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und würfeln. Tomaten waschen, putzen und grob würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch hineingeben und kurz andünsten. Tomatenmark dazu und gut anschwitzen. Tomaten zugeben, mit Gemüsebrühe ablöschen und die grünen Bohnen in den Topf geben. So lange garen, bis das Gemüse bissfest ist (je nach Geschmack). Währenddessen: Nudeln abkochen. Petersilie waschen, trocken schütteln und in feine Streifen schneiden. Vom Thymian die Blättchen abzupfen. Jetzt die weißen Bohnen, Thymian, Petersilie und Kräuter in die Suppe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und circa 4 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. 1 Minute vor Ende der Garzeit die Nudeln und etwas abgeriebene Zitronenschale zufügen. Wer mag, genießt die Italienische Minestrone mit Parmesan und ein paar Scheiben Weißbrot.

Bohnensalat
Zutaten: 1 Dose Dicke Bohnen (groß, weiß), 1 Dose Kidney-Bohnen, 2 rote Zwiebeln, 6 EL Balsamicoessig, 1 Eissalat, 200g Schafskäse, 1 Chilischote, 1 TL Zucker, frische Kräuter (Bohnenkraut, Basilikum, Thymian, Rosmarin), 5 EL Öl, Salz Pfeffer

Zubereitung: Bohnen abtropfen lassen, Zwiebel in Ringe schneiden. Für die Salatmarinade alles verrühren, zuletzt das Öl mit dem Schneebesen unterschlagen und mit den Zwiebeln mischen. Salat waschen, trocken schleudern und in 2 Zentimeter breite Streifen schneiden. Chilischote halbieren, Kerne entfernen und die Schote in sehr feine Streifen schneiden und noch einmal würfeln und zur Marinade geben. Die Bohnen und die Kräuter untermischen und das ganze etwas durchziehen lassen. Vor dem Servieren den gewürfelten Schafskäse mit den Salatstreifen unterheben. Guten Appetit!


Bohnen in Variationen: Vielseitig und gesund

Grüne Bohnen: Dieser Begriff fasst verschiedene Pflanzen der Gartenbohne zusammen, sowohl Stangen- als auch Buschbohnen. Bei Buschbohnen handelt es sich um die frei wachsende Variante. Stangenbohnen hingegen brauchen eine Stütze während des Wachstums. Grüne Bohnen können im Gegensatz zu vielen anderen Sorten komplett verzehrt werden: Nicht nur die Kerne, sondern auch die Hülsen sind genießbar. Das Gemüse hat bei uns in der Regel von Mitte Mai bis Ende Oktober Saison.

Inhaltsstoffe: Grüne Bohnen haben mit 27 Kalorien pro 100 g einen niedrigen Energiegehalt. Sie enthalten beachtliche Mengen der Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Zink und liefern außerdem viele Ballaststoffe.

Anbau: Der 10. Juli gilt als letzter Stichtag für die Aussaat von Buschbohnen. Gefragt sind jetzt schnell wachsende Sorten, denn mit den abfallenden Temperaturen zum Herbst hin verzögert sich die Reife. Bohnen, die in milder Herbstluft heranreifen , werden zarter, als die hitzegestressten Sommerhülsen.Buschbohnen gedeihen besonders gut, wenn man sie auf kleinen Erdwällen aussät. Alle Schmetterlingsblütler, wie Bohnen und Erbsen, haben die Möglichkeit mit Hilfe von Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln Luftstickstoff zu binden und gehören deshalb zu den Schwachzehrern. Es ist nicht angebracht, mineralische Dünger zu verabreichen. Auch frischen Mist vertragen die Bohnen nicht. Sie finden meistens genügend Nährstoffe im Boden, so dass auf Düngung ganz verzichtet werden kann. Bohnen eignen sich deshalb sehr gut als Zwischenkultur. Stangenbohnen sind anspruchsvoller als Buschbohnen. Sie wurzeln tiefer und benötigen einen tiefgründigen Boden. Feuerbohnen sind weniger zimperlich.
Innerhalb kurzer Zeit hüllen die Pflanzen ein Klettergerüst ein und werden deshalb gern in Kübeln gezogen, um Wind und neugierige Blicke von Terrasse oder Balkon fernzuhalten.
Jupp Schröder
 
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