zurück
BAD KISSINGEN
Gemeinschaftsunterkunft ist bezugsfertig
Ist bezugsfertig: Das Hauptgebäude an den Posthallen in der Winkelser Straße. Am Mittwoch sollen die ersten Flüchtlinge einziehen.
Foto: Isolde Krapf | Ist bezugsfertig: Das Hauptgebäude an den Posthallen in der Winkelser Straße. Am Mittwoch sollen die ersten Flüchtlinge einziehen.
Peter Rauch
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:49 Uhr

Die neue Gemeinschaftsunterkunft (GU) in Bad Kissingen ist jetzt renoviert: Am 11. November ziehen die ersten Asylbewerber in das Hauptgebäude der früheren Postgaragen ein. Vor längerer Zeit schon hatte man von Seiten der Regierung die Immobilie besichtigt und als geeignet befunden. Eigentlich sollte sie Anfang Oktober schon bezugsfertig sein. Doch es mussten noch Brandschutzauflagen erfüllt werden, bevor die Bauabnahme durch die Stadt Bad Kissingen erfolgen konnte.

Über mehrere Wochen wurde das Haus renoviert und teils umgebaut, sagt der Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, Johannes Hardenacke (Würzburg), auf Anfrage. Die wesentlichen Maßnahmen betrafen den Einbau einer Küche und neuer sanitärer Anlagen. Zudem wurden Trennwände gezogen, um den Bewohnern Privatsphäre zu ermöglichen, so Hardenacke.

Knapp 80 Personen können in der neuen GU aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um Männer, Frauen und Kinder, die aus Notunterkünften kommen. „Kurze Wege sind uns bei der Verlegung wichtig“, stellt Stefan Seufert klar, der die Asylbewerber-Angelegenheiten im Landkreis Bad Kissingen koordiniert.

„Wir müssen die Notkapazitäten weiter ausbauen“
Johannes Hardenacke Regierungspressesprecher

Ein Beispiel: Am Dienstag wurden 60 Flüchtlinge aus der Erstaufnahmeeinrichtung Schweinfurt in die Notunterkunft Bad Kissingen verlegt. Zwölf Personen werden jedoch bereits am Mittwoch aus der Notunterkunft in die neue GU umziehen. Der Landkreis ist nämlich verpflichtet, nach einem bestimmten Schlüssel eine Anzahl von Personen – das sind 31 wöchentlich – aus der Notunterkunft in GUs oder dezentrale Unterkünfte zu verlegen. So herrscht in der Kissinger Röntgenstraße also ein ständiges Kommen und Gehen.

Aktuell wohnen etwa 1250 Flüchtlinge im Landkreis Bad Kissingen. Davon sind rund 500 in den Gemeinschaftsunterkünften der Regierung untergebracht. Knapp 300 werden vorübergehend in der Bad Kissinger Notunterkunft beherbergt und etwa 450 fanden in den dezentralen Unterkünften draußen in den Kommunen ein Dach über dem Kopf, schlüsselt Seufert auf.

„Wir rechnen auch weiterhin mit hohen Flüchtlingszahlen in Unterfranken“, sagt Regierungspressesprecher Hardenacke im Gespräch mit der Redaktion. Denn in Bayern kommen nach wie vor täglich zahlreiche Menschen aus den Krisengebieten dieser Welt an. Und das, obwohl es inzwischen auch eine gewisse bundesweite Verteilung gibt, sagt Hardenacke. Das heißt, es gebe Züge, die in Südbayern ankommen und in andere Bundesländer umgeleitet werden.

Zu einer Entspannung habe dies bislang nicht geführt. Und so reiche auch die Zahl der Gemeinschafts- und Notunterkünfte, die bislang in Unterfranken in der Planung waren, mittlerweile nicht mehr aus, so der Regierungssprecher weiter. „Wir müssen die Notkapazitäten unbedingt weiter ausbauen.“ Deshalb wird jetzt auch das einstige BayWa-Gebäude in Hammelburg hergerichtet (wir berichteten). In der zusätzlichen Notunterkunft sollen dann 300 Personen Zuflucht finden. Die Betreuung dort wollen die Malteser übernehmen. Das Haus könnte laut Hardenacke eventuell schon Ende November bezogen werden.

Die unterfränkische Erstaufnahmeeinrichtung in Schweinfurt und ihre Niederlassungen in Würzburg und Aschaffenburg sind jedenfalls über Gebühr belegt, so der Pressesprecher, vor allem weil Plätze in den Notunterkünften der Kreise fehlen. Insgesamt 7000 Menschen leben laut Hardenacke derzeit in unterfränkischen Notunterkünften (Erstunterbringung). 9600 Flüchtlinge wurden bereits in Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung und dezentralen Einrichtungen der Landkreise verlegt (Anschlussunterbringung). Von den 9600 Menschen wiederum sind 2900 Kinder und Jugendliche. Hinzu kommen laut Hardenacke in Unterfranken noch 1000 unbegleitete minderjährige Jugendliche, die in Jugendhilfeeinrichtungen unterkamen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Kissingen
Peter Rauch
Regierung von Unterfranken
Stadt Bad Kissingen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top