Bad Kissingen
Gegen Einsamkeit in der Weihnachtszeit
Michael Böhm und Olga Straub engagieren sich für Benachteiligte: Sie spendieren ein Gänseessen in der Wärmestube und an Heiligabend einen Treff für Einsame.
Vielleicht leben die Angehörigen überall in Deutschland verstreut, vielleicht ist der Partner bereits verstorben, die Ehe in die Brüche gegangen oder es ist nie dazu gekommen, eine Familie zu gründen. Ursachen für Einsamkeit gibt es viele. Gerade das Weihnachtsfest, während die anderen um einen herum im Kreis ihrer Liebsten feiern, zieht viele in ein emotionales Loch. Dagegen, dass die Leute allein zuhause sitzen und depressiven Gedanken nachhängen, will Michael Böhm von der Herz-Jesu Pfarrgemeinde dieses Jahr wieder etwas unternehmen. Er plant wie bereits 2016 einen Treffpunkt für Einsame an Heilig Abend. "Der richtet sich an alle, die allein sind, denen alles zu viel wird, die nicht wissen, wie sie das Fest gestalten oder auch nur überstehen sollen", sagt der Theologe und Pfarreimitarbeiter.
Ein paar besinnliche, christliche Stunden sollen es werden. Einfach da sein, sich Zeit zum Reden nehmen, je nach Bedarf ist auch Platz für ein paar weihnachtliche Gedanken oder Lieder. "Es geht darum, dass die Einsamen etwas Zuspruch bekommen", sagt Olga Straub. Die 80-jährige engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Pfarrei, früher insbesondere bei der Nachbarschaftshilfe.
"Wir wollen alle Ansprechen, unabhängig von ihrer Konfession", sagt Böhm. Vergangenes Jahr fand der Treff im katholischen Gemeindezentrum statt, diesmal wird er in die Wärmestube des Sozialvereins Kidro in die Maxstraße verlegt. Das soll den Leuten, die mit Religion vielleicht nicht so viel am Hut haben, die Hemmungen nehmen, sich dazu zu gesellen. "Ich habe gemerkt, dass da gewisse Vorbehalte da waren", erzählt Böhm. Unter anderem sei er von Leuten gefragt worden, ob man bei dem Treff beten müsse. Böhm betont: "Es soll ein ungezwungenes Miteinander sein." Die Wärmestube sei dafür gut geeignet, weil man von draußen hineinschauen und dann einfach dazukommen könne. Straub sieht das ähnlich: "Bei der Wärmestube geht es nicht um die Kirche, sondern um die Menschen aus der Stadt."
2016 hatten sich viele Freiwillige aus dem gesamten Landkreis gemeldet, die etwas kleines zu Essen vorbeibrachten oder dabei halfen, den Abend zu gestalten . "Es war sehr viel Bereitschaft da", berichtet Böhm. Fast mehr als Menschen, die das Angebot in Anspruch nahmen. Helfer werden auch in diesem Jahr gesucht, zum einen wieder für Gebäck- und Imbissspenden, aber bei Bedarf auch als Fahrdienste, etwa für die Einsamen ohne Auto, die Abends nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause kommen können.
Die sozial engagierte Straub plant noch ein zweite Aktion "für Menschen, die am Rand stehen." Sie will die Kidro unterstützen und organisiert ein Gänseessen für bis zu 100 Bedürftige. "Uns geht es so gut, da will ich etwas davon zurückgeben", sagt sie schlicht. Auch ihr ist es wichtig, dass das Essen an einem neutralen, nichtkirchlichen Ort stattfindet. Stadträte und andere Repräsentanten wurden nicht eingeladen, es gehe einzig darum, anderen einen schönen Nachmittag zu bereiten. "Das Gänseessen steht in der Tradition der klassischen Nachbarschaftshilfe", findet Böhm.
"Eigentlich propagieren wir den Termin nicht", sagt Christian Fenn, Streetworker und Vorsitzender von Kidro. Es handle sich um die jährliche Weihnachtsfeier des Vereins, gedacht für Gäste der Wärmestube und für Menschen mit Problemhintergrund, die in den Integrationsprojekten gefördert werden. "Hauptpunkt des Tages ist das gemeinsame Mittagessen", erzählt er.
Das wird in den anderen Jahren auch gespendet, fällt in der Regel aber bescheidener aus. Statt Nudeln mit Gulasch gibt es in diesem Jahr dann ausnahmsweise Gänsekeulen, Blaukraut und Klöße. "Das ist eine ganz tolle Ausnahme", freut sich der Leiter der Wärmestube, Claus Poppe. Im Dezember sei die Spendenbereitschaft generell höher, als in den übrigen Monaten. Deshalb spreche er sich mit vielen Unterstützern so ab, dass er mit den Spenden über das Jahr verteilt auch andere Events abdecken kann.
An den Feiertagen hat die Wärmestube normalerweise geschlossen. Dass durch die Initiative von Michael Böhm die Räume zumindest für ein paar Stunden geöffnet haben, hält Poppe für eine gute Idee. "Wir probieren das jetzt einfach aus. Dass ein Angebot besteht, ist super", sagt er.
Weihnachtsfeier Der Sozialverein Kidro veranstaltet am Mittwoch, 13. Dezember, seine jährliche Weihnachtsfeier. Beginn ist gegen 10.30 Uhr in der Wärmestube. Weitere Informationen gibt Claus Poppe, Tel.: 0971/ 7854 8311.
Treffpunkt Der Treff für Einsame findet ebenfalls in den Räumlichkeiten der Kidro, Maxstraße 40, statt. Beginn ist um 18 Uhr, Ende um 21.30 Uhr. Informationen und Rückmeldungen bei Michael Böhm, Tel.: 0176/ 5161 9630.
Ein paar besinnliche, christliche Stunden sollen es werden. Einfach da sein, sich Zeit zum Reden nehmen, je nach Bedarf ist auch Platz für ein paar weihnachtliche Gedanken oder Lieder. "Es geht darum, dass die Einsamen etwas Zuspruch bekommen", sagt Olga Straub. Die 80-jährige engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Pfarrei, früher insbesondere bei der Nachbarschaftshilfe.
"Wir wollen alle Ansprechen, unabhängig von ihrer Konfession", sagt Böhm. Vergangenes Jahr fand der Treff im katholischen Gemeindezentrum statt, diesmal wird er in die Wärmestube des Sozialvereins Kidro in die Maxstraße verlegt. Das soll den Leuten, die mit Religion vielleicht nicht so viel am Hut haben, die Hemmungen nehmen, sich dazu zu gesellen. "Ich habe gemerkt, dass da gewisse Vorbehalte da waren", erzählt Böhm. Unter anderem sei er von Leuten gefragt worden, ob man bei dem Treff beten müsse. Böhm betont: "Es soll ein ungezwungenes Miteinander sein." Die Wärmestube sei dafür gut geeignet, weil man von draußen hineinschauen und dann einfach dazukommen könne. Straub sieht das ähnlich: "Bei der Wärmestube geht es nicht um die Kirche, sondern um die Menschen aus der Stadt."
2016 hatten sich viele Freiwillige aus dem gesamten Landkreis gemeldet, die etwas kleines zu Essen vorbeibrachten oder dabei halfen, den Abend zu gestalten . "Es war sehr viel Bereitschaft da", berichtet Böhm. Fast mehr als Menschen, die das Angebot in Anspruch nahmen. Helfer werden auch in diesem Jahr gesucht, zum einen wieder für Gebäck- und Imbissspenden, aber bei Bedarf auch als Fahrdienste, etwa für die Einsamen ohne Auto, die Abends nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause kommen können.
Die sozial engagierte Straub plant noch ein zweite Aktion "für Menschen, die am Rand stehen." Sie will die Kidro unterstützen und organisiert ein Gänseessen für bis zu 100 Bedürftige. "Uns geht es so gut, da will ich etwas davon zurückgeben", sagt sie schlicht. Auch ihr ist es wichtig, dass das Essen an einem neutralen, nichtkirchlichen Ort stattfindet. Stadträte und andere Repräsentanten wurden nicht eingeladen, es gehe einzig darum, anderen einen schönen Nachmittag zu bereiten. "Das Gänseessen steht in der Tradition der klassischen Nachbarschaftshilfe", findet Böhm.
"Eigentlich propagieren wir den Termin nicht", sagt Christian Fenn, Streetworker und Vorsitzender von Kidro. Es handle sich um die jährliche Weihnachtsfeier des Vereins, gedacht für Gäste der Wärmestube und für Menschen mit Problemhintergrund, die in den Integrationsprojekten gefördert werden. "Hauptpunkt des Tages ist das gemeinsame Mittagessen", erzählt er.
Das wird in den anderen Jahren auch gespendet, fällt in der Regel aber bescheidener aus. Statt Nudeln mit Gulasch gibt es in diesem Jahr dann ausnahmsweise Gänsekeulen, Blaukraut und Klöße. "Das ist eine ganz tolle Ausnahme", freut sich der Leiter der Wärmestube, Claus Poppe. Im Dezember sei die Spendenbereitschaft generell höher, als in den übrigen Monaten. Deshalb spreche er sich mit vielen Unterstützern so ab, dass er mit den Spenden über das Jahr verteilt auch andere Events abdecken kann.
An den Feiertagen hat die Wärmestube normalerweise geschlossen. Dass durch die Initiative von Michael Böhm die Räume zumindest für ein paar Stunden geöffnet haben, hält Poppe für eine gute Idee. "Wir probieren das jetzt einfach aus. Dass ein Angebot besteht, ist super", sagt er.
Infokasten Gänseessen und Treff für Einsame
Weihnachtsfeier Der Sozialverein Kidro veranstaltet am Mittwoch, 13. Dezember, seine jährliche Weihnachtsfeier. Beginn ist gegen 10.30 Uhr in der Wärmestube. Weitere Informationen gibt Claus Poppe, Tel.: 0971/ 7854 8311.Treffpunkt Der Treff für Einsame findet ebenfalls in den Räumlichkeiten der Kidro, Maxstraße 40, statt. Beginn ist um 18 Uhr, Ende um 21.30 Uhr. Informationen und Rückmeldungen bei Michael Böhm, Tel.: 0176/ 5161 9630.
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