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Maßbach
Gebaut wird nicht der Siegerentwurf
Das geplante Ärztehaus stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung Maßbach. Für den Bau wird zunächst das Haus am Marktplatz 2 abgerissen. Und es gibt noch weitere Projekte.
Abgerissen wird das Haus Marktplatz 2 in Maßbach. Hier soll ein Ärztehaus mit einer großen Praxis im Erdgeschoss und oben Wohnungen entstehen. In der Bürgerversammlung gab es viele Fragen dazu.       -  Abgerissen wird das Haus Marktplatz 2 in Maßbach. Hier soll ein Ärztehaus mit einer großen Praxis im Erdgeschoss und oben Wohnungen entstehen. In der Bürgerversammlung gab es viele Fragen dazu.
Foto: Dieter Britz | Abgerissen wird das Haus Marktplatz 2 in Maßbach. Hier soll ein Ärztehaus mit einer großen Praxis im Erdgeschoss und oben Wohnungen entstehen. In der Bürgerversammlung gab es viele Fragen dazu.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 18.12.2024 02:36 Uhr

Wo drückt die Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils Maßbach der Schuh, welche Anregungen und Fragen haben sie? Zur Bürgerversammlung 2024 kamen außergewöhnlich viele Einwohner in die Theaterstuben. Es ging dabei um das geplante Ärztehaus ebenso wie um das gerade fertig gewordene Freizeitgelände mit seinen vielen Spielgeräten, um fünf gestohlene Sitzbänke oder das ehemalige Gasthaus Krone am Marktplatz .

Wichtig ist Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) immer die Entwicklung der Einwohnerzahl. Im Ortsteil Maßbach gab es 43 Geburten und 54 Sterbefälle, 263 Zuzüge und 213 Wegzüge. Das macht einen Zuwachs von 39 Personen. Der Zuwachs in Poppenlauer betrug nur 16 Personen, die kleinen Ortsteile Weichtungen (minus sechs) und Volkershausen (minus zwei) schrumpften sogar ein wenig.

Große Projekte stehen bevor

Die Finanzlage der Marktgemeinde ist mit einer Verschuldung von 75 Euro pro Kopf sehr gut. „Wir haben aber große Projekte, die das verändern werden“, sagte der Bürgermeister. Geld wird zum Beispiel die geplante Generalsanierung der Mittelschule kosten. Die Planung wurde kürzlich an das Schweinfurter Architekturbüro Pollach vergeben.

Ein großes Projekt, das neue Freizeitgelände an der Lauer, wurde in diesen Tagen abgeschlossen. Die Anlagen für Jung und Alt können nun benutzt werden, eine Einweihung ist allerdings erst im Frühjahr vorgesehen. Tischtennis, ein Sandkasten für die Kleinen, Trimm-Dich für Erwachsene, eine Doppel-Seilbahn und anderes mehr warten auf Besucher. Hier wurde auch gleich Kritik laut, und zwar wegen der Richtung, in der die Bänke ausgerichtet sind.

Weniger Preisgeld, aber den Auftrag

Ausführlich ging der Bürgermeister auf das geplante neue Ärztehaus ( Marktplatz 2) ein. Angesichts der Bausumme in Höhe von rund fünf Millionen Euro musste das Projekt europaweit ausgeschrieben werden. Den Architektenwettbewerb gewann das Büro Benkert Schäfer Architekten Partnerschaft aus München, das für seinen Entwurf ein Preisgeld von 13.500 Euro bekam. Bürgermeister Klement teilte in den Bürgerversammlungen jedoch mehrfach mit, dass der Entwurf des Büros Georg Redelbach Architekten aus Marktheidenfeld, das 8000 Euro Preisgeld kassiert, realisiert wird.

Das Gebäude gegenüber dem Rathaus ( Marktplatz 2) soll in Kürze abgerissen werden. Im Erdgeschoss ist auf 240 Quadratmetern eine große, behindertengerechte Arztpraxis geplant. Das erste Obergeschoss soll je zur Hälfte zu Wohnzwecken und für die Arztpraxis verwendet werden. Wenn nötig, kann später auch das ganze erste Obergeschoss Arztpraxis werden. Im zweiten Obergeschoss gibt es nur Wohnungen. „Die hausärztliche Versorgung ist in diesen Zeiten eine Aufgabe für die ganze Gemeinde“, betonte Matthias Klement , „das Alter unserer Ärzte ist bedenklich, die Praxen sind nicht barrierefrei“. Eine der acht geplanten Wohnungen wird rollstuhlgerecht, die anderen barrierefrei. Für sie gibt es eine Förderung von 35 Prozent und günstige Darlehen. Für die Arztpraxis gibt es schlichtweg nichts.

„Was wird unternommen, um Ärzte zu finden?“, wollte ein Bürger wissen. „Jetzt kann man noch gar nichts sagen zur Inneneinrichtung und zu den Ärzten“, antwortete Dr. Diethard Dittmar, der wesentlich an der Planung mitgewirkt hatte. „Es ist nicht in Stein gemeißelt, wie es innen aussieht. Ich bin schon im Gespräch mit jemandem“, ergänzte der Bürgermeister.

Reißt Gemeinde Wirthsgasse 2 ab?

Auf verschlungenen Wegen kam die Gemeinde an das unbewohnte Gebäude Wirthsgasse 2. Der ursprünglich aus Maßbach stammende Eigentümer war in Berlin verstorben. Seine Erben wollten das Haus nicht, und deshalb fiel es an das Land Berlin. Nun konnte die Marktgemeinde Maßbach das Haus samt Grundstück günstig kaufen. „Wenn die Nachbarn es nicht kaufen wollen, dann reißen wir das Haus ab“, erklärte Bürgermeister Matthias Klement dazu.

Die Frage nach dem ehemaligen Gasthaus Krone am Marktplatz samt der Bemerkung „schade, dass das nicht mehr Dorfgasthaus ist“ war zu erwarten. „Oben sind Wohnungen genehmigt“, verriet der Bürgermeister, und „wir warten auf eine gewerbliche Nutzung unten, es kommt was“.

Wie immer in den Bürgerversammlungen lobte Klement das gemeindeeigene Freibad und stellte die Leistungen des Personals heraus. Besonders freute es ihn, dass beim Freibad-Fest ein Reingewinn von 1678 Euro zusammenkam, der an die Aktion „Sternstunden“ überwiesen wurde.

Fünf Bänke sind verschwunden

Die Gemeinde stellt Bänke auf, damit die Bürgerinnen und Bürger sich beim Spazierengehen auch einmal ausruhen können. Nicht weniger als fünf Bänke sind in den letzten Jahren komplett gestohlen worden, wunderte sich der Bürgermeister. Das soll nicht mehr passieren, deshalb werden alle neuen Bänke fest einbetoniert.

 
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