Ein Sorgenkind in der Kissinger Gastronomie bleibt das Kurgartencafé. Seitdem der langjährige Pächter Jochen Wehner das prominente Café im Regentenbau Ende 2021 abgegeben hatte, hatte es länger geschlossen als geöffnet. Und auch jetzt steht es wieder ohne Betreiber da.
Die Staatsbad GmbH tat sich mit der Suche nach einem Nachfolger für Wehner schwer. Immerhin zum Rakoczy-Fest Ende Juli übernahm Florian Höhn die 880 Quadratmeter große und mit rund 500 Innen- und Außenplätzen ausgestattete Lokalität. Höhn, der eigentlich eine deutlich kleinere Bar mit Shisha-Lounge in der Innenstadt betreibt, führte das Kurgartencafé versuchsweise bis Ende September, dann verlängerte er bis Ende des Jahres.
Kurgartencafé: Betreiber macht nicht weiter
Damit hat er sich vom Kurgartencafé verabschiedet. „Ich bin raus“, erklärt er auf Anfrage unserer Zeitung. Aus wirtschaftlicher Sicht habe sich der Betrieb vor allem in den Wintermonaten nicht getragen. Die Pacht und die Betriebskosten für das große Objekt seien enorm und könnten nur mit voller Auslastung erwirtschaftet werden. Dazu brauche es mehr Personal, als er zur Verfügung habe.
„Von den Kosten her ist es nicht tragbar. Das ist eine schwierige Geschichte da unten“, meint Höhn.
Zwar habe er gute Tage erlebt und ist der Meinung, das Café in der Hauptsaison gewinnbringend betreiben zu können, insgesamt habe er allerdings Verluste gemacht und Lehrgeld bezahlt. „Ich habe versucht, was machbar war“, sagt der Gastronom . Für Bad Kissingen empfindet er es als Schande, dass das Café im Herz der Kuranlagen leer steht.
Erneute Pächtersuche
Das Kurgartencafé gehört baulich zum Regentenbau, ist aber auch mit dem Arkadenbau und seinen Sälen verbunden. Eigentümer der Welterbebauten ist der Freistaat Bayern, um die Verpachtung kümmert sich die Staatsbad Bad Kissingen GmbH . Wie das Unternehmen mitteilt, läuft derzeit die Pächtersuche. Bewerber haben bis 8. März die Möglichkeit, sich zu melden. Weitere Angaben zur laufenden Ausschreibung macht die Staatsbad GmbH nicht und verweist auf Vertraulichkeitsverpflichtungen im Vergaberecht .
Das Ausschreibungsverfahren wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen, erläutert Pressesprecherin Theresa Preisendörfer. Sie kündigt an, dass die Staatsbad GmbH nach Abschluss des Verfahrens über Ergebnisse und das weitere Vorgehen informiert.
Von Niederbayern nach Reiterswiesen
Deutlich mehr Glück bei der Pächtersuche hatte der TSV Reiterswiesen für seine Sportgaststätte. Ende August hatte der bisherige Betreiber aufgehört, seit wenigen Tagen ist die Wirtschaft wieder geöffnet. Es bleibt weiterhin ein griechisches Restaurant , aus „Bei Apostolos“ wird allerdings „Akropolis zum Nico“.
Die neuen Wirte, Niko Tsoutsoumanos und seine Frau Nektaria Liakopoulou, hatten zuletzt mehrere Jahre eine griechische Gaststätte in Simbach am Inn betrieben. Der Innenbereich sei zu beengt gewesen und habe im Winter wirtschaftlich nicht ausgereicht. „Es war schnell überfüllt. Wir haben ein größeres Lokal gesucht“, erzählt der Wirt. 140 Sitzplätze innen und 80 Außenplätze stehen ihm künftig am Sportplatz in Reiterswiesen zur Verfügung.
Nach längerer Suche ist er auf die Ausschreibung des TSV Reiterswiesen gestoßen. Dass der Vorgänger die Gaststätte zehn Jahre erfolgreich geführt hat und dass es sich um eine Sportgaststätte handelt, habe ihm sofort zugesagt. „Mit Fußballern hatte ich schon früher guten Kontakt. Ich möchte, dass die Jungs zu mir zum Essen kommen“, sagt der Koch.
Großes Interesse in Reiterswiesen
Ihr Personal nehmen Tsoutsoumanos und Liakopoulou von Sinnbach am Inn mit nach Reiterswiesen, genauso wie das Inventar und die Geräte für die Küche. Die Inhaber werden von vier Mitarbeitern unterstützt. Drei Mann arbeiten in der Küche und drei im Gästeservice.
Dass die Gaststätte lang und erfolgreich geführt wurde, kommt Tsoutsoumanos zu Gute. Sein Restaurant sei in den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung gut angenommen wurden. „Für uns ist es gut, dass die Leute direkt wiederkommen. Ich merke, dass großes Interesse da ist“, freut sich der Gastronom . Der Neustart im Norden Bayerns ist für ihn bisher gelungen.
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Einzig das fehlen der Knoblauchkartoffeln als Beilage zu den Gerichten missfällt mir.
Dennoch werden wir wiederkommen.
Ein so schönes Lokal, welches auch im Sommer mit der Aussengastronomie einlädt, hatte den letzten Pächter nicht verdient. Diesem weinen die wenigsten eine Träne nach, gerade die letzten anderthalb Jahre.
Willkommen Nico, haben wir ja schon persönlich gesagt und denke mal über die Knoblauchkartoffeln nach...